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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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dass dem nichts entgegenzusetzen sei.
    „Das ist eine großartige Idee“, meinte ich.
    „Was?“
    Ich ignorierte Leifs verdatterten Blick. „Ari, wie groß ist die Bereitschaft der Einwohner der Zitadelle zur Revolte?“
    „Sie sind so gut gerüstet, wie es eben geht. Sie haben sich organisiert, einige Waffen besorgt und ein paar Magier auf ihre Seite gebracht. Ich würde sie gerne ein bisschen trainieren, aber daraus wird wohl nichts.“
    „Ob uns die Händler von der Karawane vielleicht einen Wagen zur Verfügung stellen?“, überlegte ich laut.
    „Das ließe sich einrichten.“
    Janco schien zu begreifen, worauf ich hinauswollte. „Wenn es uns gelingt, euch hineinzuschmuggeln, dürfen wir dann die fünf Goldstücke behalten?“
    „Nur, wenn ihr es schafft, uns auch wieder hinauszukriegen“, erwiderte ich.
    „Die Chancen stehen nicht besonders gut“, wandte Janco ein. Dann erhellte sich seine Miene. „Obwohl ich immer auf der Seite der Verlierer stehe.“
    „Das ist doch aussichtslos. Es wäre reiner Selbstmord“, meinte Leif.
    „Wir würden uns nie mehr streiten. Sieh es mal von dieser Seite, Leif“, entgegnete ich.
    „Wie bitte?“
    „Wenn wir sterben, behältst du recht. Wenn du nicht stirbst, habe ich recht behalten.“
    „Jetzt geht es mir schon viel besser.“
    Janco schnalzte mit der Zunge. „Sarkasmus ist dem Teamgeist ganz und gar nicht förderlich.“
    Ari runzelte die Stirn. „Wolltest du nicht sagen, dass wir nicht sterben, Yelena?“
    Ich blieb die Antwort schuldig. Auf der anderen Seite wartete Valek. Meine Belohnung.
    Wir packten unsere Habseligkeiten zusammen und machten uns auf den Weg. Die Händler der Karawane erklärten sich einverstanden, uns bei sich aufzunehmen, und den größten Teil der Nacht verbrachten wir damit, unseren Wagen zu präparieren. Danach standen wir um ihn herum und besprachen, was wir am nächsten Tag tun wollten.
    „Marrok, du reitest auf Garnet. Janco kann Kiki nehmen, und Ari, du lenkst den Wagen. Egal, was auch passiert – sorg dafür, dass wir das Tor des Bergfrieds erreichen“, schärfte ich ihm ein.
    „Jawohl, Sir.“
    „Was ist mit uns beiden?“, wollte Leif wissen.
    Ich schnitt eine Grimasse. „Wir sind die Ladung.“ Wieder in so eine Kiste zu kriechen war eigentlich das Letzte, was ich wollte, aber mir blieb keine Wahl. „Ich bin der Köder, den Ari den Würmern hinhält. Mit meiner Hilfe wird er in den Bergfried hineinkommen. Und er wird von den Würmern seine fünf Goldstücke verlangen.“
    „Was waren das noch schöne Zeiten, als ich bloß ein Lockvogel für Halsbandschlangen war“, unkte Leif. „Dass ich mich danach zurücksehne, hätte ich mir auch nicht träumen lassen!“
    „Was passiert, wenn wir erst einmal drinnen sind?“, wollte Ari wissen.
    „Es ist für die Bewohner der Zitadelle das Zeichen, mit dem Aufstand zu beginnen. Das dürfte einige der Würmer und Fälscher eine Zeit lang auf Trab halten.“
    „Aber was ist mit all den anderen mächtigen Fälschern?“, fragte Leif.
    „Kannst du einen Leerschild herstellen?“
    Er zögerte. „Ja.“
    „Wenn der Aufstand beginnt, werden alle Magier zum Tor des Bergfrieds kommen und dir helfen, den Leerschild zu erzeugen und aufrechtzuerhalten“, erwiderte ich.
    „Aber er wird nicht lange halten.“
    „Ich brauche auch nicht lange.“
    „Wozu?“
    „Um zum Flammenmenschen zu gelangen.“
    Leif starrte mich an. „Du kannst ihn besiegen?“
    „Nein.“
    „Dann erklär mir doch bitte noch mal, warum das kein Selbstmordkommando ist.“
    „Ich glaube, dass ich ihn so weit in Schach halten kann, dass er in der Feuerwelt bleibt. Und dann gelingt es mir hoffentlich auch, den Fälschern etwas von ihrer Kraft zu nehmen. Wenn Bain und Irys noch am Leben sind und wenn du so viele Magier wie möglich zusammentrommelst, dann, hoffe ich, solltet ihr es schaffen, die Fälscher zu überwältigen.“
    „Da steckt aber eine Menge Glaube und Hoffnung drin“, gab Janco zu bedenken.
    „Und kein bisschen Gewissheit“, fügte Ari hinzu.
    „Gewissheit worüber?“, fragte Leif.
    „Dass sie zurückkommt“, erwiderte Ari. „Habe ich recht, Yelena?“
    „Die einzige Möglichkeit, ihn in der Feuerwelt zu halten, besteht darin, dass ich ebenfalls dort bleibe.“ Es fiel mir schwer, den Satz über die Lippen zu bringen. Über ein Ereignis nachzudenken war etwas ganz anderes, als es in Worte zu fassen. Wenn man es erst einmal ausgesprochen hatte, war es endgültig. Aber Valek würde

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