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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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Whie, wach auf! Meisterin Leem ist da.« Leems gütiges Gesicht erschien über ihm in dem abgedunkelten Schlafsaal, und sie sah ihn aus drei Augen besorgt an. »Wir haben eine Erschütterung in der Macht gespürt.«
    Er blinzelte und stieß ein leises Keuchen aus. Die Wirklichkeit schien so glitschig zu sein wie ein Stück Seife, aber er musste sie festhalten.
    Die Jungen aus seinem Schlafsaal drängten sich um sein Bett. »Hattest du wieder einen dieser Träume?«
    Er musste an das Mädchen denken, an Scout - eine Schülerin! Wie ihr das Blut den Hals heruntergelaufen war. Wie er sie begehrt hatte.
    Meisterin Leem legte ihm sechs Finger auf die Hand. »Whie?«
    »Nichts passiert«, krächzte er schließlich. »Nur ein schlechter Traum, nichts weiter.«
    Die anderen Jungen gingen einer nach dem anderen davon, enttäuscht und misstrauisch. Sie waren noch jung genug, um Wunder erleben zu wollen. Sie waren der Meinung, es würde Spaß machen, Visionen zu haben. Sie hatten keine Ahnung, wie schrecklich es wer, einen Augenblick aus der Zukunft vor sich aufragen zu sehen wie eine Säule, die plötzlich inmitten einer nebligen Straße auftauchte, und ihm nicht ausweichen zu können.
    Wer war die kahlköpfige Frau in seiner Vision gewesen? Sie stank nach der Dunklen Seite, und doch hatte er nicht gegen sie gekämpft. Würde ein absonderliches Schicksal sie zu Verbündeten machen? Und das Mädchen, Scout - wie kam es, dass ihr rotes Blut über die roten Lippen troff, und warum sollte sie ihn - eines fernen Tages - mit solcher Intensität anschauen? Vielleicht würde Scout zu einer Verbündeten der bösen kahlköpfigen Frau werden. Vielleicht würde sie ihrem Verlangen nachgeben, ihrem Zorn, ihrer Lust. Vielleicht würde sie versuchen, ihn in eine Falle zu locken, ihn zu verführen; ihn der Dunklen Seite auszuliefern.
    »Whie?«, sagte Meisterin Leem.
    Er drückte ihr beruhigend die Hand und versuchte, normal zu klingen. »Nur ein schlechter Traum«, sagte er noch einmal. Höflich und dankbar beharrte er darauf, dass nichts geschehen sei. es ginge ihm gut. bis sie schließlich den Schlafsaal verließ.
    An den wahren Träumen war noch eine andere Sache interessant: Sie verfolgten Whie schon sein ganzes Leben lang wie ein Fluch, aber an diesem Tag war er zum ersten Mal nicht im Jedi-Tempel aufgewacht. Und in keiner der Dutzenden von Visionen, die er gehabt hatte, war er in einem Körper zu sich gekommen, der viel älter war als der, den er jetzt hatte.
    Er würde sterben. Bald.

3.
    Die weißen Wände des Kampftrainingsraums im Jedi-Tempel waren frisch gesäubert, die weißen Böden geschrubbt und neue weiße Matten ausgelegt worden - die Vorbereitungen für das Turnier waren in vollem Gange. Nervöse Jedi-Schüler in leuchtend weißen Gewändern bereiteten sich auf die bevorstehende Prüfung vor. jeder auf seine ganz eigene Weise. Jedi-Schülerin Tallisibeth Enwandung-Esterhazy - Spitzname; Scout - unterteilte sie in Gedanken in vier Gruppen.
    Die Schwätzer, die miteinander rumhingen und sich leise unterhielten, um sich von der steigenden Spannung abzulenken.
    Die Zappler, die ihre Muskeln dehnten - oder ihre Bänder oder sonstigen Körperteile; unablässig mit den Knöcheln knackten: und herumliefen, herumsprangen oder auf der Stelle hüpften, je nachdem, was ihren körperlichen Bedürfnissen entsprach.
    Die Nachdenklichen, die sich normalerweise tief in die Wahrheit der Macht versenkten, was sich Tallisibeths Meinung nach vor allem darauf beschränkte, die Augen geschlossen zu halten und einen Ausdruck selbstgefälliger Gelassenheit aufzusetzen.
    Und die Herumtreiber.
    Scout war eine Herumtreiberin.
    Wahrscheinlich sollte sie versuchen, ein wenig zu meditieren. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass sie vor allem dann Schwierigkeiten bekam, wenn sie zu angespannt und zu aufgeregt wurde. Beim letzten Turnier, vor Honoghr und der Flottenkrise von Redilil, war sie in der ersten Runde ausgeschieden. Sie war einem zwölfjährigen Jungen unterlegen, den sie im Training fast immer besiegt hatte. Die Niederlage war umso demütigender gewesen, weil der Junge damals mit einem gebrochenen Bein gekämpft hatte, das geschient gewesen war.
    Sie stolzierte an einer kleinen Gruppe von Schwätzern vorbei - bei der Erinnerung schoss ihr noch heute das Blut ins Gesicht. »Hallo, Scout«, sagte einer von ihnen, aber sie ignorierte ihn. Heute war kein Tag, an dem man Zeit auf Unterhaltungen verschwendete. Heute ging es ums Ganze.
    Jedem, der auch

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