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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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verloren?“ Cahils Gesichtszüge verzerrten sich vor Wut.
    Die Männer zuckten zusammen und stammelten eine Entschuldigung.
    Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut loszuprusten. Ich war so nahe am Lager, dass ich Cahil und seine Männer sehr gut im Blick hatte, während ich unter meinem Tarnumhang verborgen blieb. Die einbrechende Dämmerung und den Aufruhr im Lager hatte ich dazu genutzt, mich näher an die Lichtung heranzuschleichen.
    „Ihr seid ein Haufen nichtsnutziger Idioten. Einen Gefangenen nach Waffen zu durchsuchen und seine Flucht um jeden Preis zu vermeiden, ist schließlich reine Routine.“ Aufgebracht funkelte Cahil die Soldaten an. „Eine vollständige und gründliche Durchsuchung. Man hört nicht auf, nur weil man eine Waffe gefunden hat.“ Cahil musterte seine Leute, bis sie unbehaglich mit den Füßen scharrten. „Captain Marrok?“
    „Mylord.“ Marrok nahm Haltung an.
    „Wenn Goel bis zum Tagesanbruch nicht zurück ist, stellst du einen Suchtrupp zusammen und fahndest nach ihm. Mit ihm haben wir die besten Chancen, diese Spionin wiederzufinden“, befahl Cahil.
    „Jawohl, Sir.“
    Cahil stolzierte zu seinem Zelt zurück. Nachdem er verschwunden war, standen seine Leute mit grimmigen Gesichtern rund um das Lagerfeuer. Mein Magen knurrte, als mir der Duft von gegrilltem Fleisch in die Nase stieg. Den ganzen Tag hatte ich nichts gegessen, aber ich konnte es nicht riskieren, näher zu kommen und entdeckt zu werden. Seufzend setzte ich mich ein wenig bequemer hin und bereitete mich auf eine lange Wartezeit vor.
    Es fiel mir gar nicht so leicht, wachsam zu bleiben, nachdem die Männer sich schlafen gelegt hatten. Captain Marrok hatte zwei Wachen postiert, die rund um das Lager patrouillierten. Meine magischen Kräfte einzusetzen hatte mich ziemlich erschöpft. Eine Weile gelang es mir zwar, meine Müdigkeit zu bekämpfen, aber dann fielen mir doch die Augen zu, und ich schlief eine Weile. Mitten in der Nacht schreckte ich aus dem Schlaf auf, als Goels Hand im Traum meinen Hals umklammerte.
    Die Wächter befanden sich auf der entgegengesetzten Seite des Lagers. Ich nahm meine Magie zu Hilfe, um die dösenden Männer in einen Tiefschlaf zu versetzen. Sie wehrten sich jedoch heftig dagegen, denn die Erinnerung an die schwere Strafe für ihre Kameraden, die in der Nacht zuvor während ihrer Wache eingeschlafen waren, sorgte dafür, dass sie aufmerksam blieben. Ich versuchte es daher mit dem „Schaut-nicht-her“-Kommando, während ich mich zu Cahils Zelt schlich.
    Als ich die Rückseite des Zelts erreicht hatte, nahm ich mein Schnappmesser zur Hand, schlitzte den Stoff auf und schlüpfte durch die schmale Öffnung ins Innere.
    Cahil schlief auf dem Rücken; die Arme hatte er über dem Bauch gekreuzt. Sein Schwert befand sich in Reichweite auf dem Boden. Auch Leif schien zu schlafen. Er lag auf der Seite; ein Arm baumelte über dem Rand des Feldbetts. Er hatte von meinem Eindringen offenbar ebenfalls nichts bemerkt. Ich schob Cahils Waffe weiter fort von ihm, ehe ich mich auf seine Brust setzte.
    In dem Moment, als er aufwachte, presste ich ihm meine Klinge an die Kehle. „Sei still, oder ich töte dich“, wisperte ich.
    Seine Augen wurden groß. Er versuchte, die Arme zu bewegen, aber mit meinem Gewicht nagelte ich sie fest. Als er sich aufbäumte, drückte ich die Messerspitze in seine Haut.
    „Beweg dich nicht“, sagte ich. „Dein Schwert ist außer Reichweite. So dumm bin ich nämlich nicht.“
    „Das merke ich allmählich auch“, flüsterte er.
    Ich spürte, wie er nachgab.
    „Was willst du?“, fragte Cahil.
    „Waffenstillstand.“
    „Und wie soll der aussehen?“
    „Du verzichtest darauf, mich in Ketten zur Zitadelle zu bringen, und ich begleite dich als Mitreisende dorthin.“
    „Und was habe ich von der Abmachung?“
    „Meine Mitarbeit – und du kriegst Goel zurück.“
    „Du hast Goel?“
    Ich ließ die Schlüssel für die Handfesseln über seinem Gesicht baumeln.
    „Wie kann ich dir vertrauen, wenn es nicht einmal dein Bruder tut?“
    „Ich biete dir einen Waffenstillstand an. Bis jetzt hatte ich zwei Mal die Gelegenheit, dich zu töten. Du bist eine schwere Bedrohung für Ixia. Wäre ich wirklich eine Spionin, würde mich dein Tod im Norden berühmt machen.“
    „Und wenn ich mich nicht an den Waffenstillstand halte?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Dann werde ich wieder fliehen. Aber beim nächsten Mal lasse ich Goels Leiche zurück.“
    „Er ist ein

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