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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Bars, in die sie einfallen wollten –
ja, klar, Leute, auf Thule…
    Die Erlaubnis kam, sie öffneten die Sicherheitsgurte, sie wanderten umher oder setzten sich auf ihre Matchsäcke und zählten ihre Cred-Scheine nach.
    Johnny Walters hatte seinen Sack vergessen. Irgend so einen armen Trottel gab es immer. Es fand sich immer ein Freiwilliger, der das Gepäck bei Schichtwechsel herunterholte. »Ja«, sagte Bet, »NG oder ich, einer von uns beiden. Wer hat sonst noch etwas oben? Macht eine Liste.«
    Die verdammte Liste wuchs immer dann, wenn die Leute erfuhren, es werde jemand in die Unterkunft hochsteigen.
    »Scheiße. Macht es schriftlich! Dafür verdiene ich mir von euch einen Jahreswert an Pluspunkten…«
    Dussad von der Haupttagsfrachtabteilung murmelte etwas, er wolle nicht, daß sich NG an seinen Sachen zu schaffen mache.
    »Willst du, daß wir dir einen Gefallen tun« – Bet drehte sich um und las den Namen auf seiner Tasche – »Dussad? Willst du, daß wir dir einen Gefallen tun, oder hast du irgendwelche Probleme mit mir und meinem Kumpel?«
    »Du hast einen lausigen Geschmack«, gab Dussad zurück, und ausgerechnet Liu beschwichtigte ihn mit einem »Immer mit der Ruhe«. Und McKenzie sagte: »NG ist in Ordnung. Er ist nur nicht besonders gut im Quatschen.«
    »Frag Cassel«, bemerkte eine Frau vom Haupttag. Gott, sie konnten nicht weg, sie mußten hierbleiben, bis der Befehl kam.
    NG stand bloß da, niemand konnte irgendwohin gehen oder irgend etwas tun.
    Zigeuner sagte: »Das wird ihm jetzt lange genug vorgehalten.« Und Musa:
    »Das verdammte Ventil flog heraus, Ann, und wenn einer dann gerade seinen Kopf im Weg hat, passiert es, ganz gleich, ob ein Kumpel danebensteht oder nicht. Alles übrige ist viel zu lange her, als daß man es jetzt noch aufklären könnte.«
    »Hat er keine eigene Meinung?«
    »Verdammt noch mal, laßt ihn in Ruhe«, rief Bet und warf einen Blick zu NG hinüber. NG starrte einfach ins Leere, hatte den Unterkiefer angespannt – Gott, er konnte nicht sprechen, er konnte einfach nicht, er war im Augenblick da draußen. »Laßt ihn in Ruhe.«
    »Ich weiß, was seine Kumpel sagen. Ich will hören, was er darüber zu sagen hat, ist das klar? Es gehen unerfreuliche Dinge vor. Ich will wissen, was der Mann zu sagen hat.«
    McKenzie schlug vor: »Ich lade dich zu einem Bier ein, Dussad. Dann können wir darüber reden.«
    Für ein paar Sekunden herrschte angespanntes Schweigen.
    Der Aufzug klirrte und winselte hoch oben auf dem Ring – die Offiziere wickelten die Formalitäten mit den Leuten vom Dock ab.
    »Hör auf«, sagte Liu. »Hör auf, Dussad. Später. Ja?«
    »Was ist mit meinem Matchsack?« fragte Walters in die nun entstehende Stille hinein. »Wird ihn jemand holen?«
    Sie beendeten die Liste der herunterzuholenden Gegenstände.
    Die Offiziere waren draußen und verhandelten mit dem Zoll. Es kam eine Menge Lärm vom Aufzug und von der Schleuse, und sie warteten und redeten und meckerten…
    Denjenigen, die Dienst hatten, blieb nichts übrig, als zu den anderen zu sagen: »Trinkt ein Glas auf mein Wohl.« Dann kam die Stimme des Kapitäns über den Lautsprecher. Er gab die Erlaubnis, das Schiff zu verlassen, und teilte mit, wann der Bordruf ergehen würde. »Ich habe hier zwei alte Freunde«, sagte Bet zu Musa. »Geh im Stellenvermittlungsbüro vorbei, grüße Nan Jodree und Don Ely von mir. Lade sie zu einem Glas ein, wenn sie Zeit dazu haben.«
    Es war deprimierend, wenn alle in geräuschvoller Eile gingen und den unteren Korridor ihnen beiden überließen. NG war wieder da, aber niedergeschlagen, still. Zur Hölle mit diesem Dussad.
    »Nun?« Bet sah NG an, seufzte und nahm Matchsack und Hängematte auf. »Wo bringen wir das unter?«
    NG sah den Korridor hinunter und nach links und rechts in die Kurven hinein, und schließlich seufzte er und sagte in dieser schrecklichen, einsamen Stille: »Von mir aus im Schrankraum.«
    Um Walters’ Matchsack herunterzuholen, dazu Sachen von Bala und Gausen und Cierra
und
von Dussad, mußte man mit Hilfe der Sicherheitsclips die Kurve hochklettern. NG übernahm all das Herumturnen, den gefährlichen Teil, bei dem man tief, tief fallen konnte, wenn man sich in der Unterkunft unvorsichtig bewegte. »Du wirst dir den Rücken weh tun«, sagte er zu Bet. »Bleib du unten und fang das Zeug auf.«
    Er machte es gut. Bet wünschte, ihr fiele etwas ein, das sie über Dussad und die Haupttagsleute sagen könnte, die NG’s – und Cassels –

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