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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Feuer. Funken stoben in den nachtschwarzen Himmel. „Den König konnten wir zwar nicht retten, aber wenigstens seinen Neffen. Wir zogen ihn auf und lehrten ihn alles, was wir wussten. Und …“, mit diesen Worten stand er auf, „… wir haben vor, ihm ein Königreich zu verschaffen.“ In barschem Ton erteilte Marrok seinen Männern einige Befehle, ehe er zu seiner zusammengerollten Matratze ging.
    Müdigkeit überkam mich. Meine Lider wurden schwer, und ich schleppte mich in meine Ecke des dunklen Zelts.
    Kurz bevor ich einschlief, wurde es hell im Zelt. Jemand bewegte sich ganz in meiner Nähe, und ich riss die Augen auf. Mit dem Schwert in der Hand beugte Cahil sich über mich. In seinem Blick lag unbändige Wut.

9. KAPITEL
    L angsam erhob ich mich und wich ein paar Schritte vor Cahil zurück. „Du hast mich vor den Augen meiner Männer gedemütigt“, sagte er wütend. „Du wolltest, dass ich dir zeigte, wie man sich mit einem Streitkolben gegen ein Schwert verteidigen kann.“
    „Es war kein fairer Kampf.“
    „Wieso?“
    „Leif hat gesagt, dass du bei dem Duell Zauberkräfte benutzt hast, die mich müde werden ließen.“
    Ich unterdrückte meinen Ärger und sah Cahil direkt in die Augen. „Das habe ich nicht getan.“
    „Was war es denn dann?“
    „Willst du wirklich wissen, warum du verloren hast?“, fragte ich.
    „Hast du wirklich eine Antwort darauf?“, entgegnete er.
    „Du musst von deinem Pferd absitzen und mit deinen Männern laufen. Dir fehlen Kraft und Ausdauer für einen langen Kampf. Und du brauchst ein leichteres Schwert.“
    „Es hat meinem Onkel gehört.“
    „Du bist nicht dein Onkel.“
    „Aber ich bin der König, und das ist das Schwert des Königs“, antwortete Cahil trotzig. Seine gefurchten Augenbrauen verliehen ihm ein verwirrtes Aussehen.
    „Dann nimm es zu deiner Krönung mit“, schlug ich vor. „Wenn du es im Kampf benutzt, wirst du es nämlich zu deiner Beerdigung tragen“, setzte ich hinzu.
    „Du glaubst, dass ich gekrönt werde?“
    „Darum geht es doch gar nicht.“
    „Worum geht es dann?“
    „Dass ich dich mit meinem Streitkolben besiegt hätte. Dieses Schwert ist zu schwer für dich.“
    „Gegen meine Männer gewinne ich ständig.“
    Ich seufzte. Natürlich würden seine Männer ihn nicht schlagen. Ich versuchte es mit einer anderen Taktik. „Warst du schon mal in einer Schlacht?“
    „Noch nicht. Wir üben aber ständig. Außerdem riskiert ein König beim Kampf nicht sein Leben. Ich bleibe im Basislager und lenke das Gefecht.“
    Seine Bemerkungen erschienen mir wie Ausflüchte, aber da ich nicht viel Erfahrung mit Kriegsführung hatte, sagte ich: „Denk darüber nach, Cahil. Deine Männer haben dich erzogen. Sie möchten den Thron zurückgewinnen. Aber wollen sie ihn für dich oder für sich selbst? Das Exil im Süden ist nicht halb so attraktiv wie eine Stellung als Wächter des Königs.“
    Cahil schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. „Du hast ja keine Ahnung. Was kümmert es dich überhaupt? Du bist doch eine Spionin. Du willst mich nur in die Irre führen.“ Er ging zu seinem Feldbett zurück.
    Cahil hatte recht. Es interessierte mich überhaupt nicht. Wenn wir erst einmal im Bergfried angekommen waren und ich meine Unschuld bewiesen hatte, würde ich nichts mehr mit ihm zu tun haben. Mit Leif dagegen würde ich noch ein Hühnchen rupfen. Er hatte sich ein oder zwei Mal zu oft in meine Angelegenheiten gemischt.
    Ich ließ meinen Blick durch das Zelt wandern. Das Feldbett meines Bruders war leer.
    „Wo ist Leif?“, fragte ich.
    „Gegangen.“
    „Wohin?“
    „Ich habe ihn vorausgeschickt, damit er im Bergfried unser Kommen ankündigen kann. Warum?“
    „Privatsache.“ Ich spie das Wort geradezu aus.
    Cahil musste das mordlüsterne Glitzern in meinen Augen bemerkt haben. „Du wirst ihn in Ruhe lassen.“
    „Abwarten. Er hat mir schon eine Menge Schwierigkeiten bereitet.“
    „Er steht unter meinem persönlichen Schutz.“
    „Ist das einer der Vorteile, wenn man zu der Truppe gehört, die mit dir den Norden erobern will?“
    „Nein. Als wir dich und Leif gefangen nahmen, habe ich ihm mein Wort gegeben, dass ihm kein Haar gekrümmt würde, wenn er sich dazu bereit erklärt, mit mir zusammenzuarbeiten, was dich anbetrifft.“
    Ich riss die Augen auf. Hatte ich Cahil richtig verstanden? „Aber Leif hat mich doch in diese Falle gelockt.“
    „Nein, das hat er nicht getan.“
    „Warum hast du mir das nicht vorher

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