Yoda - Pfad der Dunkelheit
zusätzliche Truppen Kurs zur Hydianischen Straße nehmen, werde ich meinen derzeitigen Aufenthaltsort sofort verlassen und den Krieg fortsetzen, bis meine Schlachtkreuzer Coruscant mit einem Regen aus Plasmafeuer überziehen. Kommt nur in Begleitung von Jedi.« Er schenkte Yoda ein trauriges, schiefes Lächeln. »Manche Dinge sollten innerhalb der Familie bleiben.«
Graf Dooku von Serenno, Kriegsherr einer mächtigen Armee und eines der reichsten Lebewesen der Galaxis, legendärer Schwertmeister, ehemaliger Schüler, notorischer Verräter und verlorener Sohn flackerte vor Yodas Augen kurz auf und verlosch.
Yoda drückte auf den Schalter des Lichtschwerts und schaute sich die Nachricht noch dreimal an. Tief in Gedanken kletterte er schließlich auf seinen Lieblingsfelsen zurück. Irgendwo über ihm, in seinen Privatgemächern, häuften sich die Botschaften aus der ganzen Galaxis: Depeschen von Befehlshabern republikanischer Einheiten, Fragen von Jedi im Außeneinsatz über ihre Missionen und Befehle, vielleicht eine Vorladung des Senats oder die Bitte um einen Termin aus dem Kanzleramt. Die Last der Verantwortung war ihm nur allzu vertraut. Aller Augen ruhten auf ihm, doch heute würden sie warten müssen. Heute bedurfte Yoda seiner Weisheit selbst am meisten.
Er atmete tief durch und versuchte, alle Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben und zu meditieren. Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf.
Dookus Hand, die auf der Kerze lag, die Atmosphäre so emotionsgeladen, dass seine Finger zitterten.
Jai Maruk, wie er vor der Ratsversammlung kurz und präzise Bericht erstattete. Auf seiner eingefallenen Wange leuchtete die Brandnarbe, die ihm das Lichtschwert beigebracht hatte.
Bilder aus ferner Vergangenheit, er und Dooku in einer Höhle auf Geonosis. Das Zischen und Blitzen summender Lichtschwerter, auf eine düstere Art und Weise schön, wie Libellen. Dooku noch ein Junge von zwanzig Jahren, kein alter Mann, der flüsternd auf dem Griff eines Lichtschwertes stand -eines Lichtschwerts, das der armen Jang gehört hatte. Yodas Ohren sanken umso weiter herab, desto tiefer er sich in der Macht verlor. Zeit schmolz unter dem Ansturm seiner geistigen Fähigkeiten dahin wie brüchiges Eis.
Vergangenheit und Gegenwart gingen fast nahtlos ineinander über. Wie stolz war der Junge damals doch gewesen, vor sechzig Jahren im Garten des Tempels: Jeder Jedi ist ein Kind, das von seinen Eltern im Stich gelassen wurde. Wer hätte ahnen können, dass ein Mörder aus ihm werden werde.
Die kleine Jang Li-Li, acht Jahre alt. wie sie die Orchideen im Saal der tausend Springbrunnen mit Wasser befeuchtete. Es war ein herrlicher Tag, Sonnenschein flutete durch die durchsichtigen Transparistahlscheiben herein. Li-Li blies mit dem Zerstäuber Wasserkristalle in die Luft und lachte fröhlich, wenn sich ein Sonnenstrahl in einer Wolke brach und zu bunten Farben auflöste. Meister, Meister, ich kann Regenbögen machen! Noch waren für sie diese Farben nicht gleichbedeutend mit militärischen Signalen oder Navigationsleuchten an Sternenschiffen. Oder Klingen von Lichtschwertern. Nur ein kleines Mädchen, das Regenbögen machte.
Dooku, gerade erst von Serenno eingetroffen. Mit traurigen Augen, denn er war alt genug, um zu verstehen, dass seine Mutter ihn fortgegeben hatte. Alt genug, um zu begreifen. dass überall Verrat lauerte.
Überall um Yoda sprudelte, strömte und tropfte Wasser herab, Vergangenheit und Gegenwart, flüssig und flüchtig. Und dann war Qui-Gon neben ihm. Man konnte nicht sagen, der tote Jedi sei zu Yoda gekommen; zutreffend war eher die Feststellung, er sei schon immer da gewesen, an jenem Ruhepunkt, um den sich alle Zeit dreht. Qui-Gon, der darauf wartete, dass Yoda sich auf dem unwegsamen Pfad zurechtfand, dass er durch die geschlossene Tür in den Garten eintrat, der im ruhenden Herzen der Dinge lag.
Yoda öffnete die Augen. In der Macht fühlte sich Qui-Gon an wie immer: ernst und energisch, wie es sich für einen Jedi-Meister gehörte. Wie eine Welle ist er geworden. dachte Yoda, Eine uferlose Welle.
Yoda berührte den Griff von Jang Li-Lis Lichtschwert. »Ihr habt es gesehen?«
Das habe ich.
»Durchtrieben er ist. Wenn ich mich mit ihm treffe, alle republikanischen Schiffe muss ich fernhalten von der Hydianischen Straße. Jede Hoffnung auf Frieden muss ich begraben oder ihn viele Monate unbehelligt in seiner Höhle lauern lassen.«
Er ist ein meisterhafter Fechter, stimmte Qui-Gon zu. Blick. Stoß,
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