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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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weggeschickt?
    Außer uns, die wir nicht gerade seine Lieblinge sind…
    Hat er die anderen vielleicht hinausgeschickt, damit sie im Dock Stärke demonstrieren?
    Hat Fitch schon einmal auch nur die halbe Wahrheit gesagt?
    Bet hatte die Leitung repariert, den Verschluß angebracht, die Pumpe eingebaut: Die Pumpe hatte sie sich von dem Europa-Panzer geliehen, denn sie wollte wenigstens einen der beiden Panzer so weit fertigbekommen, daß sie ihn testen konnte. Sie schaltete die Energie für den Brustabschnitt ein und testete die Ventile an den Verschlußpunkten. Das System hielt es aus.
    Darauf konnte man sein Leben wetten.
    – Soldatenwitz.
    Merrill brachte ihr ein Sandwich nach oben. Bet aß es, stopfte sich ab und zu einen Bissen in den Mund, kaute beim Arbeiten.
    Unabsichtlich bekam sie ein bißchen Schlaf, gerade genug, daß sie sich die Nase an dem Helm stieß, den sie in der Hand hielt, und sich fragte, wo, zum Teufel, sie sei und was sie halb erfroren mit einem Helm im Schoß tue.
    Sie zählte die Stunden nicht, sie arbeitete nur, so schnell sie konnte, ohne daß es Probleme gab – sie hatte mit Fettstift auf den Fußboden eine Liste der überprüften und noch zu überprüfenden Systeme geschrieben, ein primitiver Gedächtnisspeicher anstelle des computerisierten Abhakens auf einer Eingabetafel mit eingebauten Erinnerungen, hatte eine Menge zusammengebastelter, von Hand hergestellter Teile umherliegen, weil es sie im Lager nicht gab. Auf der rechten Schulter fehlte eine Spannschraube, also borgte sie eine aus der linken Hüfte, zwei fehlten im rechten Ellbogen, also nahm sie sie aus dem linken.
    Es gab noch mehr solcher Improvisationen.
    Sie ging hinaus und bat Mr. Fitch um einen heißen Tee und eine weitere Tube Flexbond. Fitch, der auf seinem Arbeitsplatz vor den Schirmen saß, sah sich nach ihr um und knurrte sie an, sie solle sofort wieder an die Arbeit gehen. Aber der Tee kam jedenfalls; Merrill brachte ihn.
    Dieses eine Mal hatte sie Fitch dazu bekommen, daß er ihr einen Gefallen tat.
    Merrill brachte ihr auch noch etwas anderes, beugte sich dicht zu ihr herüber und sagte schnell und mit leiser Stimme: »Fitch hält die Systeme am Leben.« Damit reichte er ihr einen mit Fettstift beschriebenen, vielfach verschmierten Zettel.
    Es stand darauf:
Funktionsstörung nicht geringfügig. Nimm jede Gelegenheit wahr, hinauszukommen. Frage Merrill.
    Außerdem las sie:
Die andere Sache – die hatte ich mir größtenteils schon gedacht. Ok. – NG
    Bet sah Merrill an, und ihr war innen ebenso kalt wie außen.
    »Was meint er damit?« flüsterte sie.
    Merrill näherte seinen Mund ihrem Ohr. »Die Betriebsabteilung hat dem Kommando schon die ganze Zeit gesagt, wir hätten ein Problem. Die Betriebsabteilung sagt, dieses Schiff wird explodieren, wenn wir weiter so umherrasen. Jetzt tanken wir hier fünf Tage lang auf. Das ist eine
höllische
Masse, die wir in diesen Tank nehmen. Was, zum Teufel, hat der Kapitän vor? Das versuchen wir herauszubekommen…«
    »Aber was sollen wir sonst tun?« fragte Bet. »Ich weiß, daß wir einen Defekt haben. Aber er läßt sich nicht hier beheben.«
    »Wir brauchen keinen vollen Tank, um bis Pell zu kommen!
    Wir sollten den Tank hier zum Teil füllen lassen und mit leichter Ladung nach Pell weiterspringen, wo wir das verdammte Ding reparieren lassen können. So hatte Mike es gehört, so hatten Smitty und Bernstein es gehört. Was soll dieser Unfug mit den fünf Tagen, das fragt die Betriebsabteilung vom Haupttag. Warum sind alle Leute von Bord geschickt worden, und was haben diese Raumpanzer zu bedeuten? Die von der Crew, die draußen sind, merken doch, daß immer weiter aufgetankt wird! Denken der Kapitän und die Offiziere, die Betriebsabteilung wird nicht reden oder die Technik-Abteilung braucht nicht zu wissen, welche Masse wir transportieren? Die Betriebsabteilung sagt – ich bin mir nicht sicher, wer da Dienst tut.
    Das Kommando ist verrückt geworden. Die Betriebsabteilung sagt – wir könnten vielleicht die Schleuse blockieren. Damit wir das Schiff verlassen können…«
    Bet wurde es immer kälter und kälter. Sie verwischte die Schrift auf der Plastikfolie, zweimal, um sicher zu sein. Für das, was da geschrieben stand, konnte man sterben.
    Sie flüsterte: »Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Sag NG – sag ihm, vierundzwanzig Stunden. Sag ihm, er soll um Gottes willen
warten.
Vertraut mir. Ich werde es herausbekommen.«
    Merrill schnappte nach Luft. »Ich werde es ihm

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