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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Zögern setzten Marrok und Tauno sich in Bewegung.
    Mondmann sah ihnen hinterher. „Und was ist mit uns?“
    Ein leises Rascheln kam von oben, als jemand nach der Strickleiter griff. Kurz darauf stand Chestnut neben uns auf dem Boden des Urwalds. Er trug eine dunkle Tunika und dunkle Hosen, und seine Trommel hatte er am Gürtel befestigt. Die grüne Farbe hatte er sich aus dem Haar gewaschen.
    „Ich bin froh, dass ich euch helfen kann“, begann Chestnut. „Aber ihr müsst wissen, dass ich so etwas noch nie getan habe.“
    „Was nicht getan?“, fragte Leif. „Yelena, was geht hier eigentlich vor?“
    „Ich hoffe, dass es Chestnut gelingt, ein paar Halsbandschlangen herbeizulocken, die die Party der Würmer aufmischen.“
    „Aha. Deine Ablenkung“, stellte Mondmann fest.
    „Wir nahe musst du dafür herangehen?“, wollte ich von Chestnut wissen.
    „Vermutlich weniger als eine Meile. Aber es hängt davon ab, wie viele Schlangen kommen werden.“ Er zögerte. „Normalerweise jage ich sie weg und locke sie nicht an. Und wenn es nicht klappt?“
    Wie aufs Stichwort vibrierte die Strickleiter unter dem Gewicht einer weiteren Person. Perl kletterte hinab. Sie bewegte sich flink und geschickt wie ein Valmur, und ich wäre jede Wette eingegangen, dass Nutty nicht das einzige Zaltana-Kind war, das seine Eltern in den Wahnsinn getrieben hatte, weil es klettern lernte, bevor es laufen konnte.
    „Hier.“ Meine Mutter reichte mir zehn traubengroße Kapseln und einige gerade Nadeln. „Für den Fall, dass der erste Plan schiefgeht.“
    „Und was ist, wenn der zweite Plan auch nicht funktioniert?“, wollte Leif wissen.
    „Dann stürmen wir das Lager und hoffen auf das Beste. Kommt.“ Ich steckte die Kapseln in meine Tasche, befestigte die Nadeln vorsichtig an meinem Hemd, um nicht gestochen zu werden, richtete den Rucksack, damit sein Gewicht genau zwischen meinen Schulterblättern lag, und nahm den Streitkolben in die Hand.
    „Sei vorsichtig“, warnte Perl mich.
    Bevor ich ging, umarmte ich sie. Marrok und Tauno hatte ich befohlen, sich den Würmern in einem weiten Bogen zu nähern. Ich dagegen führte die drei Männer auf dem kürzesten Weg zu ihnen. Noch einmal nahm ich Verbindung zu den Fledermäusen auf, die über uns hinwegflogen, und während ich mich an dem schemenhaften Bild orientierte, das sie vom Urwald hatten, bewegte ich mich mit Leichtigkeit über den engen Pfad, obwohl das schwache Licht des Mondes nur an wenigen Stellen durch die dichten Baumkronen auf die Erde fiel.
    Die feuchte Luft war erfüllt von den nächtlichen Geräuschen des Dschungels. Eine Brüllfledermaus schrie in lautem Stakkato. Valmure kletterten durch die Bäume und schwangen sich von Ast zu Ast. Das Rascheln der Blätter und Büsche deutete auf die unsichtbaren Aktivitäten anderer Nachtkreaturen hin.
    Etwa eine Meile vor dem Lager der Würmer blieb ich stehen. Chestnut lehnte sich mit der Stirn an einen Baum, und ich spürte das Prickeln von Magie auf meiner Haut.
    „Es ist nur eine Schlange in der Nähe“, verkündete er. „Sie wartet darauf, dass Menschen in den Bäumen in ihre Falle stolpern. Halsbandschlangen sind keine aktiven Jäger. Sie ziehen es vor, auf der Lauer zu liegen, und setzen auf das Überraschungsmoment.“ Chestnut sah mich an. „Und ich möchte ihnen lieber nicht zeigen, wie man jagt.“
    „Das kann ich gut verstehen“, meinte Mondmann.
    „Also was nun?“, wollte Leif wissen.
    „Ich denke nach“, antwortete ich.
    „Denk schneller“, drängte er mich.
    Eine Schlange war nicht genug. Zeit, Perls Vorschlag in die Tat umzusetzen. Ich drückte jedem zwei Kapseln und eine Nadel in die Hand. „Schleicht euch so nahe wie möglich an die Wachen heran. Bohrt ein kleines Loch in die Kapsel und versprüht die Flüssigkeit in ihrer Nähe. Achtet darauf, dass ihr selbst nichts davon abbekommt“, warnte ich sie.
    „Warum nicht?“, fragte Leif.
    „Dann kommt im Handumdrehen eine Halsbandschlange zu dir, die sich mit dir paaren will.“
    „Ach, Yelena, ich bin so froh, dass du wieder zu Hause bist“, brummte Leif. „Gut zu wissen, dass Mutter etwas Sinnvolles mit ihrer Zeit anfängt.“
    „Ich dachte, deine Mutter stellt Parfüms her?“, wunderte Mondmann sich.
    „Es kommt darauf an, wie man die Sache betrachtet“, erwiderte Chestnut. „Für eine männliche Halsbandschlange ist dieses Zeug Parfüm.“
    „Es gibt sechs Wächter. Mondmann, Leif und ich werden jeweils zwei besprühen“, erklärte

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