Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
Vom Netzwerk:
Hengstes am gegenüberliegenden Ende des Zaunes zum Leuchten brachte. Plötzlich spitzte Kiki die Ohren, denn Cahils Stimme hatte sich verändert.
    „… hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Cahil barsch.
    „Was?“
    „Yelena, das ist sehr wichtig. Wenn du nicht weißt, wie man …“
    „Cahil“, unterbrach ich ihn. „Ich brauche deine Befehle nicht. Ich muss nur Kiki fragen.“
    Er starrte mich an, als spräche ich eine andere Sprache.
    „Pass auf.“ Ich hielt die Zügel vor mir, wie Cahil mich gelehrt hatte. Kiki legte das linke Ohr zurück; das andere zeigte nach vorn. Sie drehte den Kopf ein wenig nach links, sodass sie mir ins Gesicht sehen konnte.
    Wollen wir einmal über die Weide laufen? , fragte ich sie. Bis zum Zaun.
    Kiki setzte sich in Bewegung. Ihre Schritte ließen mich hin und her schwanken. Während sie sich einlief, genoss ich die Aussicht.
    Wir drehten eine Runde auf der Weide, und Cahil brüllte hinter mir her: „Fersen nach unten. Aufrecht sitzen!“
    Schließlich waren wir so weit entfernt, dass er uns nicht mehr sehen konnte.
    Schneller? , fragte Kiki.
    Noch nicht.
    Ein Sonnenstrahl und eine verschwommene Bewegung von jenseits des Zaunes erregten meine Aufmerksamkeit. Kiki scheute und drehte nach rechts ab. Ich flog auf ihre linke Seite.
    Schlechter Geruch. Schlimme Sache.
    Instinktiv griff ich in Kikis Mähne, um nicht hinunterzufallen. Mein rechtes Bein ragte über den Sattel, als ich an Kikis Seite hing und mich in ihrem rauen braunen Haar festklammerte.
    Kikis Muskeln traten hervor, und sie tänzelte seitwärts. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, was sie erschreckt hatte. Halt. Ein Mann.
    Sie blieb stehen, aber ihre Beine zitterten vor Angst. Böser Mann. Ein glänzendes Ding.
    Mit einem heftigen Ruck zog ich mich auf den Sattel zurück. Böser Mann. Lauf weg.

13. KAPITEL
    K iki galoppierte los. Krampfhaft hielt ich mich an ihrer Mähne fest und versuchte, nicht aus dem Sattel zu rutschen. Nach einigen Metern schaute ich mich um. Goels Schwert blitzte im Sonnenlicht.
    Als Cahil uns über die Weide galoppieren sah, riss er die Arme hoch und rief: „Holla! Holla!“
    Kiki lief genau in seine Richtung. Ihre Gedanken waren einzig und allein auf Flucht gerichtet, sodass ich mich gedulden musste, bis Goels Geruch schwach genug geworden war, damit sie auf meine beruhigenden Gedanken reagierte.
    Der Mann ist verschwunden. Es ist alles in Ordnung , sagte ich zu ihr. Ich tätschelte ihr den Hals und flüsterte ihr die Worte auch noch ins Ohr. Sie beruhigte sich wieder. Nur wenige Zentimeter vor Cahil kam sie zum Stehen.
    „Wenigstens bist du auf dem Pferd geblieben.“ Er nahm Kikis Zügel. „Was ist passiert?“
    Ich sprang aus dem Sattel und warf Cahil einen misstrauischen Blick zu. Er sah ganz und gar nicht überrascht aus. Im Gegenteil, er wirkte sogar belustigt.
    „Was glaubst du denn, was passiert ist?“, herrschte ich ihn an.
    „Kiki hat vor etwas gescheut. Ich habe dir doch gesagt, dass Pferde schnell Angst haben, aber du musstest ja unbedingt losreiten, bevor du so weit warst.“
    Etwas in Cahils Blick erregte meinen Argwohn. „Hast du Goel etwa beauftragt, uns zu erschrecken?“, fragte ich ihn.
    „Goel?“ Cahil schien verblüfft zu sein. „Nein, ich …“
    „Doch, du hast es so arrangiert. Kiki sollte in Panik geraten. Das wolltest du!“
    Cahil runzelte die Stirn. „Nein. Du solltest etwas lernen. Pferde sind Fluchttiere und reagieren auf das geringste Geräusch, den leisesten Geruch oder die kleinste Bewegung, noch lange bevor der Verstand sie überhaupt registriert. Wärst du gestürzt, wüsstest du jetzt, dass es halb so schlimm ist. Dann hättest du auch keine Angst mehr, dich vom Pferd fallen zu lassen, wenn es nötig ist.“
    „Wie aufmerksam! Offenbar hast du vollkommen vergessen, dass ich schon mal vom Pferd gefallen bin. Oder besser: heruntergeschoben wurde. Und zwar von deinem Pferd, um genau zu sein. Und das würde ich wirklich gerne vergessen.“
    Wenigstens war Cahil noch so anständig, zerknirscht auszusehen.
    „Goel sollte also eine Lektion sein?“, fragte ich. „Das glaube ich nicht, Cahil. Er war bewaffnet!“
    Wut verzerrte Cahils Miene. „Ich hatte Erant gebeten, mir zu helfen. Goel sollte Tula bewachen. Ich werde ein Wörtchen mit ihm reden müssen.“
    „Mach dir keine Mühe. Mit dem werde ich schon alleine fertig. Er war wenigstens so fair, mich vor seinen Absichten zu warnen. Im Gegensatz zu anderen.“ Ich warf Cahil einen zornigen

Weitere Kostenlose Bücher