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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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gewinnen, hat ihr Blut in Wallung gebracht.“ Irys warf Cahil einen grimmigen Blick zu. „Ich dachte, du wärst mitgekommen, um einen anderen Teil unserer Kultur kennenzulernen. Doch deine egozentrische Besessenheit, eine Armee aufzustellen, hat unserem Auftrag erheblichen Schaden zugefügt.“
    Cahil machte keinen schuldbewussten Eindruck. „Wenn mich der Rat unterstützen würde, bräuchte ich keine Armee zusammenzutrommeln. Du …“
    „Sei still.“ Irys fuhr mit der Hand durch die Luft, und ich spürte einen Anflug von Magie.
    Leuchtend rote Flecken bildeten sich auf Cahils Wangen, als er zu sprechen versuchte.
    „Trotz meiner diplomatischen Ausbildung habe ich es nicht geschafft, irgendetwas aus ihnen herauszubekommen. Cahil hat sie vor den Kopf gestoßen. Jetzt wollen sie nur noch mit dir sprechen, Yelena.“
    „Sollten wir nicht vorsichtshalber schon mal unsere Flucht vorbereiten?“, fragte ich.
    Sie lachte. „Wir stellen ihnen Cahil in den Weg, um sie zu bremsen.“
    Cahil warf Irys einen vernichtenden Blick zu.
    „Du hast einen kleinen Vorteil, Yelena“, sagte sie. „Ich bin zwar eine Magierin im Range eines Meisters und Mitglied der Ratsversammlung, aber du bist eine Blutsverwandte. In ihren Augen ist das wichtiger als ein Meister.“ Frustriert schüttelte sie den Kopf.
    „Eine Verwandte?“, fragte ich.
    „Vor etwa fünfhundert Jahren entschloss sich eine Gruppe der Sandseeds, in den Urwald zu ziehen. Die Sandseeds sind von Natur aus Wanderer, und viele von ihnen haben sich vom Clan abgesondert und Gruppen gebildet, um ihre eigene Lebensweise zu verwirklichen. Die meisten von ihnen stehen nicht in Verbindung mit dem Hauptclan, aber einige, wie die Zaltanas, tun es. Versuch einfach, etwas herauszufinden, ohne anzudeuten, dass diese Sandseeds etwas damit zu tun haben könnten. Und sei vorsichtig mit dem, was du sagst.“
    Irys musste meinen zweifelnden Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn sie fügte hinzu: „Betrachte es als deine erste Unterrichtsstunde in Diplomatie.“
    „Nachdem ich gesehen habe, wie gut du mit ihnen zurechtkommst, überrascht es mich, dass ich nicht zuversichtlicher bin.“
    „Spar dir deine Ironie.“
    „Wie wäre es, wenn du mit mir kommst? Wenn ich etwas Dummes sage, gibst du mir ein Handzeichen und bringst mich zum Schweigen.“
    Ein verbittertes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Man hat mich gebeten zu gehen und ‘dieses lästige Hündchen’ mitzunehmen. Du bist also auf dich allein gestellt. Außerdem werde ich deinen Geist durch das Gewölk dieser Sandseed-Magie nicht erreichen können. Wir treffen uns also am Rand der Avibian-Ebene in der Nähe des Blutfelsens wieder.“
    In meinem Kopf ließ Irys ein Bild von dem weiß geäderten Fels entstehen, an dem Kiki und ich vor zwei Tagen vorbeigeritten waren.
    Cahil wedelte mit den Armen und klopfte sich an die Kehle. Wieder seufzte Irys. „Nur wenn du mir versprichst, nicht mehr über Armeen zu reden, bis wir wieder in der Zitadelle sind.“
    Er nickte.
    „Yelena, du sollst seine Stimme lösen“, sagte sie.
    Noch eine Lektion. Ich verdrängte die beunruhigenden Gedanken an das Treffen mit den Ältesten, ehe ich mein Bewusstsein der Zauberei öffnete. Magische Kraft pulsierte um mich herum, und ich bemerkte einen dünnen Faden von Energie um Cahils Kehle. Ich lenkte die Energie zu mir um und befreite seine Stimme.
    „Gut gemacht“, lobte Irys.
    Cahils Ohren leuchteten immer noch hellrot, aber er war vernünftig genug, mit ruhiger Stimme zu reden. „Wenn ich mal auf etwas Offensichtliches hinweisen darf“, sagte er. „Yelena hier allein zu lassen ist ziemlich gefährlich.“
    „Mir bleibt keine Wahl“, entgegnete Irys. „Ich könnte sie zwingen, mir zu sagen, was sie wissen, aber die Sandseeds würden das als einen kriegerischen Akt betrachten. Und dann kannst du deine Armee endgültig abschreiben, Cahil, denn dann hätten wir viel zu viel damit zu tun, die Sandseeds davon abzuhalten, an jedem in Sitia Blutrache zu nehmen.“ Sie wandte sich an mich. „Viel Glück, Yelena. Wenn du uns eingeholt hast, werden wir eine Menge zu besprechen haben. Cahil, sattle Topaz.“ Damit ließ sie uns stehen und pfiff nach ihrem Pferd.
    Cahil verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich mit einem störrischen Gesichtsausdruck. „Ich sollte besser bleiben. Jemand muss auf dich aufpassen. Eine ganz simple militärische Regel lautet: ‘Habe immer einen Partner dabei’.“
    „Cahil, hier liegt so viel Magie

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