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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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dass Yoda ein absolut unnachgiebiger, kauziger Feilscher war, dem das Verhandeln tatsächlich Spaß machte. Bei Verhandlungen brauchte man vor allem viel Geduld, und wie Basarhändler auf hundert Planeten schon zu ihrem Leidwesen hatten erfahren müssen, wusste man nichts über Geduld, solange man sich darin noch nicht mit einem über achthundert Jahre alten Jedi-Geizhals gemessen hatte. Whie und Scout hatten schon auf den vorigen beiden Schrottplätzen miterleben müssen, wie Meister Yoda stundenlang um Preise gefeilscht hatte, nur um dann unzufrieden davonzustapfen, mit seinem Stock fuchtelnd und vor sich hin murmelnd, während die armen Betreiber aussahen, als würden sie ganz langsam in einer Schrottpresse zerquetscht.
    Die beiden Padawane zogen sich aus der Schacherzone zurück. Whie sah schrecklich aus, fand Scout: ausgezehrt und mit roten Augen aufgrund von Trauer und Schlafmangel. »He«, sagte sie. »Alles klar?«
    »Bestens.«
    »Du lügst.«
    »Ja.« Er sah sie lange forschend, fast verzweifelt an. Dann blickte er kurz zu Yoda hinüber, der immer noch um de Preis feilschte.
    Scout wies mit dem Daumen auf den schmalen Gang zwischen der B-7 und dem Schiff daneben, einem alten Frachter der Epoch -Klasse mit einem einzigen Lasergeschützturm, dessen Lauf so verbogen war wie eine defekte Antenne. Whie hatte offensichtlich etwas auf dem Herzen, und Scout dachte sich, ihm würde es leichter fallen, darüber zu reden, wenn sie etwas für sich wären. So gütig Yoda auch war, gab es doch manche Schwächen und Zweifel, die man vor dem Wesen, das darüber entscheiden konnte, wer ein Jedi-Ritter wurde und wer nicht, lieber nicht eingestand.
    Sie schlenderte hinüber zu dem schmalen Durchgang und strich dabei mit den Fingern über den Rumpf des Epoch. Die Hülle war schmutzig, zerkratzt und mit winzigen Meteoritenlöchern übersät: Das Schiff hatte in seine letzten Dienstjahren wahrscheinlich als Kurz-strecken Handelsschiff fungiert und war durch den gefährlichen sonnennahen Raum geflogen, in dem es vor Asteroidentrümmern und anderem Raummüll nur so wimmelte. Bei Raumschiffen war es wie bei Seeschiffen: Nur Landratten liebten den Anblick des Festlandes. Einen Seemann zog es hinaus auf die blauen Gewässer oder in die Schwärze des Weltalls, fernab der Gefahren von nahen Küsten und Schwerkraftsenken.
    Als sie außer Sicht waren, sagte Scout: »Also gut, schieß los.«
    Whie trat geistesabwesend mit der Spitze seines Raumstiefels gegen den alten Frachter. »Gestern - war das gestern oder vorgestern? Ich habe mein Zeitgefühl verloren. Na, ist ja auch egal. Als ich das letzte Mal geschlafen habe, hatte ich einen Traum.« Er hielt inne. »Einen ganz besonderen Traum.«
    »Den, in dem du.«
    »In dem ich von einem Jedi getötet werde. Ja.« Er schluckte und lächelte matt. »Aber das war nicht der einzige Traum, den ich in letzter Zeit geträumt habe. Da waren noch andere, kurz bevor wir von Coruscant abgeflogen sind. Und von dir habe ich auch geträumt.«
    »Von mir!«
    »Ja.« Zum ersten Mal seit Meisterin Leems Tod zeigte sich etwas Farbe auf Whies Gesicht. »Wir waren in einem Zimmer, einem schönen, schrecklichen Zimmer. Und du hast geblutet.«
    »Meister Whie?«, rief die eifrige Stimme des persönlichen Dieners der Familie Malreaux hinter dem Rumpf des Epoch. »Meister? Wo sind Sie?«
    »Hier! Was ist denn?«, antwortete Whie barsch.
    »Da sind Sie ja!« Fidelis eilte um die Ecke. »Ich habe für Meister Yoda Währungsberechnungen angestellt, und als ich mich das nächste Mal umsah, waren Sie verschwunden!«
    »Zwanzig Meter, Fidelis. Es ist nicht etwa so, dass Raumpiraten mich entführt hätten.«
    »Das tut nichts zur Sache«, sagte der Droide in scharfem Tonfall. »Gehen Sie bitte nicht alleine weg. Wissen Sie denn nicht, wer sich auf solchen Plätzen so alles herumtreibt?«
    »Hier wird schon nicht gleich ein Haufen Matrosen aus der nächsten Kneipe kommen und Streit mit mir anfangen.«
    »So edel und vielseitig gebildet Sie auch sind, sind Sie doch noch sehr unerfahren«, sagte Fidelis förmlich. »So ein Schrottplatz wie dieser hier ist genau der Ort, an dem man garantiert auf bösartige Droiden trifft. Ausreißer, die nach Ersatzteilen suchen. Herrenlose Geschöpfe, die sich bei entsprechender Programmierung nicht scheuen, einen Menschen als Geisel zu nehmen.«
    »Diese Warnung kommt ein wenig spät«, warf Scout ein.
    »Wieso hast du daran nicht gedacht, bevor du Solis engagiert hast?«
    »Dass mir eine

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