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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Onyx’ und Topaz’ Zügel. Kiki hatte sie bereits entdeckt und beschnupperte Topaz. Garnet stand daneben. Gales unbehaglicher Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich in Gegenwart von Pferden ausgesprochen unwohl fühlte.
    „Hast du sonst etwas herausgefunden?“, fragte ich Valek.
    „Ja. Kleidung zu finden, wenn man halb nackt ist, ist schwieriger, als man denkt. Und verängstigte Pferde können sehr weit in die falsche Richtung laufen, sodass du lange nach ihnen suchen musst.“ Nachdenklich betrachtete er die Tiere, die beieinanderstanden. „Onyx und Topaz sind zwar schnell, aber nichts geht über ein Sandseed-Pferd, wenn du es eilig hast. Und trotz deines Umwegs über Booruby ist es mir ganz schön schwergefallen, dich einzuholen, Liebes.“
    „Du hättest es mich doch irgendwie wissen lassen können, dass es dir gut geht. Die vergangene Woche war die Hölle für mich.“
    „Jetzt weißt du wenigstens, wie mir zumute war, als du in die brennende Scheune gelaufen bist. Und du weißt auch, wie ich mich fühlen werde, wenn du nach dem Kampf mit dem Flammenmenschen nicht zurückkommst.“
    Ich öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. „Du hast gelauscht!“
    „Ich hatte gehofft zu hören, dass alle meine selbstlose Art vermissen würden, meine legendären Kampffähigkeiten und meine Qualitäten als Liebhaber.“ Er grinste anzüglich. „Stattdessen hast du Pläne für den nächsten Tag gemacht. Interessant, wie das Leben immer weitergeht – auch ohne einen.“
    Valek wurde wieder ernst und musterte mich durchdringend. „Bei all dieser Planerei wirst du bestimmt eine Möglichkeit finden zurückzukehren, Liebes.“
    „Dazu bin ich nicht klug genug.“ Ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit schnürte mir die Kehle zu, und fast hätte ich laut geschrien. „Ich weiß nicht genug über Magie. Ich glaube, keiner weiß genug darüber. Wir stochern einfach nur so herum, wenn wir sie gerade brauchen. Und manchmal missbrauchen wir sie.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Ja. Obwohl ich gestehe, überhaupt nicht konsequent zu sein. Kaum tauchen die ersten Probleme auf, schon benutze ich wieder Zauberei.“ Meine Fähigkeit, Seelen zu leiten, kostete mich nicht so viel Kraft wie die Anwendung von Magie. Denn dafür musste ich die Kraftquelle nicht anzapfen. Es war für mich nicht anstrengender als Ein- und Ausatmen. „Wenn ich an Zauberei denke, sehe ich nur noch den Schaden, den sie in der Welt angerichtet hat.“
    „Dann schaust du nicht an den richtigen Stellen nach.“
    Und das von jemandem, der unempfänglich für Zauberei war! Ich hatte in erster Linie an das Kirakawa-Ritual gedacht, an die Blutmagie, den Missbrauch der Macht, den Mord an den Sandseeds und an all die gequälten Seelen. Das musste endlich aufhören!
    Valek betrachtete mich aufmerksam. „Denk daran, was du dem Commander über Magie erzählt hast.“
    „Ich bin immer mehr seiner Ansicht, dass sie den Charakter verdirbt.“
    „Warum hast du dann dem Commander gegenüber erwähnt, dass Magie die Gewalt eines Schneesturms bannen und seine Leute schützen kann, anstatt mit ihm darüber zu diskutieren, dass man auch mit Macht vorsichtig umgehen muss, weil sie als Waffe missbraucht werden kann? Wenn Magie den Charakter verdirbt, warum hat sie deinen nicht verdorben? Oder den von Irys, Mondmann oder Leif?“
    „Wir haben es nicht zugelassen.“
    „Genau. Ihr habt nämlich die Wahl.“
    „Aber es ist eine sehr verführerische Wahl. Magie macht süchtig, ebenso wie Macht. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
    „Stimmt. Sitia kämpft seit Jahren gegen die Fälscher. Obwohl man es bei all dem Frieden und Wohlstand, der überall herrscht, gar nicht bemerkt.“ Valeks Worte troffen vor Sarkasmus. „Mal überlegen – seit wann benutzen die Magier den Blutzauber? Wenn ich mich recht erinnere, hat Mondmann von zweitausend Jahren gesprochen. Also hast du recht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Eine Frage von zweitausend Jahren. Dieses Risiko gehe ich jederzeit ein.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du so unausstehlich sein kannst.“
    „Du weißt, dass ich recht habe.“
    „Ich könnte dir das Gegenteil beweisen. Wenn es darauf ankommt, habe ich auch einen verdorbenen Charakter.“ Jetzt war ich an der Reihe, anzüglich zu grinsen.
    Valek schaute zu Janco und den anderen hinüber. Sie schlenderten um ein kleines Feuer herum und taten so, als interessierten sie sich überhaupt nicht für uns. Doch ich war davon überzeugt, dass

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