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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Ford Fiesta vor ihrem Elternhaus gestanden. Ihr Vater hatte den Gebrauchtwagen günstig bekommen. Lena hatte sich gefreut, doch schon zwei Tage später knallte ihr ein anderer Wagen in den Kofferraum. Sie trug ein Schleudertrauma davon und der Kleinwagen war reif für den Schrottplatz. Kaum hatte sie sich von dem Unfall erholt, erklärte ihre Mutter, Lena könne ihren roten Golf nehmen. Sie war kaum zehn Kilometer damit gefahren, als ihr ein Mercedes die Vorfahrt nahm und auch dieser Wagen Schrott war.
    Danach hatte Lena die Nase voll vom Autofahren gehabt. Nach drei Jahren bewegte sie ihr damaliger Freund Stefan dazu, doch noch einen Versuch zu wagen. Es sei ja nie ihre Schuld gewesen. Sein feuerroter Opel hatte es nicht überlebt. Auf der Hauptstraße hatte sie den Gegenverkehr vorbeilassen wollen, um nach links abzubiegen, und hinter ihr hatte sich schon eine längere Schlange gebildet, da der Gegenverkehr nicht abbrechen wollte. Gerade in dem Moment, als sie zu ihrem Freund sagte, vielleicht sei es besser einen kleinen Umweg zu fahren, fuhr ein BMW ohne ersichtlichen Grund über die Mittellinie und rammte den Opel frontal. Er wurde in die seitlich parkenden Autos geschoben und auch die hinteren beiden Fahrzeuge drückte der BMW noch zusammen. Bis auf den rechten vorderen Kotflügel war Stefans Auto vollkommen demoliert. Selbst das Dach hatte einen Knick bekommen. Sie selbst trug eine Brustbeinquetschung davon, Stefan einen Beinbruch und die Beziehung mit Stefan überlebte den Unfall irgendwie auch nicht. Auch wenn er immer wieder bestätigte, sie könne nichts dafür, meinte Lena doch in seinen Augen lesen zu können: Ach hätte ich sie doch nicht ans Steuer gelassen . Erst als sie später ihr dunkelblaues Cabrio kaufte, hörte die Unfallwelle schlagartig auf. Seither weigerte sich Lena standhaft, in ein rotes Auto einzusteigen. So abergläubisch es auch klingen mochte, Lena war überzeugt davon, dass ihr rote Fahrzeuge kein Glück brachten. Selbst ihre Eltern hatten bei dem Kauf der nachfolgenden Fahrzeuge darauf geachtet, kein rotes mehr anzuschaffen.
    Doch all das wollte sie Maureen nicht erzählen, zumindest nicht in diesem Moment. Lena ging am Wagen vorüber und überprüfte den Luftdruck beim Fahrrad. »Prima. Wenn ich das Fahrrad benutzen darf, würde ich es gerne ausleihen. Ist das für dich wirklich okay?«
    »Anna nimmt meist den Wagen, und ich setze mich schon lange auf kein Fahrrad mehr. Nimm es ruhig.« Maureen umarmte sie. »Und viel Glück heute Nachmittag!«
    »Danke, das kann ich brauchen«, antwortete Lena, schwang sich auf den Sattel und fuhr zur Hauptstraße hoch, die von Palma nach Andratx führte. Auf dieser Straße sollte sie bleiben, bis sie vor dem Hotel Marina Portals nach links abbiegen musste und über einige kleine Seitenstraßen direkt am Hafen von Portals ankäme.
    Die Hauptstraße fand sie problemlos. Doch schon bald stieg die Straße steil an und Lena hatte aufgrund ihrer schmerzenden Muskeln Mühe den Hang zu erklimmen. Immerhin gab es einen Radweg, sonst hätte sie absteigen müssen, da sie um vorwärtszukommen, dermaßen in die Pedale trat, dass sie ziemlich hin und her schwankte. Als sie um die Kurve kam, ging die Straße in Kopfsteinpflaster über, und sie befand sich auf einem kleinen Platz. Lena hielt an und zog den Plan aus der Hosentasche. Einige Banken, mehrere Restaurants, ein Supermarkt und ein Taxistand gruppierten sich um den kleinen Marktplatz. Laut Plan stand sie in Portals Nous. Hier musste sie nun darauf achten, nicht die Abzweigung zum Hafen zu verpassen.
    Langsam fuhr sie weiter. Linker Hand lagen ein Immobilienbüro, ein Tierarzt, ein Zeitungsshop und noch eine Bank, während sich rechts von ihr eine Apotheke, ein Steuerberater und einige leere Lokale befanden. Wenige Meter später erblickte sie auf der linken Seite das Hotel und bog ab. Die Straße führte bergab und in ihrer Freude wäre sie beinahe geradeaus gefahren, statt dem Straßenverlauf zu folgen, der eine Hundertachtziggradkurve machte. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es zu bremsen, und die Lenkstange herumzureißen. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre gestürzt. Dieses Mal achtete sie darauf, nicht zu schnell den Berg hinunterzufahren.
    Nachdem sie einen Parkplatz überquert hatte, entdeckte sie ein Hinweisschild, das ihr den Weg in den Hafen wies. Dort ging es wieder bergab. Da es einige Bremsschwellen auf der Straße gab, die ihr für ein Rad zu hoch vorkamen, stieg sie ab und

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