Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
Vom Netzwerk:
dumpfen Schlag, der den Boden unter seinem Bauch erbeben ließ. Dann noch einen. Dann weitere. Der Lärm herabstürzender Steine drang aus dem Höhleneingang, gefolgt von einer enormen Staubwolke, wie der letzte Atemzug eines Riesen.
    »Na toll«, sagte Obi-Wan. »Das Höhlensystem stürzt ein.«
    Ganze Abschnitte des Hangs gaben nach und sanken in sich zusammen, wurden unter der dünnen Haut aus Vjun Moos weich und dunkel wie angeschlagene Früchte. Das Rumoren und Poltern nahm kein Ende. Ein Teil des Hügels sackte langsam weg.
    Allmählich schwand das Lächeln aus Anakins Gesicht.
    »Ich weiß nicht, ob das mit der Granate so eine gute Idee war«, bemerkte Obi-Wan.
    »Ihr glaubt doch nicht, dass Yoda da drin war, oder?«, fragte Anakin. »Oder die Padawane?«
    »Wir wollen es nicht hoffen.« Als er den niedergeschlagenen Blick des jungen Mannes sah, gab Obi-Wan nach. »Wir hätten es bestimmt in der Macht gespürt, wenn Yoda umgekommen wäre. Aber denk beim nächsten Mal ein bisschen länger darüber nach, ehe du die Landschaft umgestaltest, ja?«
    »Ja, Meister«, sagte Anakin. Streng genommen war er zwar nicht mehr Obi-Wans Padawan, doch er verfiel immer noch in den Tonfall eines Schülers, wenn ihm bewusst wurde, dass er wieder einmal etwas falsch gemacht hatte. »Was jetzt?«
    Obi-Wan erhob sich. »Jetzt werden wir. iih!«, sagte er und blickte an sich hinab. Sein Jedi-Gewand war wie vom Saft einer giftigen Frucht grün gefärbt, und an den Stellen, wo er auf Vjun-Moos gelegen hatte, das vom sauren Regen des Planeten getränkt war, fing der Stoff schon an, sich zu zersetzen.
    »Ich weiß. Mir brennt der Nieselregen auch schon auf der Haut«, sagte Anakin.
    »Was für ein grauenhafter Planet«, bemerkte Obi-Wan. »Hier mochte ich nicht Tourismusminister sein.« Er zeigte auf ein prächtiges Herrenhaus gut einen Kilometer landeinwärts, das aus weißen Steinen mit blutrotem Rand errichtet war. »Dorthin gehen wir. Das sieht nach Graf Dooku aus, und wo Dooku ist, da ist auch Yoda nicht weit.«
    Die Macht half Scout normalerweise nur, die nächsten Bewegungen ihrer Gegner vorherzusehen, wenn sie ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, aber die Luft von Vjun war selbst für sie so stark von der Macht durchdrungen, dass, Sekunden bevor die Höhlengänge einzustürzen begannen, eine kribbelnde Vorahnung über ihre Haut gehuscht war. »Fidelis! Führ uns hier raus!«, hatte sie gesagt, und der Droide hatte auf ihren eindringlichen Befehlston reagiert, indem er sie beim Gürtel packte und hinter sich herzerrte. Sie stürmten mit Höchstgeschwindigkeit einen langen, schmalen Durchgang entlang. Dann kam die erste Explosion, ein dumpfer Knall wie Blasterfeuer aus nächster Nähe, gefolgt von einem Donnern, das nicht etwa verhallte, sondern immer lauter wurde, während hinter ihnen die Höhlen in sich zusammenfielen.
    Sie starrten einander an, als sich die stille Luft in dem Stollen mit einem Mal in einen tosenden Wind verwandelte. Der Boden unter ihren Füßen bebte. »Oh-oh«, sagte Scout leise.
    »Weiter!«, rief Fidelis. »Wir sind schon fast da!« Er rannte durch einen in Dämmerlicht getauchten Durch-gang und hielt Scout dabei hoch, sodass ihre Füße manchmal für mehrere Schritte nicht den Boden berührten.
    Ein Rumoren, ein Donnern, ein ohrenbetäubendes Krachen. »Einer der Seen ist aufgebrochen!«, sagte Fidelis. Scout fragte sich immer noch, was er damit gemeint hatte, als plötzlich eine Sturzflut über sie hinwegbrandete. Unter einem der großen unterirdischen Seen musste sich ein Riss aufgetan haben, und das stille Gewässer hatte sich mit einem Schlag in einen tosenden Wasserfall verwandelt, der Scouts Kopf mit solcher Wucht gegen den Metallschädel des Droiden schlug, dass ihr die Ohren klangen.
    »Meister!«, rief der Droide. Im Aufblitzen von Whies Lichtschwert konnte Scout erkennen, wie er von den Wassermassen umgerissen und den Durchgang hinab-gespült wurde. Mit einem weiteren gigantischen Knall stürzte das Dach des Höhlenganges ein, den sie gerade hinter sich gelassen hatten. Fidelis ließ Scout los und stürmte in den Durchgang zurück, der sich nun in ein Flussbett verwandelt hatte. Die Strömung trieb Whie auf den tosenden Abgrund eines eben erst entstandenen Wasserfalls zu. Whies kalkweißes Gesicht tauchte aus dem eiskalten Wasser auf, und er streckte eine Hand nach einem Vorsprung in der Felswand aus, um sich festzuhalten, während ihn der reißende Fluss in den sicheren Tod zu

Weitere Kostenlose Bücher