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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Schweigen von Orsini. Ein finsteres Starren. Bet lief der Schweiß an den Seiten herunter.
    Orsini schrieb etwas auf die Eingabetafel, die er bei sich trug – es war mehr als nur ein Satz – , und sagte: »Das ist alles, Yeager«, und sie sagte: »Sir.« Dann ging er.
    Sie scheute sich davor, Bernstein anzusehen. Aber man läuft von einem Offizier nicht ohne jede Höflichkeit weg, und Bernstein wartete.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte sie schließlich.
    »Was hat er getan?«
    »Er wollte mich packen«, antwortete Bet. Bernstein sah nicht aus, als werde er sie umbringen, deshalb setzte sie hinzu: »Eine eingeseifte Frau. Und er war angezogen. Muß abgerutscht sein, Sir.«
    »Yeager…« Bernstein holte Atem. »Passen Sie auf.
Verdammt noch mal,
passen Sie bloß auf!«
    »Jawohl, Sir.« Sie zitterte. Zum zweitenmal an diesem Morgen.
    »Drüben in der Werkstatt ist ein System zu überprüfen. Wollen Sie sich darum kümmern? Es wird Sie etwa eine Stunde Zeit kosten. Heute nachmittag machen Sie Simulationen auf Platz drei, solange Sie es aushalten können.«
    Simulationen. Technische Simulationen. Es half ihrem Magen überhaupt nicht.
    Ein Verhör durch Orsini, Hughes und seine Freunde würden das nächstemal bestimmt schlauer gegen sie vorgehen, Musa hielt sie für einen Dummkopf, NG war bereit, sie umzubringen, und Bernie verlangte von einer nicht regulär ausgebildeten Maschinistin, auf einem zusammengeflickten Schiff wie der
Loki
die Computer zu bedienen.
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Sie ging und setzte den Elektronik-Job in Gang, blätterte das Handbuch durch und fand heraus, daß das System aus dem Steuerungsinterface war.
    O Gott.
    Es war eine Arbeit, die man im Schlaf tun konnte – solange man nicht wußte, was alles davon abhing. Bet prüfte jede Einzelheit dreimal nach, ging zu Bernie und fragte, ob das System installiert werden oder ob sie es einfach so lassen solle, und er sagte: »Das ist jetzt die Sicherung von der Sicherung, aber es gibt einen Grund, aus dem das System versagt haben könnte.
    Der Haupttag sucht immer noch danach.«
    Das gab einem richtige Zuversicht.
    Das verdammte Schiff brach in Stücke.
    Beim Schichtwechsel sprach NG immer noch nicht viel – als koste jedes Wort ihn Geld – , aber er war wenigstens höflich und gedämpft. Er war der NG, wie er die meiste Zeit am Computer saß, ganz auf die Arbeit konzentriert.
    »Du mußt mir wieder einmal ein bißchen helfen«, sagte Bet zu ihm, »bei diesem Zeug mit den Schirmen. Bernie sitzt mir deswegen im Nacken.«
    Er nickte bloß. Für ihn gab es nichts, wofür er sich einsetzen, nichts, gegen das er kämpfen würde, und er sah Bet nicht an.
    Bet war überzeugt, Musa durchschaue ihn, Musa war böse, daß NG sich so aufführte, aber NG würde keinem von ihnen einen Angriffspunkt geben. Seine Haltung sagte: Ich bin nicht da, es interessiert mich nicht, tut, was ihr wollt.
    Es erweckte in einem den Wunsch, ihn an die Wand zu treiben, aber das konnte man nicht tun, NG würde sich genauso verhalten wie bei Hughes und seinen Freunden, sagte sich Bet.
    Also wanderte er allein um den Ring herum, und Bet und Musa trabten hinter ihm her, und er stellte sich im Gemeinschaftsraum in der Schlange zum Abendessen an und sprach mit niemandem, sah niemanden an, nicht einmal, wenn Leute ihn ansahen, um festzustellen, in welcher Stimmung er sich befand.
    Bet und Musa standen hinter ihm, und er drehte sich nicht um, erwachte überhaupt nicht zum Leben.
    Verdammt sollte er sein!
    Was, zum Teufel, sollte man mit ihm anfangen?
    Auf der
Afrika
würde man ihn über das ganze Deck prügeln.
    Bestimmt würde das jemand tun.
    Aber auf der
Afrika
wäre er gar nicht mehr am Leben.
    Bet erinnerte sich an den Lichtblitz, den Schock, den Geruch nach verbranntem Fleisch. Und an die Frau mit der Granate.
    Sie erinnerte sich an Jungs, die einfach aufhörten, sich zu ducken.
    Der Mann ist auf Selbstmord aus. Nicht einmal das. Er ist fortgegangen. Wird nicht kämpfen. Wird nicht kämpfen, bis ihn jemand dazu anstachelt.
    Höllisch gefährlich, das ist er.
    Wenn er am Computer arbeitet.
    Oder an einem anderen kritischen Platz.
    »Was gibt es heute abend?« fragte sie NG. Stieß ihn mit dem Ellbogen in den Rücken, als er sie ignorierte, und war darauf gefaßt, einem Schwinger ausweichen zu müssen. »Hm?«
    Zuerst reagierte er nicht. Dann antwortete er ruhig: »Ich glaube, es ist Hackbraten.«
    »Fleisch, von wegen«, widersprach Musa. »Es hat Flossen.«
    NG sah halbwegs

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