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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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ziehen drohte.
    Scout schenkte dem Schock, den das eiskalte Wasser und die Erschütterung ihr zugefügt hatten, keine Beachtung, sondern bot all ihre Kraft auf und verstärkte Whies Willen mithilfe ihres eigenen, wobei sie die Macht dazu nutzte, seine Hand an der Felswand festzunageln.
    Sekunden später war die Gefahr vorbei. Der See hatte sich geleert, die Strömung ließ nach, und Fidelis war bei seinem Meister angelangt. Der Droide hob ihn hoch und trug ihn fort. Eine enorme Erleichterung erfüllte Scouts Brust.
    »Danke«, keuchte Whie.
    »Wofür?«
    »Ich habe gespürt, wie du mich gepackt hast. Der Fels war zu glitschig - ich habe versucht, mich festzuhalten, aber ich bin abgerutscht. Dann hast du meinen Griff verstärkt, und da konnte ich mich halten.« Er lächelte schwer atmend, das Gesicht nass und voller blauer Flecken. »Danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Auch wenn ich ein aufgeblasener, arroganter Wichtigtuer bin.«
    »Nun ja, du bist eben mein arroganter Wichtigtuer«, grummelte Scout. Sie strahlte vor Freude. »Jedi tun so etwas füreinander.«
    Erneut bebte der Boden unter ihren Füßen, und unangenehm nah brachen weitere hunderte Tonnen Gestein in sich zusammen. »Kommt!«, sagte Fidelis.
    Er schob sie in dem schmalen Durchgang vor sich her, vorbei an zwei Höhlen und in eine dritte hinein. Dann mussten sie eine Felsritze passieren, die so schmal war, dass Scout sich nur seitlich hindurchquetschen konnte, und mit einem Mal hatten sie Steinplatten unter den Füßen. Sie waren in einem dunklen Tunnel, der einem leeren Abwasserkanal glich. Wenig später kamen sie an eine Tür.
    Fidelis riss sie auf. »Schnell!« Es wurde blendend hell, und sie mussten ihre an die Dunkelheit gewöhnten Augen schließen. Der Droide schob sie durch die Tür hindurch und schloss sie hinter ihnen.
    In dem plötzlichen Licht zwinkernd, wurde Whie klar, dass sie sich nicht in einem staubigen Keller oder Verlies befänden, sondern in einem komfortabel eingerichteten Zimmer mit Wandbehängen und einem gemütlichen Kaminfeuer. Auf dem Boden lag ein edler Gobelin mit Waldszenen und einem karmesinroten und beigefarbenen Rand.
    Es war das Zimmer aus seinem Traum.
    Es war das Zimmer aus seinem Traum, nur dass sie hier von sechs Killerdroiden erwartet wurden, die ihre Waffen auf sie gerichtet hatten. Hinter ihnen, neben der Tür, durch die sie gerade hereingestolpert waren, stand Asajj Ventress. »Meister Malreaux«, sagte sie mit schleppender Stimme. »Willkommen daheim.«

11.
    Im Tempel hatte Yoda stets die meiste Zeit mit den jüngsten Schülern verbracht. Er spielte mit den Zwei- und Dreijährigen Verstecken, Fangen und Blindekuh - natürlich mit Hilfe der Macht. Er nahm sie auf Streifzüge durch den Garten mit und erzählte ihnen vom geheimen Leben der Pflanzen, dem unermüdlichen Emporschießen der Triebe und den Blumen, die ihre schönsten Kleider anlegten; er versammelte sie in einem Kreis um sich, damit sie zuschauten, wie eine Kugelspinne ihr Netz webte oder eine Biene taumelnd inmitten der Blüten landete.
    Wenn das erste Kampftraining begann, mit Fall- und Rollübungen und Spielen, in denen die Grundlagen für die Beinarbeit gelegt wurden, leitete Yoda sie an. Zum einen besaß er genau ihre Größe. Der erste Vorgeschmack auf einen richtigen Kampf, an den Dooku sich erinnern konnte, fand in einem Spiel namens Stoßfeder mit dem Meister statt. Ziel des Spieles war es, die kleinsten Veränderungen in Druck und Gleichgewicht wahrzunehmen und zu lernen, die Kraft eines Gegners nicht mit noch größerer Kraftanstrengung abzuwehren, sondern seine Energie auf ihn zurückzudenken.
    Wenn man Fortschritte im Spiel machte - und Dooku war damals der beste Schüler seines Jahrgangs wurde mehr und mehr ein Ringkampf daraus, bei dem der Kämpfer gewann, der seinen Gegner als Erster aus dem Gleichgewicht brachte. Als sie älter wurden, fingen sie das Spiel häufig schon in Kampfhaltung an, die Finger berührten leicht den Unterarm des Gegners, Dookus erster Schubser war meist leicht und schnell oder langsam und schwer. Er gewann das Turnier der unter Dreizehnjährigen, als er neun Jahre alt war, indem er zunächst mit sanftem Schubsen anfing, als wollte er sich - wie in der Kinderversion des Spiels - vorsichtig an den Gegner herantasten, um dann plötzlich gegen den Druckpunkt im Ellbogen seines Gegners zu schlagen und ihn im Augenblick der Überraschung und des Schmerzes anzugreifen.
    Doch so gut er in dem Spiel auch gewesen

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