Yeager
zu.«
»…plus einer Versuchsperson.« Sie wies auf den Europa-Panzer. »Dafür, Sir.«
»Maßarbeit.«
»Anders geht es nicht.« Bet öffnete den Werkzeugkasten wieder, rammte ihre Hand in den Handschuh, legte den manuellen Knebel um. Machte eine Faust.
»Präzisionsarbeit. Sonst fallen Sie auf den Hintern oder werfen etwas um, Sir. – Wer soll die Panzer tragen?«
Es war ziemlich lange ruhig in dem Vorratsraum. Man hörte nur den fernen Herzschlag der Treibstoffpumpen.
Fitch sagte: »Sie und ich, Yeager.«
Sämtliche Tatsachen und auch Überlegungen flogen außer Reichweite. Bet blickte zu ihm auf und sah nichts anderes, als daß Fitch durch und durch verrückt war.
»Jawohl, Sir«, sagte sie dann mit diesem schrecklichen Gefühl, das zu dem Geruch und der Textur der Panzer gehörte. Sie waren anders als die Schutzanzüge, die man normalerweise trug. Verdammt anders. Befehle der Mufs brauchten keinen Sinn zu ergeben. Der Befehl dieses Mufs brauchte keinen Sinn zu ergeben. Sie sagten einem, geh und töte irgendwelche Hurensöhne, und man ging und tat das, bevor sie einen zuerst erwischten. Man fragte nicht, warum. Man fragte nicht, wer sie waren. Man tat es einfach.
Aber ich habe Freunde auf dieser Station.
Schiffskameraden waren auch da draußen, mit dem Arsch in der Schußlinie.
NG war unten, und sie wußte nicht, was Fitch ihm erzählt hatte…
»Weiß NG es?« fragte sie Fitch. »Haben Sie ihm gesagt, woher ich komme?«
Fitch maß sie mit einem kalten Blick. »Das würde ihm gefallen, wie?«
»Was haben Sie ihm gesagt?«
»Daß er, wenn er am Leben bleiben will, Stunden und Stunden an diesem Arbeitsplatz sitzen muß. Wir haben noch sechs Leute an Bord, und
jeder
muß vierundzwanzig Stunden durcharbeiten. Oder dieses Schiff wird hier sterben. Er auch. Ihre Freunde da draußen. Und Sie. Hören Sie?«
»Jawohl, Sir«, sagte Bet. »Ich habe Sie genau verstanden.«
»Dann flicken Sie schleunigst die Dinger zusammen, Yeager, verdammt noch mal!«
Fitch ging zur Tür hinaus und schloß sie, und Bet griff nach dem Handschuh und dem Unterarm und fing an, Leitungen zu verbinden, und die ganze Zeit dachte sie daran, wie weh ihr der Rücken tat und daß er ihr bald noch viel weher tun werde…
Sie wünschte, das sei alles, worüber sie sich Gedanken machen müsse.
Verdammt, verdammt, verdammt, du wirst in diesem hier sterben, Yeager, die ganze Sache riecht danach, alle sind sie in schrecklicher Eile, und wo, zum Teufel, sind sie denn alle, welche Katastrophe hat die Station für uns heraufbeschworen, und warum läuft die verdammte
Pumpe
immer noch, wenn wir solche Probleme mit der Station haben?
Fitch lüpt. Fitch lügt wie gedruckt. Wann hat der Mann je etwas anderes getan als das, was Fitch nützte?
Ich werde in diesem Ding sterben, ich werde sterben, ich werde sterben, und was, zum Teufe, wird NG davon denken?
Verdammt noch mal!
Sie sicherte den fertigen Arm, kam auf die Knie, zog sich auf die Füße hoch und ging aus der Tür und durch die Brücke, wobei sie sich den Ärmel zurechtzupfte.
»Yeager!« brüllte Fitch hinter ihr her.
Sie erreichte den Aufzug, drückte den Kopf und blickte zu Fitch zurück, der in ihre Richtung lief. Sie hielt fünf Finger hoch. »Fünf Minuten. Fünf Minuten unten. Wenn Sie wollen, daß ich den verdammten Panzer repariere, Sir, dann lassen Sie mich in Ruhe, dann lassen Sie meine Freunde in Ruhe.«
Die Tür öffnete sich bereits.
Bet stieg ein, drehte sich zu Fitch um. Er stand da, und sein Gesicht lief rot an.
Die Tür schloß sich, der Aufzug fuhr nach unten.
Wahrscheinlich konnte er ihn von der Brücke aus anhalten, überlegte Bet. Es gab vieles, was er von der Brücke aus tun konnte.
Doch auch wenn ihm alle Teufel der Hölle helfen würden, er konnte diese Panzer nicht von der Brücke aus betriebsbereit machen.
25. KAPITEL
Kaum unten angekommen, rannte Bet los. Sie sprintete über das nach oben kurvende Deck und schoß in die Technik. Bei dem Klappern, mit dem sie die stufenförmig verlagerten Deckplatten hochsprang, fuhr NG erschrocken herum, ehe sie zu ihm gelangte.
»Ich habe fünf Minuten.« Ebenso wie vorhin hielt Bet die Hand hoch. »Die hat Fitch mir genehmigt. Ich muß es dir sagen – Fitch behauptet, das Schiff sei in Schwierigkeiten, sie brauchen mich oben, damit ich dieses Zeug repariere…«
Verdammt, so kam sie nicht weiter. Sie blieb stecken, und NG stand da und starrte sie an…
Er hatte Angst um sie, dachte sie, und an diesem
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