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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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eine Spionin aus Ixia, hatte er mir im Wald eine Falle gestellt. Dann hatte er mich zermürben wollen, indem er mir einzureden versuchte, Leif hätte mich im Stich gelassen. Aber es hatte damals nicht funktioniert, und es würde auch diesmal nicht funktionieren.
    Ich war mehr denn je entschlossen, sie zu finden. Obwohl wir ihre Spur verloren hatten. Mir war der Appetit vergangen, und ich schob meinen Teller beiseite.
    „Was passiert jetzt?“, wollte Leif wissen.
    Die Tür zum Aufenthaltsraum flog auf. Marrok stand an der Schwelle, in der Hand ein blutverschmiertes Schwert.
    Mit einem Satz waren wir vier auf den Füßen. Keiner dachte mehr an sein Frühstück. Wir zogen unsere Waffen, und mit einem Schlag verstummten die Gespräche an den anderen Tischen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
    „Beeilt euch“, herrschte Marrok uns an. Mit seinem Schwert winkte er uns zu sich hinüber. In seiner Miene zeichnete sich blankes Entsetzen ab. „Verschwinden wir, ehe sie uns einholen.“
    „Wer?“, wollte ich wissen.
    „Cahil und seine … seine … Freunde.“ Marrok spie die Worte förmlich aus. „Ich bin geflohen.“ Aus einer Wunde an seinem Hals floss Blut. „Ich habe sie abhängen können, aber sie wissen, dass wir hier sind.“
    „Wie viele sind es?“, erkundigte ich mich.
    Marrok richtete sich auf. „Sieben.“
    „Bewaffnet?“
    „Schwerter, Krummsäbel und Curare.“
    „Wie schnell können sie hier sein?“
    Marrok warf einen Blick über seine Schulter und erstarrte. Er ließ sein Schwert fallen. Klirrend landete es auf dem Boden. Eine mächtige Pranke schob ihn beiseite, und er fiel auf die Erde.
    Hinter Marrok tauchten Cahil, Ferde sowie fünf Würmer auf und stürmten in den Aufenthaltsraum.

14. KAPITEL
    D ie Würmer und Cahil bauten sich vor der Tür auf. Ihre Waffen waren auf uns gerichtet. Zwei Würmer schwangen Krummsäbel, zwei hatten Schwerter, und einer hielt ein Blasrohr an seine Lippen.
    „Bleibt ganz ruhig!“, befahl Cahil in die Runde. Sein langes Breitschwert wirkte ziemlich bedrohlich. Die Gäste im Aufenthaltsraum rührten sich nicht von ihren Plätzen. Die meisten von ihnen waren Kaufleute und Handelsreisende; ein Soldat war nicht darunter.
    Regungslos blieb Marrok auf dem Boden liegen. Ein Wurm stand über ihm und bohrte ihm die Spitze seines Krummsäbels in die Kehle.
    Ich warf Tauno einen vorwurfsvollen Blick zu. „Und du erzählst uns, sie seien verschwunden.“
    Sein Gesicht war kreideweiß. Er hielt zwar seinen Bogen in der Hand, hatte jedoch keinen Pfeil eingelegt. Mondmann musterte die Würmer, als ob er die Entfernung zwischen ihren Hälsen und seinem Krummsäbel abschätzte. Leifs Machete blinkte im Sonnenlicht, das durch die offene Tür hineinfiel.
    „Wir haben unsere Pläne geändert“, verkündete Cahil.
    Cahil hatte sein blondes Haar wachsen lassen, sodass es ihm lose über die Schultern hing. Ansonsten hatte er sich nicht verändert. Er trug noch immer dieselbe graue Reisekleidung, dieselben schwarzen Reitstiefel, hatte dieselben wässrig-blauen Augen und denselben hasserfüllten Gesichtsausdruck.
    „Mein Freund wollte Marrok gegen Yelena tauschen.“ Mit einer Kopfbewegung deutete Cahil zu Ferde.
    Mir war nicht entgangen, dass er Freund gesagt hatte. Wie konnte er diese Kreatur nur seinen Freund nennen?
    Die einfache Tunika und die Hose des Seelendiebs verbargen fast alle roten Tätowierungen, die seinen Körper bedeckten. Er hielt einen Krummsäbel in der einen und ein Blasrohr in der anderen Hand und musterte mich mit kalter Berechnung. Obwohl ich nur wenig Zauberkraft in ihm spürte, hatte ich angesichts seines kräftigen Körperbaus ein mulmiges Gefühl in der Magengrube.
    „Hoffentlich hast du noch mehr Fälscher mitgebracht“, sagte ich zu Cahil. „Der Seelendieb ist nämlich nicht in der Lage, gegen drei Magier zu kämpfen.“
    „Ich habe zwar meinen Feldzug nicht zu Ende führen können“, entgegnete Ferde. „Aber ich diene mittlerweile einem anderen Herrn, der den Blutzauber beherrscht.“
    Noch ehe ich die Hitze spürte, hörte ich bereits das Geräusch des prasselnden Feuers. Ein rascher Blick über meine Schultern verriet mir, dass die Flammen im Kamin größer geworden waren. Um meine wachsende Panik zu bekämpfen, befahl ich mir zu handeln, ehe der Flammenmensch auftauchte.
    Ich zapfte die Kraftquelle an und sandte einen Faden zu Mondmann. Nimm du den Mann mit dem Blasrohr. Ich kümmere mich um Ferde . Er stimmte sofort zu.

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