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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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melden.«
    »Ich
soll es ihm sagen?« protestierte Bet. Merrill hatte aus Bets Anwesenheit im Gemeinschaftsraum wahrscheinlich den Schluß gezogen, sie habe eine halbe Schicht gearbeitet, und er könne deshalb ein bißchen später kommen.
    »Er kann Ihr Werkzeug mit nach oben bringen«, sagte Bernstein.
    Also mußte sie zu Merrill gehen, der stillzufrieden sein Sandwich aß, und sagen: »Wir sind fertig mit der Arbeit an der Installation in der Kombüse. Eben hat mich Bernstein angerufen. Ich soll dir ausrichten, daß du dich beim Schichtwechsel oben melden und meine Sachen mitbringen sollst.«
    »Scheiße!« schimpfte Merrill. Bet hakte die Werkzeuge vom Gürtel, nahm den Com ab, übergab alles Merrill und machte ihn so zu ihrer Ablösung.
    Doch bevor sie an die Theke zurückkehren konnte, fiel Miststück Liu über sie her und warf ihr vor, sie, die Dienstjüngste in der Technik, bekomme von Bernstein besondere Privilegien wie halbe Arbeitszeit und dieses Sandwich. Mit Andeutungen, die zu vage waren, als daß man sie darauf hätte festnageln können, behauptete sie, der Grund sei, daß Bet sich von einem nicht genannten Offizier ficken ließ.
    Man stritt sich nicht mit Liu, hieß es allgemein. Liu war die Dienstälteste in der Haupttagstechnik, eine kleine, mandeläugige, schwarzhaarige Frau, die ein Messer trug, zumindest im Dock. Bet blickte auf die ihr bis zur Schulter reichende Angreiferin nieder, Bet lauschte geduldig ihrem eine hohe Dezibel-Zahl erreichenden Geschrei und erklärte dann: »Ich habe nichts dagegen, daß du dir darüber Sorgen machst, Kollegin. Aber als der Sprung angesagt wurde, steckte ich unter diesem verdammten Kombüsenkabuff, und die Leitung ist jetzt repariert, und ihr habt wieder heißes Wasser, und das Sandwich gab es umsonst, warum sollte ich es da ablehnen? Tatsache ist, daß ich da oben gestanden und zusammen mit dem Koch Medikamente ausgeteilt und Sandwiches herausgeholt habe, da es meine Schicht war. Erzähl du mir nichts über Drückebergerei!«
    Liu schäumte. Merrill war eingeschnappt. Andere Leute starrten sie an, eine ganze Schicht von Leuten, die Bet nicht kannte, eine beängstigende Zahl von Leuten. Sie bekamen zur Unterhaltung einen lautstark geführten Streit geboten statt eines Sicherungsalarms und eines weiteren Sprungs.
    Bet wurde spekulativ gemustert, sie fing Geflüster des Sinnes auf: »Das ist Yeager. Liu sollte besser vorsichtig sein. Möchtest du auf eine von ihnen wetten?«
    »Schichtwechsel! Kein Trödeln, keine Unterhaltung!«
Fitchs Stimme ging einem durch Mark und Bein.
»Nach
dem Dienstalter in umgekehrter Reihenfoge, Übergabe geschieht mündlich! Beeilung!«
    Alle liefen los, der Haupttag auf die Stationen, der Schichttag zurück in die Unterkunft oder zumindest bis in den Korridor, wo der Haupttag die Hängematten angebracht hatte. Bet sah Musa und NG hereinkommen und genehmigte sich ein Bier, denn der Koch hatte gesagt, ihr Guthaben sei gebucht. Sie spendierte auch den beiden Männern eins, dachte allerdings nicht daran, zu ihrer ganzen Schicht höflich zu sein und, während sie es war, Anweisungen zu erhalten. »Kommt, setzt euch!« forderte sie die beiden auf, während sie sich ihre Biere zapften, »ich kann es mir leisten, meine Freunde zu einem Glas einzuladen. Um Gottes willen, NG, sei nicht so verdammt reserviert!« Sie sagte es so unschuldig wie möglich für die Ohren aller, die vielleicht zuhörten.
    Und: »Ja, NG, setz dich!« fiel Musa ein. »Wenn eine Frau dich zu einem Bier einlädt, mußt du höflich sein.«
    NG setzte sich mit unruhigem Blick auf Musas andere Seite.
    In dem überfüllten Gemeinschaftsraum gab es ein solches Hin und Her von Leuten, die ihr Essen haben wollten und einen Platz suchten, daß Bet meinte, niemand werde es bemerken.
    »Ist alles gut durchgekommen?« erkundigte sie sich.
    »Die verdammte Presse lief gerade«, berichtete Musa. »Wir konnten sie mit dem Hauptschalter stillegen, aber in der Form ist alles mögliche Zeug steckengeblieben. Der Haupttag wird meckern.«
    Musas Posten hatte haupttags Liu inne. Bet grinste und trank ihr Bier.
    NG sagte leise, ohne sie gerade anzusehen: »Bernie konnte dich nicht finden.« Es deutete an, daß sich die Technik-Abteilung nicht wenig Sorgen um sie gemacht hatte.
    »Der verdammte Kompressor war dicht an meinem Ohr«, berichtete Bet. »Ich habe die Glocke überhaupt nicht gehört. Bernstein hat mich zu sich bestellt. Ich habe so eine Ahnung, daß er mich zur Sau machen

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