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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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schaute ich mich noch einmal um und vergewisserte mich, dass mir niemand gefolgt war. Irys vertraute darauf, dass ich auf mich selbst achtgeben konnte. Ich durfte sie nicht enttäuschen.
    Die Ratsmitglieder, die vier Meister-Magier, eine Handvoll Wächter des Bergfrieds und Cahil hatten sich in dem großen Saal versammelt. Sie diskutierten alle gleichzeitig und mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Cahil redete gestenreich auf den Berater der Sandseeds ein, und als dieser eine Antwort gab, wurde Cahil vor Zorn puterrot.
    Roze Featherstone, die Erste Magierin, schlug mit einem kleinen Hammer auf den Tisch, um Ordnung in die Versammlung zu bringen. Die Gespräche erstarben, während die Berater ihre Plätze einnahmen. Die Dekoration, mit der man den Raum für die Begrüßungszeremonie geschmückt hatte, war entfernt worden. Ein hufeisenförmiger Tisch beherrschte den Saal. Roze und die anderen drei Magier saßen am Kopf, während die Clan-Ältesten an den Längsseiten Platz genommen hatten – sechs auf der einen und fünf auf der anderen Seite; dort hatte Cahil den sechsten Platz eingenommen. Im Zentrum des U befand sich ein Holzpodium. Ich stand zusammen mit dem Captain der Wächter an der Wand und hoffte, vor dem weißen Marmor nicht weiter aufzufallen.
    „Wir wollen uns mit der Angelegenheit von Lieutenant Goel Ixia befassen“, eröffnete Roze die Runde.
    Überrascht schaute ich Irys an.
    Allen Flüchtlingen aus dem Norden wurde Ixia als Clanname zugeteilt , erklärte Irys mir in meinen Gedanken. Cahil gilt als ihr Anführer. Es sind ein Clan und ein Titel ehrenhalber. Er hat keine Besitztümer und kein Stimmrecht in der Versammlung.
    Das also erklärte Cahils Groll, den er gegenüber dem Rat hegte, und seine Verbitterung, weil er keine Unterstützung für seinen Feldzug gegen den Commander erhielt.
    „Lieutenant Ixia wurde tot auf einem unbewirtschafteten Feld östlich der Zitadelle auf dem Land des Featherstone-Clans entdeckt“, verkündete Irys. „Die Mediziner sind zu dem Schluss gekommen, dass er durch einen Stich mit dem Schwert in sein Herz ermordet wurde.“
    Durch die Reihen der Ratsmitglieder ging ein Gemurmel. Roze brachte sie mit einem kalten Blick zum Schweigen. „Die Waffe wurde am Tatort nicht gefunden; in diesem Moment werden die angrenzenden Felder abgesucht. Nach Aussagen der Vierten Magierin war die letzte Person, die ihn lebend gesehen hat, Yelena Liana Zaltana. Ich rufe sie in den Zeugenstand.“
    Alle Augenpaare richteten sich auf mich – teils feindlich, teils beunruhigt, manche besorgt.
    Mach dir keine Sorgen , beruhigte Irys mich. Erzähl ihnen, was passiert ist.
    Ich ging zum Podium, denn ich vermutete, dass das der Zeugenstand war.
    „Gib eine Erklärung ab“, befahl Roze.
    Ich berichtete ihnen von der Entführung und meiner Flucht. Alle hielten den Atem an, als ich ihnen erzählte, wie ich die Kontrolle über Goels Körper erlangte. Bemerkungen über den Ehrenkodex wurden im Flüsterton ausgetauscht.
    Irys erhob sich und sagte: „Magie anzuwenden ist nicht ungesetzlich, wenn sie der Selbstverteidigung dient. Yelena sollte vielmehr gelobt werden, weil sie sich aus Goel zurückgezogen hat, ohne ihn zu verletzen.“
    Daraufhin stellten mir die Ratsmitglieder unzählige Fragen über Goels Beweggründe. Erst als die Wächter, die mich beschützen sollten, bestätigten, dass sie betäubt worden waren, hörte die Fragerei auf.
    „Du hast Goel angekettet im Schuppen zurückgelassen, und das war das letzte Mal, dass du ihn gesehen hast?“, fragte Roze.
    „Ja“, antwortete ich.
    „Sie sagt die Wahrheit.“ An Rozes Miene konnte ich erkennen, dass ihr diese Äußerung schwergefallen war. „Die Untersuchung über den Mord an Goel wird fortgeführt. Yelena, du kannst dich wieder setzen.“ Roze zeigte auf eine Bank, die hinter ihr und den anderen Meister-Magiern stand. „Das bringt uns zur zweiten Angelegenheit. Ich rufe Cahil Ixia in den Zeugenstand.“
    Auf dem Weg zur Bank kam ich an Cahil vorbei, der mich keines Blickes würdigte. In seinen Augen lag ein Ausdruck von wilder Entschlossenheit. Ich setzte mich ans Ende der Bank, und obwohl ich mich innerlich auf seine Anschuldigungen vorbereitet hatte, jagten mir seine Worte große Angst ein.
    „… und was Valeks Täuschung noch verschlimmert, ist die Tatsache, dass seine Seelenverwandte und Meisterspionin – Yelena Zaltana ist.“
    Daraufhin brach im Saal ein Tumult aus. Alle redeten durcheinander. Energisch schlug Roze mit

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