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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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dass es ein Geschenk ist, oder?“
    „Das geht dich nichts an. Cahil, du tust ja gerade so, als seien wir Freunde. Aber wir sind keine Freunde.“
    An einer Straßenkreuzung warteten die Kinder auf uns. Entschlossen ging ich weiter.
    Cahil holte auf, und schweigend setzten wir unseren Weg fort. Als wir den Bergfried erreichten, nahm ich den Kindern die Pakete ab und gab jedem zwei Kupfermünzen.
    Nachdem ich Fisk ein verschwörerisches Lächeln zugeworfen hatte, schaute ich Cahil an. Mein Lächeln erstarb, und ich fühlte mich unbehaglich.
    „Wir treffen uns am nächsten Markttag“, sagte ich zu Fisk. „Und sag deinen Freunden, sie bekommen eine Extramünze, wenn sie gewaschen erscheinen.“
    Während er davonlief, winkte er mir noch einmal zu, und ich sah den Kindern nach, bis sie um eine Ecke verschwunden waren. Bestimmt kannten sie sämtliche verschwiegenen Gassen und Seitenstraßen in der Zitadelle. Diese Kenntnis könnte mir eines Tages nützlich sein. Ich nahm mir vor, Fisk zu bitten, mir die Wege zu zeigen.
    Da Cahil in der Zitadelle aufgewachsen war, wusste er bestimmt auch von den Schleichwegen, aber ihn würde ich bestimmt nicht danach fragen. Jedenfalls nicht, wenn er eine so verdrießliche Miene zur Schau trug.
    „Und jetzt?“, fragte ich.
    Er seufzte. „Warum musst du die Dinge immer so kompliziert machen?“
    „Du hast damit angefangen, nicht ich. Schon vergessen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Wollen wir nicht noch einmal von vorn beginnen? Wir haben beide auf dem falschen Fuß angefangen. Was muss ich tun, um eines deiner seltenen Lächeln zu bekommen?“
    „Warum willst du denn eines? Wenn du glaubst, dass wir Freunde werden können und ich dir alle militärischen Geheimnisse von Ixia anvertraue, bist du auf dem Holzweg.“
    „Nein. Das will ich gar nicht. Ich möchte nur, dass unser Verhältnis anders wird.“
    „Wie anders?“
    Cahil schaute sich um, als suche er nach den richtigen Worten. „Besser. Weniger feindselig. Freundlicher. Unterhaltungen statt Auseinandersetzungen.“
    „Nach all dem, was du mir angetan hast?“
    „Es tut mir leid, Yelena.“ Es klang, als meinte er es aufrichtig. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe, als du mir gesagt hast, dass du keine Spionin bist. Es tut mir leid, dass ich die Erste Magierin gebeten habe …“, er schluckte, „… deinen Geist zu vergewaltigen.“
    Ich wandte den Blick ab. „Das ist jetzt Wochen her, Cahil. Warum noch darüber reden?“
    Er seufzte. „Die Vorbereitungen für das Fest des Neubeginns sind in vollem Gang.“
    Etwas in Cahils Tonfall veranlasste mich, ihn anzuschauen. Verlegen spielte er mit Topaz’ Zügeln, die er sich um die Finger band und wieder löste.
    „Es ist das Fest, mit dem wir den Beginn der kühlen Jahreszeit und das neue Schuljahr feiern. Eine Gelegenheit für alle, zusammenzufinden und einen Neuanfang zu machen.“ Der Blick aus Cahils blauen Augen durchbohrte mich förmlich. „In all den Jahren habe ich noch nie den Wunsch verspürt, jemanden mitzunehmen. Ich hatte niemanden, den ich an meiner Seite hätte haben wollen. Aber als ich heute Morgen zufällig die Köche über das Menü für die Feierlichkeiten reden hörte, habe ich immer dein Gesicht vor mir gesehen. Willst du mich begleiten, Yelena?“

14. KAPITEL
    C ahils Worte trafen mich wie ein Fausthieb, und unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück. Seine Miene umwölkte sich, als er meine Reaktion sah. „Ich nehme an, das bedeutet Nein. Wahrscheinlich würden wir uns ohnehin den ganzen Abend nur streiten.“ Er drehte sich um und wollte gehen.
    „Warte, Cahil“, sagte ich und lief ihm nach. „Das kam etwas überraschend.“ Was ganz bestimmt eine Untertreibung war.
    Ich hatte geglaubt, das Einzige, das Cahil von mir wollte, seien Informationen über Ixia. Diese Einladung konnte zwar immer noch ein Trick sein, aber zum ersten Mal bemerkte ich eine nie zuvor gesehene Sanftheit in seinem Blick. Ich legte meine Hand auf seinen Arm, und er blieb stehen.
    „Gehen alle zu diesem Fest des Neubeginns?“, fragte ich ihn.
    „Ja. Für die neuen Schüler ist es eine gute Gelegenheit, ihre Lehrer kennenzulernen, und für alle anderen, das Wiedersehen zu feiern. Ich gehe hin, weil ich der Fortgeschrittenen- und der Meisterschüler-Klasse das Reiten beibringe.“
    „Ich bin also nicht deine erste Schülerin?“
    „Nein, aber bislang bei Weitem die dickköpfigste.“ Er lächelte wehmütig.
    Als ich sein Lächeln erwiderte, hellte

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