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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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durch die Versetzung alles weggenommen war, das gemeinsame Bier und die Unterhaltung, das Teilen des Bettes und die Partnerschaften und vieles andere mehr.
    Es war, als werde man entführt und obendrein noch vergewaltigt, und es war kein Wunder, daß Liu und Pearce nicht gerade erfreut dreinblickten, als sie ihn in Bernsteins Auftrag vorübersegeln sahen.
    Es war überhaupt keine glückliche Crew, und es waren keine glücklichen Blicke, die Bet, Musa und Freeman folgten. Der Haupttag war in Unordnung gebracht worden, die Technik war bei weitem die größte Abteilung, und wenn Kollegen versetzt worden waren, wenn Mr. Smith verstimmt und Mr. Fitch wütend war, dann würde sie eine ganze Weile eine unglückliche Crew bleiben.
    Freeman, der arme Tropf, sah aus, als blute er ein bißchen, und Bet wünschte, sie könne ihm sagen, daß es ihr leid tue.
    Aber wahrscheinlich würde Freeman das am wenigsten von ihr hören wollen.
    »Eine Schranktür, wie?«
    »Ja, Madam«, sagte Bet zu Fletcher. Musa und Freeman warteten draußen, und sie saß splitternackt auf dem Behandlungstisch und ließ sich von Fletcher in die Augen leuchten und in den Ohren nach Blut oder dergleichen suchen.
    »Ich glaube nicht, daß es eine Gehirnerschütterung ist«, murmelte Bet. Wenn die Untersuchung doch nur vorbei wäre und sie ihre Kleider wiederbekäme! Im Behandlungszimmer war es kalt, und Fletchers Hände fühlten sich noch kälter an.
    »Ich habe schon mal eine gehabt. Fühlt sich nicht so an.«
    »Zufällig haben Sie recht.« Fletcher schaltete das Licht aus, drehte ihr kleines Instrument um, legte Bet die Hand auf die Schulter und hielt sie auf diese Weise fest.
    Und stach ihr mit dem Instrument in den Rücken. Bet fuhr in die Höhe und schluckte mit einem Schwall Luft ein
Verdammt!
    hinunter, denn ihr wäre beinahe das Frühstück hochgekommen, und das Wasser schoß ihr in die Augen.
    »Es geht Ihnen gut, wie?«
    »Das Ding ist so kalt«, behauptete Bet. Während all die Schränke und Arbeitsflächen durch das Wasser in ihren Augen schimmerten und ihre Nerven immer noch zuckten, fuhr Fletcher ihr mit der Sonde leicht den Rücken hinauf und hinunter.
    »Sie hätten gestern abend schon herkommen sollen«, sagte Fletcher. »Ich nehme an, da ist es passiert.«
    »Ja, Madam…« Sterne explodierten. Bets Atem ging rasch.
    Gott, sie würde gleich das Bewußtsein verlieren. »Sie haben also darauf geschlafen. Mit wem?«
    »Ich bin einfach zu Bett gegangen.«
    »Allein?« Finger liefen über die wunden Stellen. »Teufel, konnten Sie nicht herkommen, gleich nachdem es passiert war?
    Mußten Sie warten und mich in meiner Freizeit holen lassen?«
    »Es tut mir leid.«
    »Sollte es auch.« Fletcher trat an einen Schrank, sah von neuem auf die eben gemachten Aufnahmen, schrieb Anmerkungen mit Linien, die zu diesem Teil und jenen gingen, und fing dann an, auf den Regalen in dieser Weise zu suchen, die unvermeidlich Medizin bedeutete. Ein hoffnungsvolles Zeichen. Eine Verschreibung bedeutete, es gab eine Pille, die den Schaden beheben konnte.
    Fletcher sagte: »Es muß passiert sein, kurz nachdem ich Sie gestern abend gesehen habe.«
    »Ja, Madam.«
    »Wann?«
    Diese Frage gefiel ihr nicht. Dokumentation hatte Bernstein gesagt. Mit Fragen und Antworten sollte festgehalten werden, welche Geschichte sie über Fitch verbreitete, darauf lief es hinaus. Sie wollte von der Tischkante herunter, sie wollte die Füße auf den Boden stellen und ihren Rücken entlasten. Vor allem wollte sie hinaus und mit Musa zurück zur Technik-Abteilung gehen, wo, Gott wußte es, NG ganz allein mit einem halben Dutzend von Leuten war, die vor Wut über ihre Versetzung kochten. Dann brauchte Bernstein nur noch auf die Brücke oder sonstwohin gerufen werden…
    Fletcher fand, was sie wollte, und griff nach einer Spritze.
    Steckte den Zylinder auf.
    »Ich brauche keine Spritze«, protestierte Bet. Sie dachte an Fitch, sie dachte daran, daß Fletcher sie vielleicht narkotisieren wollte, daß Fletcher mit Fitch zusammenarbeitete…
    Wenn man auf einem Schiff anheuerte, hatten einen die Ärzte in der Gewalt, so war es nun einmal. Der Arzt war wie Gott.
    Man wurde wegen einer einfachen Untersuchung und einer Pille ins Krankenrevier geschickt, und nicht einmal Bernstein könnte Fletcher daran hindern, ihr diese verdammte Spritze zu geben…
    Fletcher wußte es natürlich. »Ich treffe die Anordnungen, Miss Yeager. Und Sie werden sich daran halten. In den nächsten beiden Wochen werden

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