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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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vorher zurechtgelegt hatte, oder ihre Gedanken irgendwie in die Reihe kriegen.
    NG
wird an Bord sein. Er und ich. Gott.
    »Du hast nicht damit gerechnet«, sagte Musa neben ihr.
    »Ich weiß nicht, ich habe nicht darüber nachgedacht, bis die Ankündigung kam. Orsini sagte mir, Urlaub gebe es erst nach fünf Dienstjahren. Scheiße, Musa!«
    Sie wollte nicht mit Monaten und Jahren rechnen. Eine Woche war schlimm genug, NG würde bestimmt fragen, was sie oben zu tun habe, solange sie im Dock waren, oder warum Orsini sie aus der Technik-Abteilung abgezogen habe und warum sie dauernd zwischen der Werkstatt und dem oberen Deck unterwegs sei.
    Verdammt!
    Musa faßte sie um die Schultern und drückte sie freundschaftlich, Bernie hatte nichts dagegen, wenn ein bißchen Zuneigung öffentlich zur Schau gestellt wurde, und NG sagte nichts mehr. Er war wieder in seine übliche Teilnahmslosigkeit zurückgesunken. Bet gab sich Mühe, fröhlich zu wirken, und fand, daß sie eine einigermaßen gute schauspielerische Leistung bot.
    Verdammt, verdammt und nochmals verdammt!
    Vor dem Schichtwechsel erfolgte eine Zündung, danach weitere.
    »Wir docken an der Thule-Station an…«,
teilte Wolfe der Allgemeinheit mit.
    Bet spürte ihren Magen.
    Möchte doch wissen, ob Nan und Ely noch da sind. Wie lange waren wir draußen, nach Realzeit gerechnet?
    Sie zählte die Sprünge nach, die sie gemacht hatten. Danach mußte auf der Station vielleicht ein Jahr vergangen sein.
    Ebenso wie diejenigen, die die Station besuchen durften, verstaute Bet alles, was sie nicht brauchen würde, und packte das, was sie brauchen würde, in einen Matchsack. »So ein Pech, Bet«, sagten die anderen, und ein paar, McKenzie gehörte auch dazu, waren so frech zu sagen: »Ja, aber du und NG habt freie Kojen und das ganze Bier an Bord. – Soll ich dir etwas besorgen?«
    Bet stellte im Büro des Zahlmeisters fest, daß sie ihr Urlaubsgeld ausgeben durfte, auch wenn sie an Bord blieb, und NG war geradezu reich, da er sein Guthaben nie für etwas anderes als ein an Bord getrunkenes Bier verwendet hatte.
    »Ja, Wodka«, sagte Bet zu McKenzie und vertraute ihm einen Scheck über eine beträchtliche Summe an. »Bei Walford auf Dock Grün ist er billig. Hör zu, ich brauche ein paar Kleinigkeiten, und du bekommst drei Flaschen, wenn du sie für mich einkaufst.«
    »Am besten gibst du uns eine Liste mit«, schlug McKenzie vor. »Es wird niemand im Hafen sein als wir, wir müssen uns mit den Docks begnügen, und du weißt, Figi wird vom Augenblick des Kontakts an bei einem verdammten Kartenspiel sitzen. Park und ich können einkaufen gehen und dir alles besorgen, was du möchtest.«
    »Du bist ein Schatz.« Bet fühlte sich in diesem Augenblick besser. Sie nahm McKenzie mit in die Ecke und tauschte etwa zwanzig konzentrierte Minuten lang die angehäuften Pluspunkte mit ihm aus.
    Diesmal war es etwas ganz Besonderes, so schnell es gehen mußte – es ließ sich schwer sagen, warum, vielleicht, weil sie beide in verzweifelter Eile waren und sich doch die Zeit nahmen, sich gegenseitig Höflichkeit zu erweisen, vielleicht, weil sie sich mehr geworden waren als bloße Bekannte und auf dem besten Weg dazu, sich nacheinander zu sehnen.
    Bet wollte das genau in diesem Augenblick, sie wollte jemanden, mit dem es nicht kompliziert war, jemanden, dem sie etwas bedeutete. Ihr tat der Rücken weh bei jedem Stoß, aber sie bereute es später nicht, als der Sicherungsalarm losging und sie dreißig Kilogramm Hängematte und Matchsack in den Laderaum-Abschnitt hinunterschleppte, um sich zusammen mit dem Rest der Schichttag- und den meisten der Haupttagleute anzuschnallen und zu warten.
    Die Mufs hatten das nicht nötig. Die Mufs und ein paar der Haupttag-Spezialisten fuhren natürlich mit dem Aufzug von der Brücke zur Schleuse – ausgenommen die paar Pechvögel, die während der ganzen oder eines Teils der Zeit Dienst hatten.
    Ich hoffe nur, Fitch hat einen langen Urlaub bekommen. Ich hoffe, der Hurensohn kommt endlich irgendwo zum Vögeln.
    Könnte seine Laune verbessern.
    Am meisten Sorge machte es ihr, daß Hughes und seine Freunde mit Musa da draußen waren und sie und NG nicht.
    »Halte ein Auge auf ihn«, hatte sie McKenzie gebeten, und McKenzie hatte geschworen, das werde er tun.
    Sie dockten einigermaßen weich an, es wurden keine Zähne eingeschlagen, es gab keine blauen Flecken. Dann wartete die Crew auf die Erlaubnis, sich loszuschnallen. Alle machten grandiose Pläne für die

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