Yoda - Pfad der Dunkelheit
Mandelaugen umspielt.
Das dunkle Spiegelbild von Yodas Gesicht blickte ihr aus dem Teich entgegen. »Manche für möglich es halten, dass man nach dem Tod aufgeht völlig in der Macht.«
»Das werden wir doch sicher alle, Meister.«
»Ah - aber vielleicht man verliert dabei nicht seine Persönlichkeit. Vielleicht man bleibt, wer man war.«
»Ihr denkt: an fang Li-Li«. sagte die Gran mit einem traurigen Lächeln, »Ich würde gerne glauben, dass sie sich in Sicherheit befindet, dass sie frei und glücklich ist, irgendwo in der Macht. Das würde ich sehr gerne, aber ich kann es nicht. Jedes Volk sehnt sich nach etwas, das nach dem Tod auf sie wartet. Das Universum hat diesen Händen und diesen Augen Gestalt verliehen. Sie werden sie für einige Jahrzehnte beibehalten und dann wieder verlieren. Das muss genügen. Gingen wir noch weiter in der Macht auf, würden wir uns vollständig verlieren wie Honig in einem heißen Stimkaff.«
Yoda legte den Kopf schief und betrachtete den Griff des Lichtschwerts der armen Jang Li-Li. »Vielleicht Recht Ihr habt. Aber ich frage mich.« Er hob einen Kieselstein auf, der in einer Felsspalte gelegen hatte. »Wenn ich in den Teich werfe diesen Kiesel, was geschieht dann?«
»Er ward auf den Boden sinken.«
»Und danach?«
»Nun«, sagte Meisterin Leem. Sie fühlte sich ein wenig überfordert. »Das Wasser wird sich kräuseln, nehme ich an.«
Yoda spitzte die Ohren. »Richtig! Der Kiesel trifft auf das Wasser, und eine Welle sich ausbreitet, bis.?«
»Bis sie das Ufer erreicht.«
»Genau. Aber das Wasser der Welle dort, wo der Kiesel hineinfällt, ist es dasselbe wie das Wasser, das klatscht ans Ufer?«
»Nein.«
»Und doch die Welle dieselbe Welle ist?«
»Ihr glaubt, wir könnten zu. Wellen in der Macht werden, die ihre Form beibehalten?«
Yoda zuckte mit den Achseln. »Davon hat gesprochen Qui-Gon.«
»Ich vermisse ihn«, sagte Maks Leem traurig. Sie war selten mit Qui-Gon Jinn einer Meinung gewesen. Allzu leichtfertig hatte er sich gegen den Orden aufgelehnt, allzu bereit war er gewesen, seinen eigenen Willen über den der Gruppe zu stellen. Trotzdem war er ein tapferer und edelmütiger Mann gewesen, und als sie jung wer, hatte sie ihn sehr gemocht.
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Jangs kaputtem Lichtschwert zu. »Wer hat das geschickt. Meister?«
Maks war sich nicht sicher, ob Yoda die Frage gehört hatte. Er schwieg lange und strich mit seinen faltigen Fingern über das Metall des Griffs, »Einen Padawan habt Ihr jetzt. Meisterin Leem?« Sie nickte. »Euren zweiten?«
»Mein dritter. Rees Alrix war mein erster. Sie kämpft mit den Klontruppen auf Sullust. Mein zweiter. mein zweiter war Eremin Tarn«, sagte sie widerstrebend. Eremin war zu den Jeisel übergelaufen, einer der aggressiveren Splittergruppen der Jedi. Sie waren der Meinung, dass die Republik nicht mehr über die moralische Autorität verfügte, über die Galaxis zu herrschen. Eremin hatte sich von Anfang an jeder Autorität widersetzt - Leerai Autorität eingeschlossen aber er war ausgesprochen prinzipientreu. Rein vom Verstand her konnte Maks seine Entscheidung verstehen, den Orden zu verlassen. Aber es hatte ihr sehr wehgetan, dass sich ausgerechnet ihr Padawan mit voller Überzeugung von ihnen lossagte. Schließlich hatte sie ihn von seinem dreizehnten Lebensjahr an unterrichtet, bis er es zum Jedi-Ritter gebracht hatte.
Als könne er ihre Gedanken lesen, fragte Yoda: »Füllt die Lücke in Eurem Herzen er, Euer neuer Padawan?«
Das Blut schoss ihr ins Gesicht, und sie wandte den Blick ab.
»Keine Schande ist es. Glaubt Ihr, nur der Meister dem Padawan hilft?« Yoda sah sie aus seinen uralten, wissenden Augen mitfühlend an. »O ja, natürlich wir wollen, dass sie das glauben! Aber wenn kommt der Tag, an dem selbst der alte Yoda nichts mehr lernt von seinen Schülern - dann wird er wahrhaftig sein kein Lehrer mehr.« Er beugte sich vor und drückte ihr kurz die Hand, und seine drei Finger strichen über ihre sechs. »Kein größeres Geschenk es gibt als ein selbstloses Herz.«
Maks Leem kamen die Tränen, und sie machte sich nicht die Mühe, sie zurückzuhalten. »Anhänglichkeit ist nicht der Weg, den ein Jedi gehen soll, ich weiß. Aber.«
Yoda drückte ihr noch einmal die Hand und wandte sich dann wieder dem Lichtschwert zu. Seine tastenden Finger hielten kurz über einem kleinen Metallstück inne. das erstaunlich sauber und neu aussah, als wäre es von der Explosion verschont
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