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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Aufforderung, zusammen mit seinen Soldaten zu trainieren, die sich gerade in Selbstverteidigung übten.
    „Ein paar Tricks und Tipps täten den Männern ganz gut, um mit deinem Streitkolben fertig werden zu können“, meinte er.
    Ich willigte ein und zeigte den Männern mit meiner Waffe einige Abwehrtechniken.
    Während sie mit ihren hölzernen Schwertern fochten, demonstrierte ich ihnen den Vorteil einer längeren Waffe. Als Cahil mich mit den Männern üben sah, wurde er neugierig. Normalerweise interessierte er sich nicht für das Training, sondern unterhielt sich lieber mit Leif über seinen Herzenswunsch, Ixia zu erobern. Jetzt aber kam er näher, um uns zuzusehen.
    „Holz gegen Holz ist in Ordnung, wenn man übt. Aber Holz gegen Eisen hat in einem wirklichen Kampf keine Chance“, sagte er. „Ein scharfes Schwert würde aus diesem Stab Kleinholz machen.“
    „Die Schneiden sind die gefährlichen Teile des Schwerts. Der Trick besteht darin, ihnen auszuweichen“, entgegnete ich.
    „Zeig es mir.“ Cahil zog sein Schwert.
    Die wuchtige Klinge ragte gut einen Meter weit aus dem Griff. Eine Respekt gebietende Waffe, aber sehr schwer. Cahil würde beide Hände benötigen, wenn er sie benutzte, und das machte ihn langsam.
    Ich konzentrierte mich auf meinen Streitkolben, das Holz in meiner Hand und auf die mentale Kampfzone.
    Cahil machte einen Satz nach vorn. Seine Schnelligkeit überraschte mich, und ich sprang zurück. Er hielt das Schwert mit einer Hand, und unversehens drängte er mich in die Position des Verteidigers. Er war recht geschickt mit seiner Waffe, aber er beherrschte sie nicht außergewöhnlich gut. Seiner kräftigen Klinge wich ich aus, indem ich mich duckte. Dann trat ich näher zu ihm und hieb mit meinem Streitkolben auf die flache Seite seines Schwerts. Bei seinem nächsten Angriff traf ich seine Hand. Als er einen Ausfallschritt machte, hielt ich meinen Kolben in der Horizontalen und drückte das Eisen zu Boden, indem ich mit meiner Waffe auf die flache Seite der Schwertklinge hieb. Zwar konnte ich ihn mit meiner Gegenwehr nicht entwaffnen, aber die ganze Zeit über tänzelte ich um ihn herum und zwang Cahil, auf meine Manöver zu reagieren.
    Schließlich packte er sein Schwert mit beiden Händen, und ich spürte, dass er allmählich müde wurde. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er einen taktischen Fehler begehen würde.
    Unser Kampf zog sich in die Länge. Seine Männer feuerten ihn an und forderten ihn auf, mich fertig zu machen. Sie bemerkten den dünnen Schweißfilm auf Cahils Stirn nicht, und sie hörten auch nicht seinen rasselnden Atem.
    Und dann begann er, zu weit auszuholen. Ich kam näher, ging in die Hocke und schlug mit meinem Streitkolben gegen seine Rippen. „Glaubst du mir jetzt, dass ich recht hatte?“, fragte ich und wich rasch seiner nächsten Attacke aus.
    Cahil hielt inne. „Es ist spät geworden. Wir müssen das ein anderes Mal zu Ende bringen.“ Er schob sein Schwert in die Scheide und verschwand in seinem Zelt.
    Die Trainingsstunde war vorüber. Schweigend steckten seine Männer ihre Waffen weg.
    Ich setzte mich ans Lagerfeuer und wartete, bis Cahil sich ein wenig erholt hatte. Captain Marrok nahm neben mir Platz.
    „Du hast ihm bewiesen, dass du recht hattest“, bestätigte er.
    Ich zuckte mit den Schultern. „Mit einem leichteren Schwert hätte er gewonnen.“
    Schweigend schauten wir in die Flammen.
    „Warum trägt er denn dieses Schwert bei sich?“, fragte ich Marrok.
    „Es gehörte dem König. Wir konnten es zusammen mit Cahil in den Süden schmuggeln.“
    Aufmerksam betrachtete ich Marrok. Sein Gesicht hatte das wettergegerbte Aussehen eines Menschen, der lange Jahre viel herumgekommen war und alles gesehen hatte. Mir fiel auf, dass seine Haut von der Sonne gebräunt und nicht von Natur aus dunkel war. „Ihr seid aus dem Norden.“
    Er nickte und zeigte auf die Männer. „Das sind wir alle.“
    Ich ließ meinen Blick über die Soldaten schweifen. Sie waren teils dunkel-, teils hellhäutig. Es erinnerte mich daran, dass die Grenze zwischen Ixia und Sitia vor der Übernahme nur eine Linie auf der Landkarte gewesen war und die Menschen beider Länder freien Umgang miteinander pflegten.
    „Wir sind die Soldaten, die nicht wichtig genug waren, um getötet zu werden“, fuhr Marrok fort. „Und wir wollten auch dem Commander keine Treue schwören. Goel, Trayton, Bronse und ich gehörten zu den Wächtern des Königs.“ Marrok schob einen Zweig ins

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