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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Irgendwer würde ihr die Medikamente geben, die man im Hyperraum brauchte, ohne die man so gut wie tot war.
    Ohne sie begriff man nicht, wo man war, und man fand den Rückweg nicht, es gab keine Möglichkeit, zu verarbeiten, was der Verstand und die Sinne nicht fähig waren zu erfassen.
    Es war ein Weg, sich ein Problem vom Hals zu schaffen. Dazu war nichts weiter notwendig als ein bißchen Durcheinander in der Befehlsübermittlung. Und hier drinnen gab es keinen Com.
    Irgendwer muß sich doch erinnern, daß ich hier unten bin, verdammt noch mal!
    Sie riskierte es, sich den Schädel einzuschlagen, indem sie noch einmal die Schalter ausprobierte, die jetzt über ihrem Kopf waren. Nichts. Die Beschleunigung zerrte an ihren Armen, machte sie schwindelig, ließ ihr die Knie schwach werden. Sie legte sich hin und stemmte von neuem einen Fuß gegen die Tür.
    Nur ruhig, redete sie sich zu. Es würde schon irgendwer kommen. Auf einem Schiff, das sich auf einen Sprung vorbereitet, gibt es verdammt viel zu tun, das war alles. Jemand wie Fitch machte sich nicht die Mühe, in die Station zu gehen und ein einfaches Mannschaftsmitglied aus dem Knast zu holen, nur um es an einem Ort zu vergessen, wo ihm das Gehirn ein für allemal zu Brei gerührt werden würde.
    Das konnte er einfach nicht tun.
    Lieber Gott –
schicke jemanden her!

7. KAPITEL
    Bet hörte den Schlüssel im Schloß. Sofort rollte sie sich über die ungleichmäßige Fläche der Schränke und erhob sich taumelnd auf die Knie. Die Luke öffnete sich, Licht strömte herein. Ein Mann stand mit gegrätschten Beinen über dem Eingang. So lag der Laderaum jetzt, seit sie im Raum waren. Mit seinen Zickzack-Konturen bildete er einen Abgrund von unerforschlicher Tiefe.
    Es war nicht Fitch. »Aufstehen!« sagte der Mann. Bet zog sich auf die Füße. Sie versuchte, die Türkante neben sich als Leiter hinauf aufs Deck zu benutzen, aber die Kanten waren flach, und ihr eigenes Gewicht zog an ihr.
    Der Mann faßte nach unten und ergriff ihre gefesselten Hände. Sie kletterte, er zog und brachte sie über den Rand auf den Fußboden. Wie gern wäre Bet für einen Augenblick dort liegengeblieben, um wieder zu Atem zu kommen, aber er packte sie beim Kragen und stellte sie auf die Füße. »Los, los!«
    drängte er. »Wir haben hier ein schmales Fenster.«
    »Ich gehe allein«, protestierte Bet und versuchte es auf der schmalen Plastik-Matte entlang dem Rand des Branddecks – Türen zur Rechten, das Hauptdeck eine Wand zu ihrer Linken, Lichter an der Wand rechts. Der starke Antrieb, unter dem das Schiff jetzt stand, knickte Bet ständig die Knie ein und ließ ihr Sehvermögen kommen und gehen. Es mußte mehr als ein ge sein, dachte sie, wahrscheinlich waren es beinahe zwei. Deswegen hatte sie Probleme mit ihrem Kopf und ihren Beinen.
    Oder es hatte ihr Gehirn mehr erschüttert, als sie geglaubt hatte, daß sie mit dem Kopf gegen die Wand geknallt worden war.
    »Gott…«
    Es ging um eine Kurve. Schwarze Stränge aus Netzen hingen vor ihnen. Sicherheitszone der Crew, Hängematten von einem Ende zum anderen, leere Bündel aus schwarzen Maschen, die senkrecht an der linken Wand hingen. Bet hinkte weiter, ging jetzt schon fast ohne Hilfe, nur steif von der erhöhten Schwerkraft und der Kälte, durch die Sicherheitszone. Der Vorhang aus Hängematten wich einem Gemeinschaftsraum. Mannschaftsangehörige saßen auf einer niedrigen Hauptdeck/Branddeck-Bank an der Wand, wo sich die Gehsteigmatte verbreiterte und bis an die Schwingabschnitt-Kombüse reichte.
    Sandwiches und Getränke. Der Essensgeruch schlug Bet heftig auf den Magen. Sie war sich nicht sicher, ob es gut oder schlecht roch.
    Eine Handvoll Leute stand auf und sah sie an, aber in keiner Weise freundlich.
    »Das ist Yeager.« Der Mann, der sie hielt, ließ sie los und sagte: »Viel Glück, Yeager.«
    Bet stand da und brachte es gerade für ein paar Atemzüge fertig, sich auf den Füßen zu halten. Ihr schwindelte von der erhöhten Schwerkraft, ihr schwindelte von der plötzlichen Erkenntnis, daß man sie freiließ, daß man ihr ihre Geschichte abkaufte…
    Also bekam sie eine Chance – eine faire Chance, genau das, was man bekam, wenn man in die Flotte eintrat, ob freiwillig oder auf andere Weise. Man war der Neuling in den Zwischendecks, man bekam die rauhe Seite des Lebens an Bord zu spüren, und man lernte, nach den dortigen Gesetzen zu leben, oder man starb, Ende.
    Viel Glück, Yeager.
    »Welches Schiff?« fragte eine Frau von

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