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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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dem Hammer auf den Tisch, aber niemand beachtete sie. Schließlich versuchte sie es mit Magie, und ich spürte die Energie, die von ihr ausging, als sie die Versammlung aufforderte, sich zu beruhigen. Endlich hatte sie es geschafft, und in die Stille hinein stellte sie ihre nächste Frage.
    „Cahil, wo ist dein Beweis?“
    Er ging zu einem der Wächter des Bergfrieds. Der Mann stand ganz hinten an der Wand neben einer Tür. Er öffnete sie, und Captain Marrok sowie vier von Cahils Männern, die Berater Ilom mit sich zogen, betraten den Saal. Iloms Hände waren hinter seinem Rücken gefesselt, und die vier Wächter hielten ihn mit ihren Schwertern in Schach. Botschafterin Signe und einige Soldaten aus Ixia folgten dem gespenstischen Zug.
    Ich richtete mich auf, um Valeks Blick zu erhaschen, aber er schaute mit verärgertem Stirnrunzeln geradewegs zu den Ratsmitgliedern vor ihm.
    Botschafterin Signe ergriff als Erste das Wort. „Ich verlange eine Erklärung. Das ist eine Kriegshandlung.“
    „Cahil, ich habe dir befohlen, dem Ratgeber so lange die Freiheit zu gewähren, bis diese Angelegenheit endgültig geklärt ist“, sagte Roze. Ihre bernsteinfarbenen Augen blitzten vor Zorn.
    „Und zu riskieren, dass er flieht? Kommt nicht in Frage. Ich hielt es für besser, ihn hierher zu bringen und vor aller Augen zu demaskieren.“ Cahil baute sich vor Ilom auf und riss an seinen Haaren.
    Prompt folgte Iloms Kopf Cahils Bewegung, und ich zuckte zusammen. Der Berater schrie vor Schmerz laut auf. Ungerührt zog Cahil an Iloms Nase und zupfte an der Haut an seinem Kinn. Iloms gellender Schrei hallte von den Wänden wider. Blut schoss aus den Kratzwunden an seinem Hals. Verblüfft trat Cahil einen Schritt zurück. Wieder griff er Ilom ins Gesicht, aber Marrok packte seine Hände und hielt sie fest. Vor Verblüffung blieb Cahil der Mund offen stehen.
    „Lasst den Berater frei“, befahl Roze.
    Ilom wurden die Fesseln abgenommen, während Cahil, dessen Gesicht vor Wut knallrot war, und seine Männer aus dem Saal geführt wurden. Die Sitzung war beendet, und Roze eilte zu Ilom und der Botschafterin, um sich wortreich zu entschuldigen.
    Wie betäubt blieb ich auf der Bank sitzen und beobachtete, wie Signes Ärger und Iloms Verstimmung allmählich nachließen, während Roze auf sie einredete. Inständig hoffte ich, dass sich niemand mehr an die Vorwürfe erinnerte, die Cahil mir gegenüber erhoben hatte.
    Cahils Schock über Ilom saß bei ihm ebenso tief wie bei mir. Obwohl ich seine Tricks kannte, überraschte Valek mich immer wieder aufs Neue. Aufmerksam betrachtete ich die Wächter aus Ixia. Tatsächlich, einer der blauäugigen Soldaten schien sehr zufrieden mit sich zu sein. Ilom hatte sich vermutlich als Wächter verkleidet, als Valek in das Kostüm des Beraters geschlüpft war, und wahrscheinlich tauschten sie auch die Rollen, wenn Valek in Sitia heimlich Erkundigungen einziehen wollte.
    Schließlich verließen die Ratsmitglieder und die Ixianer nach und nach die Versammlungshalle. Irys nahm neben mir auf der Bank Platz.
    Sag Valek, er soll abreisen , forderte sie mich auf. Die Gefahr ist zu groß.
    Du weißt also Bescheid.
    Natürlich. Ich hatte damit gerechnet, dass er mit der Delegation anreist.
    Es macht dir nichts aus, dass er hier ist? Dass er womöglich in Sitia herumspioniert?
    Er ist wegen dir gekommen. Und ich freue mich für euch, dass ihr etwas Zeit füreinander gefunden habt.
    Aber was, wenn er Goel getötet hat?
    Goel war eine Gefahr für dich. Ich hätte es tatsächlich lieber gesehen, wenn man ihn festgenommen hätte, aber sein Tod erschüttert mich auch nicht gerade.
    „ Geh und iss etwas“, sagte Irys. „Du siehst ein wenig blass aus.“
    „Das ist ja toll. Erst hatte ich keine, und jetzt habe ich gleich zwei Mütter, die mich umsorgen.“
    Irys lachte. „Manche Menschen brauchen eben mehr Unterstützung als andere.“ Sie tätschelte mein Knie und machte sich auf die Suche nach Bain.
    Gerade als ich gehen wollte, kam Bavol Zaltana auf mich zugeeilt. Ich wartete, bis er vor mir stand.
    „Botschafterin Signe bittet um ein Gespräch mit dir“, sagte Bavol.
    „Wann?“
    „Jetzt.“
    Bavol führte mich aus der Versammlungshalle. „Man hat der Botschafterin ein Arbeitszimmer zur Verfügung gestellt, damit sie dort ihren Geschäften nachkommen kann, solange sie hier zu Besuch ist“, erklärte Bavol, während wir den Saal durchquerten.
    Die gesamte Delegation aus Sitia war in dem weitläufigen Gebäude

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