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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Presley.
    »He, das ist doch nicht meine Schuld!« Bet schob sich in dem schulterbreiten Gang an Davies vorbei. »Gott, ich bin ganz voll Seife. Entschuldige, bitte.«
    »Verdammtes Miststück!«
    »Du bekommst Ärger« warnte Davies sie.
    »Ja.«
    Presley sammelte Hughes auf. Hughes kam wieder zu sich und saß da mit blutender Stirn. Es war eine
schlimme
Platzwunde.
    »Sei brav«, sagte Bet zu Hughes, »und ich werde dann nicht sagen, es sei Vergewaltigung gewesen.«
    Hughes sah sie an, und in seinem Gesicht stand Mord geschrieben.
    »Wir haben nur eine exotische Nummer in der Dusche geschoben«, sagte sie. »Du bist auf der Seife ausgerutscht.
    Stimmt’s?«
    Hughes wog es gegeneinander ab: zwei Zeugen und Presley.
    »Du verdammte Hure«, sagte er.
    »Möchtest du, daß wir beide nach oben ins Büro des Kapitäns gehen? Ich bin dafür. – Oder möchtest du ins Krankenrevier gehen und dort erzählen, du seist auf einem Stück Seife ausgerutscht? Ich bin es, die deinen Arsch rettet. Dafür kannst du mir dankbar sein.«
    Vielleicht würden Davies und Zigeuner ihr Rückendeckung geben. Vielleicht würden sie zu Hughes halten. Aber in Zigeuners Fall glaubte sie das nicht.
    »Du verdammte Hure«, wiederholte Hughes und tupfte sich die Stirn ab.
    Von keinem anderen kam ein Laut. Nur Presley half Hughes aufzustehen.
    Und als Hughes auf den Füßen war, erklärte Zigeuner: »Für mich hat das ausgesehen, als sei er ausgerutscht. Niemand braucht irgendwelchen verdammten Ärger, Lindy.«
    »Ja-a«, bestätigte Davies.
    Hughes blickte finster und wischte sich die Stirn mit dem Handrücken. Es tropfte rot auf die Fliesen.
    Er schob Presley vor sich her und ging.
    Bet stieß den angehaltenen Atem aus.
    »Danke«, sagte sie und sah sie an: Zigeuner, der im Adamskostüm dastand, und Davies, der nach seinem Handtuch langte.
    »Verdammt, wir kommen zu spät«, bemerkte Davies.
    Zigeuner musterte Bet nur. Dann nickte er einmal entschieden, und er sah nicht unglücklich dabei aus.
    Bet ging und spülte sich die Seife ab, bevor sie sich in die Haut fraß, wusch das Blut vom Fußboden der Duschkabine, nahm ihre sauberen Kleider und warf die alten in den Wäschekorb.
    Es war nicht ein Tropfen Blut daran.
    Ein Mann vom Haupttag öffnete die Außentür. Er war der erste der jetzt eintreffenden Schicht, »’n Abend«, sagte Bet und fühlte sich unter seinem starren Blick recht ungemütlich.
    Aber da draußen war ein halbes Dutzend vom Haupttag, und es folgte ihr auf ihrem Weg hinaus mehr als ein starrer Blick, wie sie deutlich am Rückgrat spürte.

18. KAPITEL
    Und ob sie zu spät kam! Sie schoß in die Technik hinein, sagte: »Da bin ich, Sir«, zu Bernstein, und Bernstein widmete ihr dann für einen kurzen Augenblick seine finstere Aufmerksamkeit, die ihr den Magen umdrehte.
    »Das passiert jedem nur einmal«, sagte er.
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Bet schnell und scharf und sah sich die Diensteinteilung an.
    Fürs erste war es nicht möglich, mit NG und Musa zu sprechen. Beide saßen an den Checks und an den Berichten: keine Werkstattarbeiten, keine Reparaturen, es herrschte in letzter Zeit während des Schichttags ein geradezu verdächtiger Mangel an Reparaturen; der Haupttag machte die Dreckarbeit, weil er das Dreifache an Personal hatte. Bernsteins Eintrag unter Bets Namen war kurz: Überprüfung der Kalibrierungen. Fragen Sie Musa.
    Das tat sie.
    »Er ist nicht glücklich«, sagte Musa und meinte damit
nicht
Bernstein.
    »Hm, ja«, antwortete Bet ein bißchen beklommen und wandte sich dann den dienstlichen Angelegenheiten zu. Sie sagte sich, NG werde es überstehen, und im Augenblick sei nichts wichtiger als Bernsteins Wohlwollen. »Überprüfen der Kalibrierungen. Nach der Diensteinteilung soll ich dich fragen.«
    »Ich werde es dir zeigen.« Musa ging mit ihr zu den Schirmen von Platz drei hinüber. »Er ist verrückt«, sagte Musa leise.
    »Ich habe versucht, mit ihm zu reden, er spricht kein Wort, er ist nicht recht bei Verstand. Bernie hat spitzgekriegt, daß etwas passiert ist. Ich habe gesagt, lassen Sie mir ein bißchen Spielraum, und Bernie hat gesagt, gut, aber dabei betrachtete er mich mit diesem Blick, verstehst du. Ich weiß nicht, wie lange er noch Geduld hat.«
    »Verstehe«, sagte Bet, und: »Hughes hat mich unter der Dusche angegriffen. Er hat heute morgen einen Unfall gehabt.«
    »Verdammt.«
    »Nichts gebrochen. Zigeuner und Davies waren da. Alle sagen, er muß auf einem Stück Seife ausgerutscht sein.«
    »Wird

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