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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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es auch nur zu wissen, in die Pfanne haute.
    Sie nahmen den Fragebogen, sie sahen ihn sich an, und dann forderten sie Bet auf, in ein Verhörzimmer zu gehen – »um ein paar Fragen zu beantworten«, sagten sie.
    »Ich habe sie beantwortet!«
    »Miss Yeager…«, die Männer hielten die Tür auf.
    Bet mußte sich an einen Tisch setzen, die Männer setzten sich ihr gegenüber und stellten ihr Fragen wie: »Was haben Sie mit Ihrem Gesicht gemacht, Miss Yeager?«
    »Schlägerei mit einem Betrunkenen«, antwortete sie, genauso, wie sie es Terry Ritterman erzählt hatte.
    »Wo?«
    »Dock Grün«, sagte sie.
    »Wann?«
    Darin mußte sie ehrlich sein, das Auge machte es offenkundig, und möglicherweise erinnerte Rico sich, an welchem Tag sie aufgetaucht war. »Letzte Woche. Den Tag weiß ich nicht mehr.«
    »Mittwoch?«
    »Weiß nicht. Könnte sein. – Hören Sie, ich muß mein Schiff anrufen. Ich habe das Recht, mein Schiff anzurufen…«
    Sie fragten: »Wie lautet Nan Jodrees Anschrift?«
    Und Bet, die plötzlich wie ein Handelsschiffer dachte, erklärte: »Ich habe das Recht, meinen Kapitän anzurufen.«
    »Wie heißt er?« fragten sie.
    »Wolfe!« Das war die erste Antwort, die sie mit absoluter Sicherheit gab.
    Aber dann kehrten sie zu den ersten Fragen zurück.
    »Ich brauche Ihnen nicht zu antworten«, sagte Bet. »Ich habe Ihnen das schon einmal beantwortet. Rufen Sie meinen Kapitän an.«
    »Möchten Sie vor den Richter kommen?«
    Zivilisten-Recht. Allianz-Recht. Das Recht der Stationen und Richter und Krankenhäuser, wo sie die Wahrheit aus einem herausholten. Wo
niemand
verschweigen konnte, was er jemals getan oder zu tun beabsichtigt hatte. »Ich brauche nicht mit Ihnen zu reden, ohne daß mein Kapitän davon weiß.«
    »Na, na«, sagten sie, »Sie gehören noch nicht zur Crew, Sie haben die Ausreise-Formalitäten noch nicht erfüllt.«
    »Ich gehöre zur Crew der
Loki,
und ich habe das Recht, meinen Kapitän zu benachrichtigen!«
    »Nein, das Recht haben Sie nicht«, sagten sie. »Sie können einen Anwalt zuziehen, das ist das einzige, was Ihnen erlaubt ist.«
    »Dann ziehe ich den juristischen Stab der
Loki
hinzu.«
    Das stopfte ihnen den Mund. Sie gingen hinaus und berieten sich, vielleicht darüber, was sie jetzt tun sollten, vielleicht darüber, welche Möglichkeiten sie hatten oder ob sie gezwungen waren, dieses oder jenes zu unternehmen. Bet hatte keine Ahnung.
    Sie diskutierten heftig. Dann gingen drei von ihnen und ließen Bet in diesem Loch von einem Zimmer, das ein einziges großes Fenster hatte, zurück. Einer stellte sich an die Tür.
    Bet wußte nicht, was sie vorhatten. Vielleicht setzten sie sich jetzt mit Nan in Verbindung.
    Vielleicht riefen sie endlich Wolfe an, der unmöglich erfreut darüber sein konnte, einen Anruf dieser Art von einer frisch Angeheuerten zu bekommen.
    Man hatte sie nicht durchsucht. Bet schloß daraus, daß sie noch nicht richtig verhaftet war. Sie besaß also die Rasierklinge noch. Daran dachte sie, als sie da saß. Sie dachte, daß Wolfe nur einen Katzensprung von Mallory persönlich entfernt war, wenn Wolfe sich mit ihrem Fall befaßte – wenn ein Gerichtsbeschluß erging, sie unter Beruhigungsmitteln zu verhören, und man herausfand, wer sie war. Aber das konnte nicht passieren, außer es wurde in aller Eile und im letzten Augenblick zwischen dem Bordruf und dem Ablegen Anklage erhoben, wenn die
Loki
fort mußte, um das zu erledigen, was so dringend war, daß sie Vorrang vor einem ehrlichen Frachter hatte und sämtliche Stationen auf dem Fahrplan dieses Frachters in eine Notlage bringen durfte.
    Bet konnte durch das Fenster die Uhr draußen sehen. Es wurde 17.45 und 18.00 und 18.30, und schließlich stand sie auf und versuchte, die Tür zu öffnen, um mit dem Mann draußen zu sprechen. Aber die Tür war verschlossen. Sie schlug mit der Faust gegen die Metallfüllung.
    »Ich muß an Bord!« schrie sie. Der Mann draußen antwortete nicht, zeigte überhaupt kein Interesse, und so kehrte Bet zu ihrem Stuhl zurück, setzte sich wieder, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und geriet bedenklich nahe an den Rand der Panik.
    Sie hoffte, auch wenn es sonst nichts zu hoffen gab, sie hatten Nan angerufen und Nan oder Ely hatte ihr Rückendeckung gegeben und Nan oder Ely werde durch diese Tür kommen und ihre Partei ergreifen, irgend etwas Kluges tun, sie freibekommen. Wenigstens konnten diese beiden Wolfe für sie anrufen, wenn es sonst keiner tun wollte.
    Aber als sich die Tür

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