Yoda - Pfad der Dunkelheit
Nieselregen lag dunstig in der Luft und mischte sich mit der vom Meer herauf-sprühenden Gischt. Einige wenige Piratenmöwen, mit schwarz-silbrigem Gefieder, kreisten kreischend über der Bucht.
Das Netz aus Höhlen und Tunneln, das vom Strand heraufführte, hatte überall Ausgänge, selbstverständlich auch in den Kellern von Chateau Malreaux. Einer dieser unterirdischen Gänge endete einen halben Kilometer weit landeinwärts an der Flanke eines großen Hügels, der mit Dornenbäume bewachsen war. Von diesem Dickicht geschützt sah ein neugieriger Beobachter, wie ein alter B-7- Frachter, begleitet von zwei wespenflügligen Kampfjägern der Handelsföderation, schwerfällig näher kam, offenbar mit dem Ziel, auf den verlassenen Landerampen in den Ruinen von Bitter End zu landen, einer Stadt auf der anderen Seite der Bucht. Bitter End hatte gut sechzigtausend Einwohner gezählt, ehe Seuchen und Wahnsinn es ein Jahrzehnt zuvor in eine Geisterstadt verwandelt hatten.
Der Frachter geriet plötzlich ins Schlingern und erweckte den Eindruck, als hätte er Schwierigkeiten mit seinen Stabilisierungsdüsen. Dann driftete er seitwärts ab, taumelte recht überzeugend herum und verschwand in einem Spalt zwischen zwei felsigen Hügeln. Eine meisterhafte Vorstellung, fand der Beobachter. Die Jäger der Handelsföderation hielten kurz inne und setzten dann ihren Landeanflug auf Bitter End fort.
Einhundertzwölf Sekunden später rasten die ersten Landgleiter die Straße von Bitter End zur Steilküste gegenüber von Chateau Malreaux entlang. Dort, an dem berühmten Aussichtspunkt, endete die Straße.
Von seinem versteckten Beobachtungsposten aus rief Solis sein teleskopisches T/S-Heckenschützensichtgerät mit eingebautem Fadenkreuz auf, um die Truppen zu identifizieren, die aus den Landgleitern strömten und in der zerklüfteten Landschaft ausschwärmten. Zehn, zwölf, fünfzehn Menschen insgesamt, und dazu zehn Elite-Killerdroiden wie jene, die Ventress mit zum Raumhafen von Phindar gebracht hatte; dazu zwei Bataillone normale Droiden, die bei der Suche helfen sollten. Besser ausgerüstete Fährtenleser würden zweifellos bald folgen; das würde das Empfangskomitee sein, das Dooku Yoda entgegenschickte.
Drei Minuten beschwerlichen Fußwegs von der Stelle entfernt, an der die B-7 gelandet war, gab es einen Höhleneingang. Das konnte Yodas Mannschaft leicht schaffen, fand Solis. Und wenn sie erst einmal in den Höhlengängen waren, konnten sie ihren Vorsprung noch ausbauen, zumindest bis ihre Verfolger irgendwelche hochempfindlichen Sensoren in Stellung brachten.
Insgesamt nichts Ungewöhnliches: vernünftige Eröffnungszüge zweier Parteien, die auf ein Treffen aus waren und beide den Zeitpunkt und die näheren Umstände dieser Begegnung bestimmen wollten.
Solis nickte. Zeit, in den Höhlen zu verschwinden.
»Du bist spät dran«, sagte Graf Dooku milde, als Whirry mit rotem Gesicht in sein Arbeitszimmer gewatschelt kam.
»Was mir ganz außerordentlich leid tut, denn ich habe meine Füchsin gesucht - aber da ist sie ja, das liebe Tier!«, rief Whirry, denn der Graf hielt die gestreifte Füchsin auf dem Arm. Eine seiner großen Hände lag unter der Brust des Tieres und hielt es fest, und mit der anderen Hand streichelte er den rotbraunen Pelz. Die Füchsin zappelte und winselte. Sie japste nach Luft, ihre Augen waren weit aufgerissen und blickten verängstigt.
Dookus Finger kraulten sie hinter den Ohren, und dann strich er mit der Hand über ihre Schulterblätter, die zerbrechlich wie Reisig waren. »Ich hatte dir doch gesagt, dass wir Gäste erwarten; einen davon habe ich eingeladen, die anderen nicht.« Dooku streichelte weiter den verängstigten Fuchs. »Ich habe mir einige Aufzeichnungen über das Haus angesehen. Als dein Gatte wahnsinnig wurde, hast du eines deiner Kinder den Jedi überlassen.«
»Den Jungen«, flüsterte Whirry. »Sie haben ihn mir geraubt, die Scheusale. Haben mich übertölpelt, als ich nicht ganz bei mir war. Blut überall auf meinem Kleid.« Sie schaute geistesabwesend auf ihr Ballkleid hinab, musterte die Flecken auf dem Saum und den Armelaufschlägen, die dunkler waren als einfacher Schmutz. »Sie haben ihn mir weggenommen.«
»Damals war ein Droide hier«, sagte Dooku. »Ein Tac/Spec-Lakaidroide, der dem Hause Malreaux zwölf Generationen lang gedient hatte und dann auf mysteriöse Weise verschwand. In den letzten zehn Jahren wurde er nirgends mehr erwähnt. Seltsamerweise ist Asajj vor acht
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