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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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öffnete, stand dort weder Nan noch Ely.
    Es waren Sicherheitsleute in Uniform.
    »Bet Yeager«, sagte einer, »Sie sind verhaftet.«
    »Weswegen?« fragte sie, ganz Entrüstung.
    »Wegen Mordes an einem gewissen Eddie Benham, wegen Mordes an einem gewissen Terrence Ritterman…«
    »Terry ist nicht tot!« schrie sie zurück. Sie hatte sich darauf vorbereitet, während sie da gesessen hatte. »Ich habe heute nachmittag meine Sachen aus seiner Wohnung geholt! Und einen Eddie Benham kenne ich nicht!«
    »Sie haben Ihre Sachen dort abgeholt. Den Matchsack im Vorzimmer? Sie sagten, sie hätten bei einer Miss Jodree gewohnt.«
    »Habe ich auch. Ich habe dort gewohnt. Ich habe meine Sachen bei Ritterman gelassen. Ich hatte mir einen Fünfziger von ihm geliehen, ich habe versucht, ihm das Geld zurückzuzahlen!«
    »Mr. Ritterman ist tot. Sie sind nicht ins Schlafzimmer gegangen?«
    »Nein, ich bin nicht ins Schlafzimmer gegangen! Wie käme ich dazu, in irgend jemandes Schlafzimmer zu gehen?«
    »Das ist eine der Fragen, die wir Ihnen stellen möchten, Miss Yeager.«
    »Ich will meinen Anwalt!«
    »Leeren Sie Ihre Taschen auf den Tisch, bitte.«
    Sie dachte daran, sich zu weigern, sie dachte daran, zwei Sicherheitsleute niederzuschlagen, und ebenso wie auf den Docks kam sie wieder davon ab. Sie leerte ihre Taschen. Zum Vorschein kamen ein Ein-Cred-Schein und die Rasierklinge. Sie legte beides auf den Tisch.
    Man führte sie den Flur hinunter und steckte sie in Untersuchungshaft. Sie widersetzte sich nicht.
    Dann saß sie da, starrte die Tür an und redete sich ein, Nan könne jede Minute erscheinen, bestimmt hatte man inzwischen mit Nan geredet, und Nan würde kommen und die Leute von der Rechtsabteilung auf eine Weise behandeln, die allein eine Stationsbewohnerin kannte.
    Und sie würde Nan sagen, nur der Schein spreche gegen sie, sie würde Nan alles erzählen – wenigstens die Sache mit Ritterman und dem anderen Kerl, und Nan würde das verstehen, Nan würde bestätigen, sie sei keine illegale Verbraucherin gewesen. – Und der Stationsmeister von Thule würde sich persönlich bei ihr entschuldigen und ihr außerdem tausend Cred geben, aber sicher würde er das tun, so funktionierte die Justiz einer Station, das wußte jeder in der Flotte, ebenso wie jeder wußte, daß es von Stationsleuten Dank für erwiesene Gefälligkeiten gab oder ein Denkmal für die Toten der Flotte oder ein kleines bißchen Unterstützung von den Handelsschiffern, die ständig Kriegslieferungen und Nachrichten hinüber und herüber geschmuggelt und dann Piraterie geschrieen hatten, weil die Flotte sich auf die einzige ihr mögliche Art selbst versorgte – ohne die verdammte Hilfe der Stationen oder der Händler und erst recht nicht der Erde.
    Sie konnte Mallory immer noch um einen Posten auf der
Norwegen
bitten. Und wenn sie schon einmal dabei war, konnte sie sich um ein Offizierspatent in der Allianz bewerben.
    O Gott!
    Jetzt war es 19.00 vorbei, 20.00 vorbei. Bet lief hin und her und studierte die Schwielen an ihren Händen und die Fliesen des Fußbodens. Sie spürte den Schmerz in ihrem Magen, der eigentlich Hunger war, nur daß sie doch nichts hätte bei sich behalten können.
    Endlich öffnete sich die Tür, und da war wieder ein Sicherheitsmann.
    Und Fitch. Gott, es war Mr. Fitch.
    »Das ist sie«, sagte Fitch zu dem Sicherheitsmann. »Lassen Sie sie unterschreiben.«
    Bet starrte ihn an. Der Sicherheitsmann winkte ihr, und sie kam, und Fitch faßte sie für eine Sekunde am Arm, als sie an ihm vorbei durch die Tür ging, und sagte: »Sie stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten, Yeager.«
    Aber sie wußte nicht, wohin sie sonst gehen sollte, als ein Stationsanwalt auftauchte und ihr auseinandersetzte, sie habe die Wahl: Sie könne entweder auf der Station bleiben oder sich mit der Auslieferung an die
Loki
einverstanden erklären, und in letzterem Fall werde über ihren Fall nach dem Kriegsrecht der Allianz entschieden.
    Bet dachte an den kleinen Raum da hinten, sie dachte an das Dock und das Schiff und die Notwendigkeit, von Thule wegzukommen, sie dachte für ein paar lange Atemzüge an Mallory und daran, was geschehen könne, wenn sie sich Wolfe gegenüber irgendwie verriet und Wolfe dahinterkam, was sie wirklich war.
    Aber früher oder später würde es auf das gleiche hinauslaufen, wenn die Stationsleute mit ihrer Befragung unter Beruhigungsmitteln anfingen, und in der Loki sah sie ihre einzige Chance.
    »Geben Sie mir das

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