Yoda - Pfad der Dunkelheit
ein Kind. Bin ich blind, oder können Sie nicht zählen?«
»Mein Sohn ist, äh, zur Toilette gegangen«, sagte Jai. »Ich habe aber seine ID-Karte hier.«
Der Angestellte nahm ihre Dokumente entgegen. Es war ausgezeichnete Arbeit, beste Jedi-Fälschungen, dennoch schlug Scouts Herz schneller, als er stirnrunzelnd den Stapel durchblätterte.
»Wenn Sie wollen, dass Ihre Droiden festgenommen und durchsucht werden, sollten Sie sie unbedingt allein herumlaufen lassen.«
»Damit ist alles in Ordnung«, sagte Jai.
»Wow, was für eine Erleichterung«, sagte der Angestellte und gab ihm die Karten zurück. »Stellt den Droiden bitte auf die Waage neben dein Gepäck.«
Scout zuckte zusammen, als etwas ihre Schulter berührte, und dann stand sie dem abgenutzten Droiden gegenüber, den sie auf der Berechtigter Zweifel kennen gelernt hatte. »Blechbüchse!« Er legte den Kopf in den Nacken. »Ich meine: Solis!«, sagte Scout. »Fliegst du auch weiter?«
»So könnte man es ausdrücken. Könnten Sie mir vielleicht einen kleinen Gefallen erweisen?«, sagte der Droide. Er zeigte auf die Cafeteria eine Etage über ihnen. »Ich bin dort mit einem Freund verabredet. Es sind höchstens fünf Minuten zu Fuß. aber anscheinend hat die Handelsföderation vor zwei Tagen den Greater Hub-Raumhafen angegriffen. und seither gelten bei den Phindanern sehr strenge Sicherheitsmaßnahmen.« Scout sah ihn mit verständnislosem Blick an. »Ich wäre hier auf dem Raumhafen als >Droide ohne Begleitung unterwegs«, erklärte er.
»Oh!«, sagte Scout, »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
»Phindar ist - unter anderem - für die DVG bekannt, die Detektei für vernunftbegabte Gebrauchsgegenstände, die mit großer Begeisterung mit einer Persönlichkeit ausgestattete Gegenstände wie mich einsammelt und verkauft. Und da ich lieber nicht festgenommen und weiterverkauft werden möchte, wollte ich fragen, ob Sie mich zu meinem Treffen begleiten könnten.«
Jai Maruk war am Ticketschalter gerade damit beschäftigt, den ungehaltenen R2 auf die Waage zu wuchten, aber Scout gelang es, Leems dreiäugigen Blick zu erhaschen. »Geh nur«, sagte die Gran lächelnd. »Das ist deine gute Tat für heute. Und bring auf dem Rückweg deinen Bruder mit, wenn du ihn irgendwo siehst.«
Solis verneigte sich. »Meinen untertänigsten Dank.«
Sie schritten in zügigem Tempo durch die überfüllte Halle, und Scout schlängelte sich zwischen den Phindanern hindurch, den Droiden immer an ihrer Seite. »Du bist das gleiche Modell wie der Droide, der behauptet, Whies Diener zu sein, nicht wahr?«
»Sie haben gute Augen.«
»Bist du. warte mal. Können Droiden beleidigt sein?«
»Normalerweise nicht«, sagte Solis mehrdeutig.
»Hm.«
»Versuchs ruhig.«
»Na ja, ich habe bloß überlegt, ob dich dein Besitzer vielleicht hat verschrotten lassen und du deshalb nicht lackiert bist und so. Ich bin krankhaft neugierig, was so was angeht«, fügte sie schnell hinzu. »Ich wäre deswegen fast aus dem. ich meine: Ich wäre fast von der Schule geflogen, auf die ich gehe«, schloss sie.
»Ich wurde nicht verschrottet. Aber man könnte wohl sagen, dass ich meinen Arbeitsplatz verloren habe.« Solis deutete auf eine Treppe, und gemeinsam gingen sie hinauf. »Wir sind beide von Haus aus Lakaidroiden. Fidelis und ich.«
»Die persönlichen Diener eines edlen Herren«, sagte Scout und grinste. »Whie hat uns davon erzählt.«
»Genau. Wir waren ursprünglich programmiert, eine ganze Reihe von. Haushaltsarbeiten zu verrichten. Die Hersteller von vernunftbegabten Gebrauchsgegen-ständen haben jedoch folgende Erfahrung gemacht: Wenn man ein intelligentes Modell mit einer großen Bandbreite an Fertigkeiten und Fähigkeiten ausstattet und es mit einer Aufgabe in die Welt hinausschickt, die einiges an Weitblick und Eigeninitiative erfordert - wenn man ihm also gestattet zu leben -, neigen diese Gebrauchsgegenstände dann ärgerlicherweise dazu, eine Persönlichkeit und eigene Meinungen zu entwickeln.«
Scout wusste nicht recht, ob diese Bemerkung ironisch gemeint war.
»Bei uns war daher Loyalität die Grundlage unserer Programmierung - eine fest installierte Loyalität unserem Käufer gegenüber.«
»Bloß dass die Loyalität nicht auf Gegenseitigkeit beruhte«, sagte Scout. »Denn ich schätze mal, deine Familie hat dich rausgeschmissen.«
»Sozusagen«, erwiderte Solis, auf der obersten Treppenstufe angelangt. »Sie wurde ermordet.«
Scout wusste nicht, was sie darauf
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