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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gefährlich, verdammt, die ganze Sache glitt ihr aus der Hand, und was als nächstes passieren konnte…
    »Ich habe ihn«, sagte sie. »Gib mir die Flasche.«
    Rossi gab sie ihr, sie nahm selbst einen Schluck, sagte: »Immer mit der Ruhe«, und hielt sie NG hin.
    Er nahm einen kräftigen Schluck, trank zweimal zwischen dem Luftholen. Bet nahm die Flasche zurück, trank auch, streifte ihren Jumpsuit ab und legte sich mit NG hin, während die Flasche die Runde machte und die Zuschauer johlten.
    NG hörte auf, sich zu wehren. Er taugte nicht mehr für viel, aber er erschauerte und entspannte sich dann. Nach einer Minute oder so bekam er ein bißchen Spaß daran und legte die Arme um sie. Bet flüsterte ihm ins Ohr, und die Luft zwischen ihnen dampfte vor Alkohol:
    »Das machst du gut, Handelsschiff er.«
    Verdammt wollte sie sein, wenn er es da nicht beinahe geschafft hätte, trotz all der Zuschauer. Doch da fing irgendein Trottel an, den Sichtschirm zur nächsten Koje, die Mel Jason gehörte, loszuhaken. Jason war nirgends zu finden, und sämtliche Pin-up-Bilder Jasons gerieten in Gefahr, zerknüllt zu werden. »He, vorsichtig mit ihrem Zeug!« schrie Bet. »Das ist meine Nachbarin.«
    »Laßt das sein!« brüllte Musa, und McKenzie und Park und Meech sorgten dafür, daß es aufhörte. Währenddessen richtete sich NG auf die Arme hoch, um zu sehen, was los war, fiel zur Seite und blieb liegen, vollkommen weggetreten.
    Es waren viel mehr Leute da, als Bet aufgefordert hatte, ein paar weitere Flaschen kreisten – mußten kreisen, oder die ersten beiden waren bodenlos – , und Bet zog sich wieder an und lehnte sich gegen NG. Ihr Kopf drehte sich, in ihren Ohren summte es. Musa und McKenzie und seine Freunde kontrollierten den Schnaps, und die Betrunkenen und fingen ein Würfelspiel an.
    Nun war es nicht mehr so aufregend, abgesehen davon, daß der Betrachter immer noch unter Geheul und Bemerkungen die Runde machte, die Flaschen weitergereicht wurden und irgendwer erzählte, Mel Jason sei fuchsteufelswild wegen der Menschenmenge in der oberen Kojenreihe.
    Trotzdem war die Menge gewachsen, sie war laut, und Bet sagte sich, sie könne deswegen echten Ärger bekommen. Jetzt tat sie nur noch so, als trinke sie, wenn die Flasche zu ihr kam, und wurde ein bißchen nüchterner. Sie lehnte am Kopfende ihrer Koje an einem Körper, den sie schließlich als den NG’s identifizierte, und war links durch Figis breiten Rumpf abgeschirmt. Also war sie wieder da, hinter einer Mauer aus Freunden, und NG war in Sicherheit.
    Alles wurde ruhiger. Musa war betrunken wie ein Dockarbeiter und gewann seinen Freunden ihre Guthaben ab, und die ganze Zeit spann er irgendein unglaubliches Garn über seine Dienstzeit auf der
Gloriana.
    Auf der
Gloriana,
um Gottes willen – einem Unterlicht-Schiff.
    Doch der Mann mochte alt genug dazu sein.
    Bet spürte ein Beben in den Knochen, als begegne sie Gott.
    Sie rechnete nach, wie alt Musa sein
konnte,
denn die Zeit-Dilatation, mit der es die heutigen Raumfahrer zu tun hatten, war nichts im Vergleich zu den alten Unterlicht-Schiffen, und obwohl sie jetzt alle umgebaut und mit Überlichtantrieb ausgestattet waren – die paar von jenen neun ursprünglichen Schiffen, die es noch gab – , die
Mannschaften
mochten immer noch am Leben sein.
    Musa hatte eine Flasche echten Whisky in seinem Sack…
    Musa hatte seine technischen Kenntnisse in der Praxis erworben, er wußte, wann etwas funktionierte, aber er kannte die Fachausdrücke dafür nicht. In einem Überlicht-Schiff wuchs man damit auf…
    Musa kannte die Erde…
    Die Abendglocke läutete leise. »Die Party ist vorüber«, stellte jemand fest, und die Leute stöhnten und fragten sich, ob sie es schaffen würden, die Leiter hinunterzuklettern.
    Musa kam und fragte: »Möchtest du, daß wir ihn hierlassen?«
    »Ja.« Bet umarmte und küßte Musa verschlafen und verabschiedete sich mit einem nassen, leidenschaftlichen Kuß von Gabe McKenzie. »Bis dann«, sagte sie, und seine Hände waren überall. »Ich schulde dir einen Gefallen.«
    »Einen
großen«,
meinte er.
    Bet fiel etwas ein. »Ich muß meine Sachen wegräumen.«
    Aber die Leute waren halbwegs rücksichtsvoll gewesen, sie hatten Dias und Betrachter auf der Koje aufgestapelt und ihre leeren Flaschen mitgenommen. Bet steckte die Dias in die Tasche am Oberschenkel ihres Jumpsuits und schob den Betrachter tief in ihr Bettzeug.
    Dann ließ sie sich einfach auf NG als Kissen fallen, fuhrwerkte mit einem

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