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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Arm herum, um das Sicherheitsnetz irgendwie über sie beide zu ziehen, und hakte es fest.
    Und war weg.
    »Was, zum Teufel…?« nuschelte NG irgendwann in der Nacht und regte sich und schlug mit dem Arm aus. Oder vielleicht hatte er es schon getan, und das war der Grund, warum ihre Schulter schmerzte.
    »Alles in Ordnung. Du bist bei mir. Schlaf weiter.«
    »Teufel!« Er schlug von neuem um sich, traf Bet heftig mit dem Knie, versuchte, sich aufzurichten, und dann gelang es ihm, das Sicherheitsnetz loszuhaken, und es schnellte sich über sie zurück, während sie versuchte, die Arme um ihn zu legen und ihm vernünftig zuzureden.
    »Ist doch alles gut, du bist in meiner Koje, beruhige dich!«
    »Ruhe!« kam eine weibliche Stimme von nebenan.
    »Pssst«, flüsterte Bet und versuchte, NG festzuhalten. »Der Zapfenstreich ist längst vorbei. Lieg still!«
    »Ich gehe in meine Koje«, murmelte NG, schob die Beine über die Kante und riß sich von Bet los.
    »Du bist in der
oberen
Reihe«, zischte sie schnell, so lange er sie noch hören konnte, denn sie hielt es für möglich, daß er in seinem Zustand geradenwegs ins Netz oder von der Leiter in die Luft marschieren würde.
    Er ging. Bet stand auf und folgte ihm, selbst taumelnd und schwankend, sah, daß er die Leiter richtig hinunterstieg, kehrte zu ihrer Koje zurück, ließ sich hineinfallen und zog mit mechanischen Bewegungen das Netz über sich. Zu mehr war sie nicht mehr fähig.
    Mel Jason war verärgert, daran gab es keinen Zweifel. Sie stürmte an Bet vorbei, als Bet sich gerade undeutlich der Tatsache bewußt wurde, daß sie den Jumpsuit von gestern nicht erst anzuziehen brauchte, um zum Duschen zu gehen, sie trug ihn noch.
    Nun ja, Jason war immer verärgert.
    Bet fuhr sich mit der Hand durchs Haar, kroch aus dem Bett, stolperte zum Rand der oberen Etage, hielt sich am Sicherheitsnetz fest und versuchte, die Augen so weit klar zu bekommen, daß sie erkennen konnte, ob Musa wach war und ob er NG unter Beobachtung hatte. NG war bereits aufgestanden und sah aus, als habe er vor dem Wecken geduscht; seine Kleider waren nicht zerknittert. Also kehrte Bet um und machte ihr Bett – der Klumpen, den sie dabei fand, war der Betrachter, der mußte unter der Koje verstaut werden, und die Tasche am Oberschenkel war voll von Dias, aber sie waren alle noch flach. Anscheinend hatte alles die letzte Nacht unbeschadet überstanden, abgesehen davon, daß sie Kopfschmerzen hatte.
    Abgesehen davon, daß sie sich, bis sie unten war, verspätet hatte. NG und Musa waren bereits zum Frühstück hinausgegangen, nahm sie an. Beinahe alle waren vor ihr.
    Der
Beinahe
war Lindy Hughes.
    Es machte ihr nichts aus, in der Schlange vor der Toilette vor diesem Mann zu stehen. Es paßte ihr gar nicht, in den Duschräumen mit ihm zusammen zu sein, und sie waren fast die letzten in der Unterkunft.
    Aber sie dachte nicht daran wegzulaufen.
    Ein Mann kam heraus, und Bet betrat die freigewordene Kabine. Sie zog sich aus, um schnell zu duschen und sich zu trocknen – kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Yeager, sagte sie zu sich selbst und seifte sich ein.
    Die Tür öffnete sich. Hughes stand im Eingang.
    »Wie ich höre, tust du es für jeden«, sagte er.
    »Möchtest du es herausfinden?« fragte Bet. »Oder möchtest du das bißchen, was du hast, lieber behalten?«
    Er langte nach ihr. Sie faßte nur seinen Overall und folgte der Bewegung, und Lindy Hughes flog weiter, gegen die Wand und die Armaturen.
    »Mein Gott!« schrie sie, traf seinen Hinterkopf mit dem Ellbogen und sein Gesicht mit dem Knie und ließ ihn zu Boden fallen. Als er sich regte, stampfte sie ihm mit dem nackten Fuß auf den Kopf und ein zweitesmal, als er es von neuem versuchte. Dann trat sie an ihm vorbei aus der Kabine und sah sich Davies von der Frachtabteilung gegenüber, der draußen im Gang stand, ebenso nackt wie sie und Zigeuner Muller, der auch da war. »Ich sage euch, dieser verdammte Dummkopf sauste geradenwegs gegen die Wand und hat sich den Kopf schrecklich aufgeschlagen. Am besten ruft jemand das Krankenrevier an.«
    »Schei-eiße«, sagte Davies und griff nach seinen Sachen.
    »Das kann man wohl sagen«, bestätigte Zigeuner. Sein Blick wanderte von Bet zu Hughes’ bekleideten Beinen, die quer über der Schwelle zur Duschkabine lagen.
    Da tauchte Hughes’ Freund Presley im Eingang auf.
    »Ruf das Krankenrevier an«, sagte Bet. »Dein Freund ist ausgerutscht.«
    »Du verdammtes Miststück!« schimpfte

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