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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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nur zu gut.“ Irys strich die Laken glatt. „Ich halte es auch nicht aus, untätig herumzusitzen. Deshalb habe ich mich entschlossen, Tulas Schwester selbst hierhin zu holen. Bain Bloodgood, der Zweite Magier, hat sich bereit erklärt, dich während meiner Abwesenheit zu unterrichten. Sein Hauptfach ist Geschichte, und besonders gerne erzählt er von berühmten und berüchtigten Zauberern.“ Sie lächelte. „Er wird dir tonnenweise Bücher zum Lesen geben und dich darüber ausfragen. Also sieh zu, dass du deine Hausaufgaben sorgfältig erledigst.“
    Hayes betrat das Zimmer. „Gibt es etwas Neues?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    Als er Tulas Verbände wechselte, gingen Irys und ich zusammen hinaus.
    „Noch heute Morgen reise ich ab“, sagte Irys. „Aber vorher stelle ich dich Bain vor.“
    Gemeinsam verließen wir die Krankenstation und eilten zu einem großen Gebäude, in dessen gelbe Marmorwände pfirsichfarbene Steinplatten eingelassen waren.
    In dem Haus, das gegenüber dem Eingang zum Bergfried lag, befanden sich die Arbeitsräume für die Verwalter des Bergfrieds, unterschiedlich große Konferenz- und Besprechungssäle und die Studierzimmer der Meister-Magier. Irys hatte mir erzählt, dass sich die Zauberer mit Amtspersonen und Besuchern von außerhalb lieber in diesen Räumen als in ihren jeweiligen Türmen trafen.
    Irys führte mich in ein kleines Besprechungszimmer. Vier Leute beugten sich gerade über einen Konferenztisch, auf dem eine Karte ausgebreitet war. An den Wänden hingen weitere Pläne und Grafiken.
    Von den vier Personen erkannte ich Roze Featherstone und Leif. Roze trug ein anderes langes blaues Gewand und Leif seine wie immer grimmige Miene zur Schau. Neben ihnen standen ein älterer Mann in einer dunkelblauen Robe sowie eine junge Frau, die ihr Haar zu einem Zopf gebunden hatte.
    Irys stellte mich dem Mann vor. Seine weißen Haarlocken standen wirr von seinem Kopf ab.
    „Bain, das ist Yelena, deine Schülerin für die nächste Woche“, sagte Irys.
    „Das Mädchen, das du aus dem Norden gerettet hast?“ Er schüttelte mir kräftig die Hand. „Das war ja ein denkwürdiger Auftrag.“
    Ein gescheiterter Auftrag. Rozes feindselige Gedanken drangen in mein Bewusstsein. Yelena sollte getötet und nicht gerettet werden. Sie ist zu alt für die Schule.
    Yelena steht mit mir in Verbindung. Sie kann deine Gedanken hören. Irys machte kein Hehl aus ihrer Verärgerung.
    Roze starrte mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen an. Das ist mir egal.
    Ich erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Euer Fehler.
    Irys trat zwischen uns und unterbrach unseren Augenkontakt. „Und das ist Zitora Cowan, die Dritte Magierin“, sagte Irys und deutete auf die junge Frau.
    Zitoras honigblonde Zöpfe reichten ihr bis zur Taille. Statt mir die Hand zu geben, umarmte sie mich.
    „Willkommen, Yelena“, sagte Zitora. „Irys hat gesagt, du könntest uns möglicherweise bei der Suche nach Tulas Angreifer behilflich sein.“
    „Ich versuche es zumindest“, antwortete ich.
    „Tula stammt aus meinem Clan. Deshalb wäre ich dir sehr dankbar, wenn du alles tust, was in deiner Macht steht.“ Zitoras hellbraune Augen füllten sich mit Tränen. Sie wandte das Gesicht ab.
    „Wie du siehst“, sagte Bain mit einer weit ausholenden Geste, die alle Gegenstände im Raum einschloss, „versuchen wir gerade, die Methoden und Mittel des Mörders zu entschlüsseln. Ein ebenso listiger wie schlauer Kerl. Leider ist das alles, was wir wissen. Vielleicht entdeckt ein neuer Blick etwas, das unserer Aufmerksamkeit entgangen ist.“ Bain zeigte auf die Karte auf dem Tisch.
    „Sie hat hier nichts verloren“, brummte Leif. „Von dieser Sache hat sie doch überhaupt keine Ahnung.“
    Ehe Irys etwas zu meiner Verteidigung sagen konnte, antwortete ich: „Du hast recht, Leif, mit so etwas habe ich mich noch nie beschäftigt, weil ein solches Ungeheuer in Ixia nicht lange überlebt hätte.“
    „Warum gehst du dann nicht einfach zu deinem hoch geschätzten Commander in dieses vollkommene Ixia zurück und steckst deine Nase nicht länger in unsere Angelegenheiten?“ Leif spie die Worte in meine Richtung.
    Ich holte tief Luft, um ihm eine passende Antwort zu geben, aber Irys legte warnend die Hand auf meinen Arm.
    „Yelena und Leif, das reicht jetzt“, tadelte sie uns in scharfem Tonfall. „Das ist reine Zeitverschwendung. Konzentriert euch lieber darauf, den Mörder zu finden.“
    Betreten schaute ich auf die Karte,

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