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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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lassen und die Führung seiner Männer übernehmen. Aber …
    Sprich weiter , drängte ich.
    Es gibt einen neuen Aspekt. Marrok hat mit Ferde und den Daviianern gemeinsame Sache gemacht, um einen Krieg mit Sitia zu provozieren .
    Was ist denn daran neu? Dass die Daviianer Krieg wollen, wissen wir doch schon .
    Das Neue daran ist, dass Marrok Komplizen genannt hat . Eine weitere Pause entstand. Dich und Leif .
    Ich war wie betäubt. Unglaublich. Jemand muss Marrok zu diesem Geständnis gezwungen haben. Das ist doch alles gelogen. Hast du gespürt, dass Magie benutzt wurde? Wie können die Ratsmitglieder das nur glauben? Tausend Gedanken jagten mir durch den Kopf.
    Solange du nicht das Gegenteil beweisen kannst, sieht es schlecht für dich aus. Die Ratsmitglieder haben einen Haftbefehl unterzeichnet – für dich und Leif. Sie wollen sichergehen, dass sie euch zu fassen bekommen, um euch hinrichten zu lassen.
    Fast hätte ich laut gelacht, als sie in einem Atemzug von sicher und hinrichten sprach. Die ganze Situation war absurd.
    Eigentlich darf ich dir das auch gar nicht sagen. Wenn die Ratsmitglieder das herausfinden, könnte ich im Kerker des Bergfrieds landen. Bain und ich werden ohnehin schon misstrauisch beobachtet, weil wir anderer Meinung sind als sie. Sie sind alle verrückt geworden .
    Das ist sehr milde ausgedrückt .
    Was willst du jetzt tun ? fragte Irys.
    Es muss einen Grund dafür geben, dass die Ratsmitglieder sich so merkwürdig verhalten. Ich muss unbedingt herausbekommen, was da los ist . Offenbar blieb mir gar nichts anderes übrig, als meine Nase in die Angelegenheiten von Sitia zu stecken. Gab es dafür ein besseres Motiv als einen Hinrichtungsbefehl? Nicht für ein Mädchen wie mich!
    Alle Sippen werden von deinem Haftbefehl in Kenntnis gesetzt werden. Man will sogar eine Belohnung aussetzen. In ganz Sitia gibt es keinen Ort mehr, wo du dich unbehelligt bewegen kannst .
    Mir wird schon etwas einfallen. Es ist wohl das Beste, wenn wir in der nächsten Zeit keinen Kontakt mehr haben. Du stehst schon unter Verdacht. Ich möchte dich nicht noch mehr gefährden .
    Ein vernünftiges Argument. Sei vorsichtig, Yelena .
    Ich versuche es. Aber du kennst mich ja .
    In der Tat! Deshalb wiederhole ich es: Sei sehr vorsichtig .
    Ich zog mein Bewusstsein zurück und beendete unsere Verbindung. Hätte Leif mich nicht am Arm gerüttelt, wäre ich vor lauter Erschöpfung beinahe eingeschlafen.
    „Oh nein, Schwesterherz. Das kommt überhaupt nicht infrage. Du warst ziemlich lange abwesend. Erzähl mir, was passiert ist.“
    Ich berichtete ihm, was ich soeben erfahren hatte. Er schwieg schockiert. Das passierte ihm nur selten.
    „Und was sollen wir jetzt tun?“, flüsterte er schließlich.
    „Wir warten auf Valek.“
    In der Morgendämmerung traf Valek ein. Er ritt auf Kiki und hatte Rusalka im Schlepptau. Er sah müde aus.
    Forschend musterte er mich. „Du weißt es schon?“
    „Ja.“
    Valek stieg ab. „Gut. Das spart uns Zeit. In der Zitadelle und rund um den Bergfried wimmelt es von Soldaten, die nach dir suchen.“
    „Wie hast du die Pferde herausbekommen? Mit irgendwelchen geheimen Tricks, die wir nicht kennen?“, wollte Leif wissen.
    „Nein. Nur ein schlichtes Ablenkungsmanöver am Tor des Bergfrieds. Und die Wachen am Südtor der Zitadelle habe ich bestochen.“
    Leif stöhnte auf. „Jetzt wissen sie, wo wir sind.“
    „Ich wollte, dass sie glauben, ihr seid nach Süden geflohen. Aber ihr solltet so weit wie möglich von hier fortgehen.“
    „Und wohin sollen wir gehen?“, wollte Leif wissen.
    „Nach Ixia.“
    „Warum sollten wir das tun?“ Leif setzte eine trotzige Miene auf.
    Ärger blitzte in Valeks Augen auf, aber er verkniff sich eine sarkastische Bemerkung. „Im Moment überstürzen sich die Ereignisse. Wir müssen noch einmal genau über alles nachdenken. Vor allem brauchen wir Verstärkung.“
    Valeks Worte klangen vernünftig. Ixia war der einzige Ort, an dem wir sicher waren.
    „Dann lass uns jetzt aufbrechen“, drängte ich.
    „Wir treffen uns in der Burg des Commanders.“ Valek drückte mir Kikis Zügel in die Hand.
    Sie stupste gegen meinen Arm, doch ich beachtete sie nicht. „Du kommst nicht mit uns?“
    „Nein. Ein paar meiner Leute sind noch in der Zitadelle. Sie müssen erfahren, was hier los ist. Ich stoße später in der Burg zu euch.“
    Ehe er ging, zog ich ihn beiseite. Wir umarmten uns.
    „Pass auf dich auf“, bat ich ihn.
    Er lächelte. „Ich bin nicht

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