Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
Vom Netzwerk:
Übermorgen werden wir darüber reden. Komm nach dem Frühstück in meinen Turm.“
    Behände lief er um einen Tisch herum und ließ seine Blicke suchend wandern. Schließlich zog er einen Lederbeutel unter einem großen Band hervor. „Für dich. Von Irys.“
    Es klimperte im Beutel, als ich ihn öffnete. Irys hatte mein Geld aus Ixia gegen Münzen von Sitia eingewechselt.
    „Wo finde ich denn den Markt?“, wollte ich wissen.
    Bain durchstöberte seinen Schreibtisch, bis er ein Blatt Papier gefunden hatte. Es war ein Lageplan der Zitadelle.
    „Das hier wird dir helfen.“ Bain zeigte auf den Marktplatz in der Nähe des Zentrums der Zitadelle.
    „Kann ich sie behalten?“
    „Natürlich. Und jetzt geh und lies.“ Mit der Nachsicht eines Vaters, der sein Kind zum Spielen schickt, scheuchte er mich hinaus.
    Auf dem Weg zu meinen Zimmern überflog ich die Buchtitel. Die Quelle der Magie; Magische Verwandlungen; Die Geschichte der Magie in Sitia; Meister-Magier im Laufe der Jahrhunderte; Vom Missbrauch der Kraftquelle; Der Ehrenkodex der Magier , und Windri Bak Greentree: Eine Biografie.
    Die Titel klangen vielversprechend, sodass ich in meiner Wohnung sofort mit der Lektüre begann. Der Nachmittag verging wie im Flug, und nur das lauter werdende Knurren meines Magens machte mich darauf aufmerksam, dass es Zeit war, etwas zu essen.
    Nach dem Abendessen ging ich zu den Ställen. Sobald ich eingetreten war, streckten Topaz und Kiki die Köpfe aus ihren Boxen.
    Äpfel? Beide Pferde schauten mich erwartungsvoll an.
    Bin ich jemals ohne gekommen? , fragte ich.
    Nein. Das Lavendelmädchen ist nett , sagte Topaz.
    Ich fütterte Topaz und Kiki mit den Äpfeln. Nachdem ich Apfelsaft und Pferdesabber von meinen Händen gewischt hatte, merkte ich, dass Cahil spät dran war. Da ich nicht länger auf ihn warten wollte, nahm ich Kikis Sattel und Zaumzeug aus der Sattelkammer.
    Übungen? Kiki schienen die ewigen Wiederholungen ebenso zu langweilen wie mich.
    Wie wäre es mit einem Ausritt? , fragte ich.
    Schnell?
    Nein. Langsam und sanft, damit ich nicht hinunterfalle.
    Ich sattelte und zäumte Kiki und staunte selbst darüber, wie viel ich schon gelernt hatte.
    Ehe ich aufsitzen konnte, erschien Cahil mit hochrotem Gesicht. In seinem Bart hingen Schweißtropfen. Er sah aus, als sei er zum Stall gerannt und habe dabei eine ziemlich weite Strecke zurücklegen müssen. Folglich fragte ich mich, wo seine Wohnung im Bergfried lag, und das wiederum brachte mich zu der Frage, wie er seine Kindheit verbracht hatte. Wie musste es gewesen sein, ohne Familie im Bergfried der Magier aufzuwachsen?
    Cahil, der natürlich nichts von meinen Gedanken ahnte, begutachtete jeden Zentimeter von Kikis Zaumzeug. Vermutlich suchte er nach einem Fehler. Ich lächelte zufrieden, als er lediglich einen verdrehten Steigbügel entdeckte.
    „Na gut. Da sie nun schon gesattelt ist, versuch doch mal, aufzusitzen“, schlug Cahil vor, nicht ohne mich daran zu erinnern, dass man ein Pferd immer von links besteigen sollte.
    Ich setzte den linken Fuß in den Steigbügel und ergriff den Sattel. Als Cahil mich hochschieben wollte, warf ich ihm einen strengen Blick zu. Sofort trat er ein paar Schritte zurück. Kiki war mit etwa ein Meter siebzig recht groß für ein Pferd, aber ich wollte sie ohne Hilfe besteigen. Mit dem rechten Fuß stieß ich mich ab, hievte mich hoch und schwang das Bein über den Sattel.
    Mir war ein wenig mulmig zumute, als ich oben aufsaß und, wie es mir schien, aus ziemlich großer Höhe auf Cahil hinabschaute. Von hier oben schien der Boden unter seinen Füßen nicht mehr aus weichem Gras, sondern harter, unnachgiebiger Erde zu bestehen.
    Cahil hielt mir einen Vortrag über die Zügel, die richtige Art, sie zu halten und wie ich im Sattel sitzen musste. „Wenn du das Gefühl hast, hinunterzufallen, halte dich an ihrer Mähne fest und nicht am Sattel.“
    „Warum nicht?“
    „Du würdest dir die Finger quetschen. Und mach dir keine Sorgen, dass du dem Pferd wehtun könntest.“
    Cahil fuhr mit seinem Unterricht fort. Er zeigte mir, wie man ein Pferd führen musste und wie man es am besten zum Stehen und Weiterlaufen brachte. Außerdem wiederholte er noch mindestens ein halbes Dutzend Mal seinen Hinweis, mich an Kikis Mähne festzuhalten, falls ich das Gefühl hatte, hinunterzufallen. Schließlich beachtete ich ihn gar nicht mehr und ließ meinen Blick von hoch oben über die Weide wandern. Ich staunte, wie die Sonne das Fell eines

Weitere Kostenlose Bücher