Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Hurensohn, ging sogar so weit, daß er NG bei der Schulter faßte und schüttelte und dazu bemerkte: »So nett habe ich ihn noch nie gesehen.« Bei vollem Bewußtsein hätte NG sich vielleicht auf ihn gestürzt, jetzt nahm er es mit verwirrtem Blick hin.
    Traue nie einer Medikamentenpackung, in der nur eine einzige Tablette ist.
    »Ist er in Ordnung?« fragte Zigeuner.
    »Fletcher hat ihm einen Relaxer gegeben«, antwortete Musa.
    »Ärztliche Anordnung.«
    Seit dem Dinner hatten sich Hughes und seine beiden Arschlöcher nicht mehr blicken lassen. Vielleicht sahen sie sich den Film an. Eine Versetzung war nicht so leicht durchzubekommen, wenn man jeden einzelnen der Fernerfassungsspezialisten vom Schichttag fragen mußte. Jedenfalls sagte Musa so. Die Brücken-Spezialisten gewöhnten sich an ihre Operatoren und umgekehrt, und der Haupttag stand im Rang über dem Schichttag, und es war ganz ausgeschlossen, daß die Haupttag-Operatoren Hughes und Genossen nehmen würden, und ebenso ausgeschlossen, daß sie ihre Wache mit dem Schichttag tauschten, nur weil Lindy Hughes jemandem einen gemeinen Streich gespielt hatte.
    Deshalb verhielt sich Lindy Hughes heute abend irgendwo ganz ruhig, und es war erstaunlich, wie nett die Leute waren, absolut erstaunlich, Leute wie Liu und Freeman und sie alle, die jedes Recht darauf hatten, böse zu sein, und sie waren so freundlich, daß man eine Blutzuckererhöhung davon bekommen konnte…
    Denn – man brauchte nicht viel Verstand, um es sich zusammenzureimen – der Schichttag war schikaniert worden, auf einen bloßen Tip hin war ein Rollkommando in die Unterkunft gekommen…
    … und die Offiziere hatten jemanden zusammengeschlagen, dem sie nicht die geringste Kleinigkeit nachweisen konnten.
    Und das ging in den Augen der Mannschaftsdienstgrade einen Schritt zu weit.
    Ich will nichts sagen, was gegen die Dienstvorschriften wäre
, war Musas Einstellung gewesen, Bet hatte ihn in Aktion gesehen,
aber das muß ich doch sagen, wenn irgendwer auf die Idee kommt, uns oder einen von uns zu schikanieren, müssen wir in dieser Sache eine feste Haltung einnehmen… nichts gegen die Dienstvorschriften, aber wir sind nicht bloß die Maschinerie auf diesem Schiff, die man treten und beschimpfen kann, und vielleicht sollten wir das den Leuten, die es nicht mehr so richtig im Gedächtnis haben, klarmachen…
    Deshalb lächelten sich die Lius ufid die Musas und die McKenzies und die Zigeuner Mullers aus den Zwischendecks an und sagten ihren Freunden, sie sollten lächeln und nett sein, und Bernie war nett zu Freeman und ging fast so weit, sich tief zu verbeugen, um die Neuen hereinzukomplimentieren, und Musa tat desgleichen, und es wurde Bier spendiert, und die Leute wanderten umher und waren betont höflich zueinander.
    Und es war komisch, es kam wirklich eine gute Stimmung auf, und die Leute amüsierten sich, als werde ein Witz von einem zum anderen weitererzählt – und da NG dermaßen auffällig unter Drogen stand, kamen Leute herbei, nur um ihn sich anzusehen.
    NG in seinem Zustand war anfangs nichts als verwirrt gewesen, doch dann amüsierte er sich auch recht gut, vor allem, als eine von Meech und Rossi angeführte Delegation ihm das zweite Bier brachte, das Bier, das Bet ihm nicht mehr hatte genehmigen wollen. Rossi drückte ihm den Becher in die Hand, weckte seine Aufmerksamkeit, indem er ihm leicht mit den Fingern gegen die Wange schnippte. Er sehe aus, sagte Rossi, als brauche er noch ein Bier, und eine Gruppe von Brückentechnikern habe zusammengelegt und beschlossen, er solle eins auf ihr Wohl trinken.
    NG starrte Rossi nur mit offenem Mund an. Rossi ging, und schließlich begann NG mit glasigem Blick zu trinken.
    »He«, sagte Bet, »laß mich auch mal!«
    Sie senkte den Pegel ein bißchen, und vielleicht verhinderte sie damit, daß er da, wo er saß, das Bewußtsein verlor. Auf seiner anderen Seite saß Figi, und falls er in die Richtung kippte, Figi war gebaut wie ein Felsen und würde es wahrscheinlich nicht einmal merken.
    Im Gemeinschaftsraum durfte man sich nicht auf den Boden setzen für den Fall, daß jemand eilig durchmußte, aber man konnte hocken. Meech und Rossi und noch ein paar brachten Würfel zum Vorschein, und sie hockten sich hin und spielten um Cred-Punkte, ein Zehntel die Runde.
    Verdammt, sogar Freeman und seine Kollegen machten mit, sie waren richtig ausgelassen, kurz davor, stockbetrunken zu sein. Battista und Keane verschwanden in die Koje oder zu einer

Weitere Kostenlose Bücher