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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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derjenige, der ins Feuer gezogen wurde, Liebes.“
    „Woher wusstest du, dass ich in Schwierigkeiten steckte?“
    „Nachdem ich erfahren hatte, dass die Ratsversammlung deinen Tod beschlossen hatte, beschlich mich das merkwürdige Gefühl, dass die Hinrichtung dein kleinstes Problem war.“
    „Danke, dass du mich gerettet hast.“
    „Mit dir ist es immer aufregend, Liebes. Ohne dich würde ich mich ziemlich langweilen.“
    „Ist das etwa alles, was ich für dich bin? Eine nette, amüsante Zerstreuung?“
    „Wenn es bloß so einfach wäre!“
    „Ich nehme an, ich bin nicht länger außer Dienst.“ Ich rang mir ein müdes Lächeln ab.
    Valek küsste mich zum Abschied. „Nimm einen Umweg nach Ixia. Die Grenzen nördlich der Zitadelle werden vermutlich bewacht.“
    „Jawohl, Sir.“
    Valek ging, und die Luft wurde kalt. Ich schauderte. Kiki knabberte an meinem Ärmel, und ich gewährte ihr Einlass in mein Bewusstsein.
    Ich bleibe beim Lavendelmädchen. Halte dich warm .
    Ich bin froh, dass du hier bist , sagte ich und suchte in meinen Taschen nach einer Süßigkeit. Leider vergeblich.
    Geist hat Pfefferminz in Rucksack gepackt .
    Ich lachte. Kiki wusste immer, wo das Pfefferminz zu finden war. Erstaunlich, dass Valek sich die Zeit genommen hatte, Leckereien einzupacken. Der Name, den das Pferd ihm gegeben hatte, passte haargenau. Er tauchte auf und verschwand, als ob er wirklich ein Geist wäre.
    „In welche Richtung?“, wollte Leif wissen.
    Gute Frage. Valek hatte einen Umweg empfohlen. Am besten würden wir in nordwestlicher Richtung über die Felder reiten, die der Sturmtänzer-Sippe gehörten, dann weiter nördlich nach Ixia, wobei wir einen weiten Bogen um das Featherstone-Land machen würden, das die Zitadelle umgab. Ich erläuterte Leif meinen Plan.
    „Übernimm du die Führung.“ Seine Stimme klang resigniert. „Ich bin noch nie in Ixia gewesen.“
    Obwohl wir uns im hellen Sonnenlicht ziemlich schutzlos fühlten, war unser Tagesritt durch die Felder weitgehend unbemerkt geblieben. Trotzdem beschlossen Leif und ich, den größten Teil der Strecke nachts zurückzulegen. Nach einer kurzen Rast für das Abendessen ritten wir durch die Dunkelheit weiter. Mal galoppierten wir, mal bewegten wir uns im gemäßigten Trab vorwärts. Auf diese Weise näherten wir uns allmählich unserem Ziel.
    Bei Sonnenuntergang erreichten wir einen Apfelgarten. Begierig schnupperte Kiki an den in Reih und Glied gepflanzten Bäumen, aber sie waren vollkommen abgeerntet. Während der kalten Jahreszeit wuchs in dieser Region überhaupt nichts. Nachdem wir einen Platz entdeckt hatten, auf dem wir von den umliegenden Bauernhäusern nicht gesehen werden konnten, beschlossen wir, im Schutz des Gartens Rast zu machen.
    „Sind wir schon auf dem Land der Sturmtänzer?“, fragte ich Leif, während ich Kiki von ihrem Sattel befreite.
    „Noch nicht. Siehst du diesen Bergrücken?“ Er zeigte nach Nordwesten.
    „Ja.“
    „Dort ist die Grenze. Das Land der Sturmtänzer besteht zum größten Teil aus Schiefer. Im Osten haben sie ein paar Gehöfte, aber im Westen findet man nichts als Schieferplatten auf den Bergen. Die Stürme, die von der Jade-See herüberwehen, haben fantastische Felsformationen an ihren Küsten hinterlassen. Dort lebt allerdings niemand. Dahin gehen sie nur, um zu tanzen.“ Leif sammelte etwas Feuerholz und setzte sich hin.
    Ich ließ mich neben ihn fallen. Meine Oberschenkel waren wund vom Sattel, und da ich ziemlich erschöpft war, beschloss ich, die Pferde später zu striegeln. „Sie gehen an die Küste, um zu tanzen?“
    „Auf diese Weise machen sie sich die Kraft des Sturms zunutze. Sie fangen die Energie in Glaskugeln ein. Es ist ein gefährlicher Tanz, aber das Ergebnis ist das Risiko allemal wert. So schützen sie unser Land. Statt stürmischer Winde und schwerer Unwetter fällt in Sitia nur wenig Regen. Ein zusätzlicher Vorteil für die Sturmtänzer liegt darin, dass sie mit der Energie in den Glaskugeln ihre Werkstätten betreiben können.“
    Mit einer Handbewegung forderte ich ihn auf, weiterzureden.
    „Hast du in der Schule nicht aufgepasst?“
    „Mein Unterricht wird immer von so läppischen Dingen wie der Jagd nach einem Seelendieb unterbrochen. In Zukunft werde ich mich bemühen, solche Störungen einfach zu ignorieren.“
    „Meine Güte. Bist du immer so mies drauf, wenn du müde bist?“ Leif entzündete ein kleines Feuer und goss Wasser in seinen Kochtopf. „Dieser Behälter hier stammt

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