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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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drehte mich einmal um meine Achse. Mein Rucksack streifte seinen Rücken, und das Seil lag nun über meiner Schulter. Ich sank auf ein Knie und zwang Goel, sich rückwärts über mich zu beugen. In dieser Position hätte er mich nur mit den Fingerspitzen erreichen können. Die jedoch zerrten jetzt an der Schlinge um seinen Hals.
    Gerade als ich dachte, er sei bewusstlos, prallte sein Kopf gegen meinen, und ich spürte sein volles Gewicht auf meinem Rücken. Er schlug einen Purzelbaum rückwärts über mir, und ich sah, wie seine Stiefel den Boden vor mir berührten.
    Verdammt! Goel beherrschte wirklich einige Selbstverteidigungstricks. Er richtete sich auf und zerrte mir das Seil aus den Händen.
    „Hast du sonst noch was auf Lager?“, fragte er. Seine Stimme klang heiser von meinem Versuch, ihn zu erwürgen.
    Ich nahm den Streitkolben von meinem Rücken. Er zog sein Schwert.
    Er lächelte. „Kleines Mädchen. Kleine Waffe.“ Goel zeigte auf sich. „Großer Mann. Große Waffe.“
    Ich stellte mich in Kampfpositur und verlagerte mein Körpergewicht auf die Fußballen. Von ihm würde ich mich nicht einschüchtern lassen. Wenn ich mit meinem Freund Ari fertig werden konnte, der zweimal so muskulös war wie Goel, und mit Aris wieselflinkem Partner Janco, dann konnte ich es auch mit Goel aufnehmen.
    Während ich mit den Händen über den hölzernen Schaft meiner Waffe fuhr, stellte ich die mentale Verbindung zu Goel wieder her, sodass ich bereits auf seinen Ausfallschritt reagieren konnte, noch bevor er ihn getan hatte. Mit einer halben Drehung trat ich beiseite, und prompt verfehlte sein Schwert meinen Magen. Mit einem Satz war ich neben ihm und schlug ihm mit meinem Streitkolben gegen die Schläfe. Sofort stürzte er bewusstlos zu Boden.
    Gott sei Dank hatte Goel nicht seine Männer zu Hilfe gerufen, überlegte ich, während ich seinen Rucksack durchsuchte. Ich entdeckte einen Schlagring, eine kleine Peitsche, eine schwarze Keule, ein ganzes Sortiment von Messern, einen Knebel, Handfesseln, Schlüssel und den grünen Stoff, mit dem ich mich getarnt hatte.
    Wenn ich Goel tötete, würde ich dem Süden einen Gefallen tun. Schade nur, dass sein Tod meine Beteuerung, keine Spionin zu sein, nicht gerade glaubwürdiger machte. Deshalb schleifte ich ihn zu einem Baum, hievte ihn halb hoch und lehnte ihn gegen den Stamm. Die Kette an den Handschellen reichte gerade einmal um den Stamm, sodass ich seine Hände damit fesseln konnte. Den Knebel steckte ich ihm in den Mund, und das Band wickelte ich um seinen Kopf.
    Meinen Tarnstoff und die Schlüssel zu den Handfesseln nahm ich aus seinem Rucksack, den ich zusammen mit dem Schwert im Unterholz versteckte. Einen Moment lang hielt ich inne, um mich zu sammeln, ehe ich in die Köpfe von Goels Männern eindrang. Erleichtert, dass sie weit genug entfernt waren, schickte ich meine Gedanken auf Reisen, um Cahils Lager aufzuspüren. Nachdem ich entdeckt hatte, in welcher Richtung es lag, machte ich mich auf den Weg.
    Ich konnte Goel nicht einfach zum Sterben zurücklassen. Andererseits würde er sich sofort an meine Fersen heften, wenn ich seine Fesseln löste. Vielleicht begegnete ich jemandem, der mir den Weg zur Zitadelle zeigen konnte. Dann blieb mir nur noch die Hoffnung, einige Stunden Vorsprung gewonnen zu haben, bis Goel von Cahil entdeckt wurde. Das jedenfalls waren meine Überlegungen gewesen, als ich ihnen zum ersten Mal entkommen war. Inzwischen war ich mir meiner Sache nicht mehr so sicher. So würde sich nur ein Verbrecher oder ein Spion verhalten, und ich war keines von beiden. Ich würde nicht weglaufen.
    Vielleicht konnte ich meine Zauberkraft benutzen und auf diese Weise Goel dazu bringen, meine Spur zu verlieren. Dann würde ich Cahil folgen und ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Doch würde er überhaupt zur Zitadelle gehen, wenn er mich nicht als seine Gefangene präsentieren konnte? Ich hatte keine Ahnung.
    Plötzlich verspürte ich eine große Sehnsucht nach Valek. Er war mir immer eine große Hilfe gewesen, wenn wir darüber geredet hatten, wie ein Problem zu lösen sei. Während ich noch überlegte, wie Valek sich wohl in dieser Situation verhalten würde, begann ein Plan in meinem Kopf langsam Gestalt anzunehmen.
    „Ihr habt sie verloren“, wiederholte Cahil. Finster blickte er in die Gesichter der vier niedergeschlagenen Männer, die vor ihm standen. „Wo ist Goel?“, fragte er.
    Ein unverständliches Murmeln war die Antwort.
    „Den habt ihr auch

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