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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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ist denn dein Mentor?“
    „Irys … äh … Meister Jewelrose.“
    Die beiden Schüler schienen ebenso überrascht zu sein, wie ich es gewesen war, als Bain mich über Irys aufgeklärt hatte.“
    „Aus welchem Clan stammst du?“, wollte Gelsi wissen.
    „Zaltana.“
    „Bist du eine entfernte Cousine von Leif?“, fragte Dax. „Für eine Anfängerin bist du doch ein wenig zu alt. Über welche ungewöhnliche Macht verfügst du denn?“
    Seine Frage klang ebenso neugierig wie scherzhaft, aber Bain ermahnte ihn: „Dax, das gehört sich nicht. Sie ist Leifs Schwester.“
    „Ach so …“ Dax musterte mich interessiert.
    „Haben wir heute Morgen Unterricht?“, fragte ich Bain.
    Meine Frage schien den Magier daran zu erinnern, warum wir eigentlich hier waren. Er befahl Dax, in sein Zimmer zu gehen und seine Sachen auszupacken, während er Gelsi bat zu bleiben. Ihr herzförmiges Gesicht wurde blass, doch sie riss sich sofort wieder zusammen und zog ihre schulterlangen kupferfarbenen Locken glatt.
    „Ich fürchte, Irys wird bald wieder hier sein und dich zurückfordern“, sagte Bain lächelnd zu mir. „Gelsi muss in diesem Semester vor allem die magische Kommunikation mit anderen Zauberern lernen. Von Irys habe ich erfahren, dass du diese Fähigkeit am besten beherrschst. Deshalb möchte ich dich um Unterstützung bitten, wenn ich meiner Schülerin diese Fertigkeit beibringe.“
    Gelsi riss die Augen so weit auf, dass ihre langen dichten Wimpern fast die Brauen berührten.
    „Ich werde mein Bestes tun“, versprach ich.
    Bain kramte in einer Schublade seines Schreibtischs und zog einen kleinen Leinensack hervor. Er legte ihn auf den Tisch, öffnete ihn und nahm zwei braune Klumpen heraus.
    „Bei der ersten Lektion benutzen wir Theobroma“, erklärte er.
    Die Stücke weckten in mir Erinnerungen an meine Zeit in Ixia. Theobroma war die Bezeichnung aus dem Süden für Criollo, eine köstliche Süßigkeit, die unglücklicherweise den Geist eines Menschen für magische Einflüsse öffnete. General Brazell hatte dieses nach Nüssen schmeckende Dessert benutzt, um den starken Willen des Commanders zu brechen. Auf diese Weise wollte Brazells Zauberer Mogkan die Kontrolle über den Verstand des Commanders gewinnen.
    Bain gab mir und Gelsi jeweils ein Stück Theobroma. Dann bat er uns, auf zwei gegenüberliegenden Stühlen Platz zu nehmen. Natürlich hätte ich die köstliche Süßigkeit gern gegessen, aber ich hielt es für unnötig.
    „Können wir es zunächst ohne versuchen?“, fragte ich.
    Bain zog die buschigen Augenbrauen hoch, während er über meine Frage nachdachte. „Brauchst du sie nicht, um einen ersten Kontakt herzustellen?“
    Ich dachte an die Menschen und Pferde, mit denen ich in Verbindung getreten war. „Bis jetzt nicht.“
    „Nun gut, Yelena. Dann nimm jetzt bitte Kontakt mit Gelsi auf.“
    Ich durchforstete meinen müden Körper nach einem letzten Rest Energie, zupfte einen Faden aus der Hülle, um meine magischen Kräfte zu aktivieren, und schickte sie an die Schülerin, indem ich mein Bewusstsein auf sie projizierte. Ich spürte ihre Zurückhaltung gegenüber dieser fremden Frau aus Ixia, mit der sie zusammenarbeiten sollte.
    Guten Tag , sagte ich.
    Erschrocken zuckte sie zusammen.
    Damit sie ein wenig zugänglicher wurde, erzählte ich ihr: Ich bin im Urwald von Illiais geboren. Und wo bist du aufgewachsen?
    Gelsi rief sich das Bild eines kleinen, von Nebel umgebenen Dorfes ins Gedächtnis. Wir wohnen am Fuß der Smaragd-Berge. Jeden Morgen liegt unser Haus im Nebel, der aus dem Gebirge herunterfällt.
    Ich zeigte ihr die Wohnung meiner Eltern in den Bäumen. Wir „sprachen“ über Geschwister. Gelsi war die mittlere von zwei älteren Schwestern und zwei jüngeren Brüdern und die Einzige in der Familie, die über magische Fähigkeiten verfügte.
    Schweigend sah Bain uns zu. Schließlich schaltete er sich ein. „Unterbrecht den Kontakt jetzt.“
    Ausgelaugt und geschwächt zog ich mein Bewusstsein nun zurück.
    „Gelsi, jetzt musst du eine Verbindung von dir zu Yelena herstellen.“
    Sie schloss die Augen, und ich spürte, wie sie nach meiner Seele suchte. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, ihr dabei entgegenzukommen.
    „Hilf ihr nicht“, sagte Bain warnend zu mir.
    Ich hielt den Zugang zu meinem Bewusstsein offen, aber sie schaffte es nicht, mich zu erreichen.
    „Kein Grund zur Sorge“, tröstete Bain sie. „Beim ersten Mal ist es immer am schwierigsten. Deshalb benutzen wir ja

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