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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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Treffer - ihm fallt das so leicht wie das Atmen.
    »Mein alter Schüler - Euer alter Meister, Qui-Gon. Die Wahrheit spricht er«
    Er glaubt, dass er lügt.
    Yoda spitzte die Ohren. »Hmm?«
    Er glaubt nur, dass er lügt.
    Ein leises Lächeln erhellte Yodas rundes Gesicht. »Jaaaa!«, murmelte er.
    Einen Augenblick später spürte er eine Erschütterung in der Macht. Wie ein fernes Donnergrollen drang es aus den Unterkünften der Schüler zu ihm herauf. Qui-Gon erschauerte und war verschwunden, als wäre die Macht ein Teich und er nur eine Spiegelung auf der Wasseroberfläche.
    Sie suchten ihn nicht oft heim, die wahren Träume. Ehrlich gesagt, gab sich Whie größte Mühe, sie möglichst nicht zu träumen.
    Sie waren überhaupt nicht wie normale Albträume. Von denen hatte er genug - während des vergangenen Jahrs fast jede Nacht. Die dauerten immer ewig lange und waren völlig konfus. Und in ihnen scheiterte er immer aufs Neue: Irgendetwas hätte er tun sollen, eine Unterrichtsstunde besuchen, ein Päckchen überbringen. Oft wurde er verfolgt. Manchmal wer er nackt. Die meisten Träume endeten damit. dass er sich irgendwo in großer Höhe festklammerte und dann fiel, immer wieder - von einem der Türme des Tempels herab, von einer Brücke, aus einem Raumschiff, eine Treppe hinunter, von einem Baum im Garten. Immer fiel er, unter ihm wertete eine murmelnde Menge, und jedem Einzelnen von ihnen hatte er eine Enttäuschung bereitet.
    Die wahren Träume waren anders. Denn in ihnen fiel er aus der Zeit heraus. Wenn er sich beispielsweise schlafen legte, wachte er urplötzlich in der Zukunft auf. als sei er durch eine Falltür gestürzt und in seinem eigenen Körper gelandet.
    Einmal war er im Alter von acht Jahren schlafen gegangen und im Alter von elf wieder aufgewacht, während er gerade sein erstes Lichtschwert baute. Er arbeitete über eine Stunde daran, bevor ein anderer Junge die Werkstatt betrat und sagte: »Rhad Tarn ist tot!« Er wollte fragen, wer Rhad Tarn sei, aber er hörte, wie seine Stimme etwas völlig anderes sagte. Erst da wurde ihm bewusst, dass er nicht der Whie war, der das Lichtschwert baute - er stattete seinem Kopf nur einen Besuch ab wie ein Geist.
    Es gab nichts, aber auch rein gar nichts, was schlimmer gewesen wäre, als in seinem eigenen Kopf lebendig begraben zu sein. Manchmal war seine Angst so stark, dass er aufwachte, dann wieder dauerte es Stunden, bis er sich ruckartig im Bett aufsetzte, Tränen in den Augen und zutiefst erleichtert, wenn er den Wecker hörte oder spürte, wie ihn ein Freund am Arm festhielt.
    Dieses Mal stürzte er durch den wehren Traum und landete in einem merkwürdigen Gemach. Es war prächtig eingerichtet, und er stand auf einem tiefen weichen Teppich mit einem verschlungenen grünbraunen Muster: Dornenbäume. Dornenzweige und giftig grünes Moos waren hineingewoben. In den Schatten funkelten die Augen bösartiger Vögel. Der Teppich war blutbespritzt. Sein linker Arm brannte, und in seiner Brust pochte ein dumpfer Schmerz. Vermutlich stammte ein Teil des Blutes von ihm.
    In einer Ecke hing ein uraltes Chrono und tickte schwerfällig. Seine Verkleidung war mit einem eisernen Gewirr aus Dornenranken verziert. Das Ticken klang langsam und unregelmäßig wie das Pochen eines versagenden Herzens.
    Whie war nicht allein. Er bemerkte eine kahlköpfige Frau mit aufgemalten Streifen auf dem Kopf. Ihre Lippen hatten die Farbe frischen Blutes. Er konnte die Dunkle Seite an ihr riechen wie Rauch von einem Holzfeuer, das in einer nassen Nacht niederbrannte. Sie jagte ihm Angst ein.
    Die andere war eine Jedi-Schülerin. ein rothaariges Mädchen namens Scout. Im wirklichen Leben war sie ein Jahr älter als Whie, rechthaberisch und laut, und die meiste Zeit schenkte sie ihm keine Beachtung. Im Traum troff Blut aus einem Schnitt auf ihrer Kopfhaut. Sie starrte ihn an. »Küss sie«, flüsterte die kahlköpfige Frau. Mit sanfter Stimme. Rote Tränen lösten sich von dem Schnitt und liefen dem Mädchen in die Mundwinkel. Blut rann ihm den Hals hinunter und wurde von den Aufschlägen des Gewands aufgesaugt. direkt oberhalb ihrer kleinen Brüste. »Küss sie. Whie.«
    Im Traum wich Whie vor dem Mädchen zurück.
    Der wache Whie hätte sie gerne geküsst. Er war wütend, schämte sich, und ihm war übel, aber er hätte sie gern geküsst.
    Blut tropfte herab. Das Chronometer tickte. Die kahlköpfige Frau grinste ihn an. »Willkommen zu Hause«. sagte sie.
    »Whie!«
    »Hmm?«
    »Wach auf!

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