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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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ich, schnallte meinen Rucksack ab und verstaute ihn hinter einem Baum. „Chestnut, du bleibst hier. Kannst du die Schlangen davon abhalten, uns anzugreifen, wenn sie kommen?“
    „Ich versuche es. Sie haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Nehmt euch also in Acht, wenn ihr das Zeug erst einmal versprüht habt.“
    „Was ist mit den Wachen in den Bäumen?“, wollte Leif wissen.
    „Ziel nach oben und pass auf, dass dich niemand erwischt.“
    Leif brummelte vor sich hin, als wir drei ausschwärmten und uns an die Wachposten der Würmer heranschlichen. Chestnut blieb zurück, um mit den Reptilien zu kommunizieren, während wir uns in Stellung brachten. Sobald unsere Ablenkung eingetroffen war und die Wachleute sich gegen liebestolle Schlangen zur Wehr setzen mussten, wollten Leif und Mondmann sich Marrok und Tauno anschließen und auf mein Signal warten. Ich würde die Würmer im Lager ausspionieren.
    Vorsichtig schlich ich zwischen den Bäumen hindurch und suchte nach Hinweisen auf die Wächter. Ich unterbrach den mentalen Kontakt zu den Fledermäusen, zupfte einen Faden aus der Kraftquelle und begab mich auf die Suche nach den Würmern.
    Abgesehen von den Außenposten befanden sich sechs Leute im Lager – drei Daviianer und drei Zaltanas, aber ich konnte sie nicht aufspüren. Das bedeutete, jemand hatte einen Leerschild errichtet. Also war mindestens einer der Würmer ein Fälscher und in der Lage, das Kirakawa-Ritual auszuüben, während wir durch die Dunkelheit irrten. Genau in diesem Moment fiel mir auf, dass die Geräusche des Dschungels verstummt waren.
    Mein Herz schlug schneller, und mein Magen verkrampfte sich vor Furcht. Ein Wesen schwebte über mir, und ich nahm Verbindung auf mit einem Mann, der auf den unteren Ästen eines Baumes kauerte. Obwohl er nach Eindringlingen Ausschau halten sollte, entdeckte er mich nicht. Ich bohrte ein Loch in eine Kapsel, sprühte die Flüssigkeit über den Baumstamm und schlich mich davon.
    Fünf Minuten später entdeckte ich die zweite Wächterin. Auch sie bemerkte mich nicht, und ich verteilte einen Teil von Perls Schlangenparfüm auf dem Gebüsch in ihrer Nähe. Hoffentlich würde sie die Blätter berühren.
    Während ich mich zurückzog, stolperte ich über eine hervorstehende Wurzel und fiel hin. Ich rollte mich auf den Rücken. Sofort stand die Wächterin neben mir und richtete einen Pfeil auf mich.
    „Keine Bewegung!“, rief sie. „Hände hoch.“
    So viel zum leisen Anschleichen! Ich hob die Hände und verfluchte mich, weil ich es versäumt hatte, erneut in Kontakt mit den Fledermäusen zu treten. Hätte ich durch ihre Augen gesehen, wäre ich niemals gestolpert.
    Sie rief einen anderen Wächter herbei.
    „Steh langsam auf“, befahl sie. „Finger weg von deiner Waffe.“
    Mein Streitkolben lag in Reichweite neben mir.
    Sie trat einen Schritt näher und musterte mich im Halbdunkel. Hörbar atmete sie ein, ehe sie sagte: „Eine Seelenfinderin.“
    Sie schleuderte ihre Waffe auf mich. Ich rollte mich zur Seite und griff nach meinem Streitkolben. Zitternd blieb der Pfeil in der Erde stecken. Ich sprang auf die Füße und wirbelte meinen Streitkolben um mich. Mit dem Ende meiner Waffe traf ich ihre Fußgelenke. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte mit einem lauten Fluch zu Boden. Die schwarze Silhouette ihres Gefährten wurde größer, als er sich uns näherte. Das hatte mir gerade noch gefehlt!
    Ein seltsames Geräusch drang durch die Nacht – als ob jemand ein Seil mit rasender Geschwindigkeit von einer hölzernen Winde spulte. Das Geräusch wurde lauter; es kam aus allen Richtungen. Wir erstarrten alle drei. Keiner dachte mehr ans Kämpfen, während wir die Ursache für den Laut herauszufinden versuchten.
    Eine Halsbandschlange kroch an meinen Beinen vorbei. Sie hatte die Wächterin im Visier und wand sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit um sie herum. Und ich hatte immer gedacht, Kriechtiere seien langsam. So konnte man sich irren!
    Der andere Wächter starrte auf seine Gefährtin und wollte davonlaufen. Eine weitere Schlange kroch hinter ihm her. Das Rascheln ihrer Bewegungen und Chestnuts Trommel vibrierten in meiner Brust.
    Ich nahm Kontakt mit Chestnuts Bewusstsein auf, um zu erfahren, was er vorhatte. Er hielt die Tiere davon ab, Jagd auf uns zu machen, aber er wusste nicht, wie lange er noch die Kontrolle über sie behalten konnte.
    Je schneller, desto besser , sagte er.
    In Ordnung . Ich richtete meine Gedanken auf Mondmann. Er und Leif

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