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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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erwidern sollte.
    »Es war ein unbedeutender Krieg. Soldaten waren ins Haus eingedrungen. Meine Familie wollte einen Geheimgang zur Flucht nutzen. Meine Herrin schickte mich hinunter in den Tresorraum, um den Familienschmuck zu holen. Ich sagte, ich wolle lieber bleiben und ihnen Rückendeckung geben. Doch meine Herrin nannte mich einen Narren und wiederholte den Befehl. Ich holte den Schmuck. Doch die Familie war verraten worden, und der Geheimgang war gar nicht mehr geheim. Die Soldaten erwischten sie und erschossen sie, ehe ich zurückkehren konnte. Als ich dort ankam, waren alle tot. Ich legte den Schmuck bei den Leichen ab und ging fort.«
    Ein großer, chitingepanzerter Außerirdischer unbestimmten Geschlechts rempelte Scout an, die jetzt erst bemerkte, dass sie schon eine ganze Weile wie versteinert auf der obersten Treppenstufe stand. »Bei den Sternen«, sagte sie. »Was ist mit den Soldaten geschehen? Die deine Familie erschossen haben?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, sagte Solis leichthin.
    Aber klar doch, dachte Scout. Sie schluckte und fragte sich, wie die Geschichte wohl ausgegangen war. Sie gingen weiter in Richtung Cafeteria, und sie ertappte sich dabei, wie sie die Rillen und Kratzer auf der Metallhülle des Droiden betrachtete und sich fragte, wie viele davon tatsächlich auf normale Abnutzung und wie viele eher auf Blasterfeuer, Nadler oder Vibroklingen zurückzuführen waren.
    »Fidelis hat seine Familie noch, aber davon mal abgesehen, seid ihr euch ziemlich ähnlich, nicht wahr?«
    »Ganz und gar nicht. Meine Familie wurde vor über zweihundert Standardjahren ermordet. Wenn Sie eine Zwillingsschwester hätten - und das wäre ja durchaus denkbar -. wie sehr würde sich ihr Leben schon nach nur einem Jahrzehnt von Ihrem unterscheiden?«
    »Zweihundert Jahre?«, sagte Scout und sah ihn mit großen Augen an. »Wie alt bist du denn überhaupt?«
    »Jünger als Euer R2«, erwiderte er mit einem unangenehm bohrenden Blick. Scout fühlte sich durchschaut, und ihr war gar nicht wohl zumute.
    Sie kamen zu einer Sitzgruppe in der Mitte der Cafeteria. Whie, der angeblich auf der Toilette war, saß mit Fidelis an einem Tisch, den Kopf gesenkt, und hörte aufmerksam zu. »He«, sagte Scout. »Was machst du denn hier?«
    Whie zuckte schuldbewusst zusammen. »Das geht dich nichts an«, sagte er. »Ich unterhalte mich. Das wird ja wohl erlaubt sein.«
    »Das geht mich nichts an? Habe ich das gerade aus dem Munde des heiligen Whie vernommen? Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn ich dich dabei erwische, wie du Umgang mit Fremden pflegst und das dann auch noch leugnest. Oder hast du schon vergessen, wer deine wahre Familie ist?«, sagte sie verkniffen und wies mit einer Kopfbewegung hinunter in die Halle, wo Jai umständlich Credits für ihre Tickets nach Vjun abzählte.
    »Wenn ich mich nicht täusche, pflegst du ebenfalls Umgang mit Fremden«, sagte Whie und gewann die Fassung wieder.
    So schnell Scout auch sonst eingeschnappt war, die ganze Situation war derart seltsam, dass ihre Verärgerung schnell verpuffte. »Was hast du denn bloß heute?«, fragte sie verwirrt. »Du verhältst dich schon den ganzen Tag so komisch. Ich wollte dich nicht auf die Palme bringen. Ehrlich gesagt, ich wusste gar nicht, dass du dich überhaupt auf die Palme bringen lässt. Ich war nur überrascht, weiter nichts. Was ist los?«
    »Du kommst spät«, sagte Fidelis zu Solis.
    Der unlackierte Droide zuckte die Achseln. Spät?, dachte Scout.
    Eine Gruppe bewaffneter Phindaner in blauweißer Uniform kam in die Cafeteria getrabt. Sie trugen Blastergewehre und stellten grimmige Mienen zur Schau. Ihr Anführer, ein schneidiger Phindaner mit einem Dienstgradabzeichen auf der Schulter, war der Einzige von ihnen, der das Gewehr noch auf dem Rücken trug. »Nur die Ruhe bewahren«, sagte er zu den Gästen der Cafeteria, die ihn anstarrten. »Ich bin Major Quecks vom DVG des Raumflughafens Phindar. Wir haben erfahren, dass sich ein äußerst gefährlicher, nicht angemeldeter Droide auf dem Raumhafen aufhält«, sagte er mit Blick auf Fidelis. »Marke, Modell und Seriennummer bitte.«
    »Meister?«, sagte Fidelis und sah zu Whie hinüber.
    Whie verdrehte die Augen.
    »Sind Sie der Besitzer dieses Droiden?«. fragte der Offizier in scharfem Tonfall.
    »Ja«, sagte Fidelis.
    »Nein!«, sagte Whie. »Was ist denn hier überhaupt los? Wer sind Sie?«
    »Detektei für vernunftbegabte Gebrauchsgegenstände, Taktisches Kommando«, bemerkte Solis. »Mit

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