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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Parfüm zu versprühen, aber es funktionierte auch in diesem Fall perfekt.
    Ferdes Gesichtsausdruck erstarrte zu einer Maske des Entsetzens. Ich befreite mich aus seiner Umklammerung, und er stürzte zu Boden.
    Es gibt noch andere , war Ferdes letzter Gedanke, ehe die Droge seinen Körper lähmte und seine Zauberkraft zunichtemachte.
    Erleichtert, dass er zur Bewegungslosigkeit verdammt war, schlüpfte ich in sein Bewusstsein. Hier stieß ich auf all die Seelen, die er gestohlen hatte und die in der Dunkelheit gefangen waren. Einmal befreit, schwebten sie zum Himmel. Mir war so leicht ums Herz, dass ich das Gefühl hatte, mit den Seelen fliegen zu können, teilhatte an ihrem Glück und ihrer Freude, ehe ich in meinen Körper zurückkehrte.
    Ohne Zeit zu verlieren, eilte ich an Gelsis Seite. Ich legte meine Fingerspitzen auf ihren Nacken, konzentrierte mich auf ihre seelischen Verletzungen und heilte sie zusammen mit den Wunden auf ihren Armen und Beinen.
    Geh zurück , befahl ich ihr.
    Verängstigt und verwirrt hatte sie während des Kampfes mit Ferde in meinem Bewusstsein gesessen, aber jetzt verstand sie mich sofort. Das Leben kehrte in ihren Körper zurück, und tief sog sie die Luft in ihre Lungen.
    Mit meinem Messer löste ich ihre Fesseln, und nachdem ich die durchgeweichte Theobroma-Tablette ausgespuckt hatte, legte ich mich vollkommen erschöpft neben Gelsi, die sich fest an mich klammerte. Jeder Atemzug brannte höllisch in meiner Kehle.
    Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich wieder kräftig genug war, um aufzustehen und Gelsi hochzuziehen. Wir sammelten ihre Kleidung vom Boden auf, und ich half ihr beim Anziehen. Anschließend öffnete ich ein Fenster und schaute hinaus. Dax würde bald eintreffen. Vorsichtig brachte ich Gelsi hinunter ins Wohnzimmer, wo sie sich auf ein Sofa legen konnte.
    „Sie werden mich vom Unterricht ausschließen“, wisperte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. „Sie haben alle Verständnis für das, was geschehen ist. Bestimmt werden sie dich besonders rücksichtsvoll behandeln und dir genügend Zeit lassen, damit du dich erholen kannst“, versprach ich ihr.
    Endlich traf Dax ein und setzte sich neben Gelsi, während ich noch einmal in den ersten Stock stieg, wo ich Leif zurückgelassen hatte. Dabei fühlten sich meine Beine an, als wären sie mit Curare betäubt und würden jeden Moment unter mir einknicken.
    Ich war zu schwach, um Leifs dunkles Gedankenknäuel zu entwirren. Das Versprechen, das ich Mondmann gegeben hatte, würde ich erst später einlösen können. Ehe ich ging, versetzte ich Leif in einen leichteren Schlaf, damit er bald aufwachen würde. Nach Ferdes letzter Bemerkung war mir klar geworden, dass ich noch etwas zu erledigen hatte.
    Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, hatte Dax schützend den Arm um Gelsi gelegt.
    „Ich habe Meister Bloodgood eine Botschaft geschickt. Die Magier sind mit einem Bataillon Soldaten unterwegs, die Ferde ins Gefängnis des Bergfrieds bringen“, sagte Dax.
    „Dann verschwinde ich wohl besser. Ich darf meine Wohnung nämlich gar nicht verlassen.
    Dax schüttelte den Kopf. „Der Zweite Magier weiß, was du getan hast.“
    „Ein Grund mehr, nicht hier zu sein, wenn sie eintreffen.“
    „Aber …“
    Ich winkte ihm zu, warf mir den Rucksack über die Schulter und lief zur Tür hinaus. Da ich vom Unterricht im Bergfried ausgeschlossen worden war, würde ich auch bald meine Wohnung räumen müssen. Sobald wie möglich würde ich ausziehen, denn ich wollte Roze auf keinen Fall den Triumph gönnen, mich hinauszuwerfen.
    Fisk kam auf mich zugerannt, als ich den Innenhof durchquerte.
    „Haben wir dir geholfen?“, fragte Fisk. „Ist alles in Ordnung?“
    „Ihr wart großartig.“ Ich kramte in meinem Rucksack und drückte Fisk all meine Münzen aus Sitia in die Hand. „Verteil das unter deiner Truppe.“
    Feixend hüpfte er davon.
    Auf meinem Weg durch die Zitadelle überfiel mich eine unendliche Müdigkeit. Meine Umgebung verschwamm mir vor den Augen, und ich lief wie durch eine Nebelwand. Als ich an der Versammlungshalle vorbeikam, hefteten sich die Bettler, die ständig auf der Treppe hockten, an meine Fersen.
    „Tut mir leid, aber heute habe ich nichts für euch“, rief ich ihnen über meine Schulter zu. Die Bettler wandten sich ab. Bis auf einen. Ich drehte mich zu ihm um. „Ich habe doch gesagt …“
    „Reizendes Fräulein, habt Ihr wirklich keine Kupfermünze für mich?“, fragte der Mann.
    Sein Gesicht war schmutzig und sein

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