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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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der wird Peter sich die Zähne ausbeißen und mit etwas Glück wieder vernünftig werden. Lenas Selbstbewusstsein wird nach dem Betrug ihres Freundes entsprechend aufgemöbelt und Peters in gleichem Maße abgebügelt.«
    Anna schüttelte den Kopf. »Du bist verrückt. Weißt du das?«
    »Lena hat sich schon wieder gefangen. Die neue Umgebung und die Yogastunden sorgen für ihr inneres Gleichgewicht. Sie hat sogar schon mit ihrer Abschlussarbeit begonnen. Und dabei ist sie noch keine Woche hier. Im Job fühlt sie sich wohl, ihr Handy bleibt abgeschaltet und von Ron spricht sie kaum noch. Auch der traurige Ausdruck in ihren Augen ist nur noch selten zu sehen.«
    »Ach, und das schreibst du dir auf die Fahne?« Anna stand auf und kniete sich vor Maureen. »Das hat das Mädchen ganz alleine geschafft.«
    »Stimmt nicht. In Deutschland hätte sie das so schnell nie hinbekommen.«
    Anna lachte auf. »Und das ist nun dein Verdienst oder was?«
    »Blödsinn. Naja, zum Teil schon. Ohne mich wäre sie nicht hier. Aber was ich damit sagen will ... Lena ist perfekt, um dem verwöhnten Marcel Rogan eins überzubraten, und mit etwas Glück wird wieder mehr vom netten Peter Schulze zum Vorschein kommen.« Maureen sah ihre Freundin herausfordernd an. »Wollen wir wetten?«
    Anna schlug ein. »Und wenn es Lena zu viel wird, weihe ich sie ein und sie kann selbst entscheiden, ob sie dir den Hals umdrehen will oder ob sie dein Spielchen weiterspielen möchte.«
    »Einverstanden.«
    Maureen sprang auf die Beine, küsste ihre Freundin auf die linke Wange. »Endlich ist hier mal wieder was los. Ich rufe gleich mal Niklas an und erkläre ihm den Plan.«
    »Dass sich der Junge immer noch auf deine verrückten Pläne einlässt.«
    »Du sagst doch immer, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ein blöder Spruch, aber in unserm Fall stimmt es eben doch. Niklas und ich haben schon immer Vergnügen daran gefunden, dem Glück anderer etwas nachzuhelfen. Sogar Laszlo konnte sich dafür begeistern.« Maureen stoppte am Türrahmen und drehte sich zu Anna um. »Und im Grunde macht es dir auch Spaß. Du willst es nur nicht zugeben.«
    Maureen hörte Anna im Hintergrund laut lachen und sie wusste, dass ihr Plan nicht der schlechteste war. Sie fühlte sich gleich dreißig Jahre jünger und eilte die Treppenstufen nach oben in ihr Zimmer, um in Ruhe mit Niklas zu telefonieren.

7
     
    In den vergangenen zehn Tagen hatte Lena immer weniger an Ron und Jörg gedacht. Nur manches Mal juckte es sie in den Fingern, in den Mailnachrichten zu stöbern und nachzusehen, ob Ron sie wegen des Gestanks angeschrieben hatte. Es musste ihm klar sein, wer dafür verantwortlich war. Zwar fühlte sie sich immer noch von Ron hintergangen, doch irgendwo tat er ihr auch leid. Wie lange musste er mit sich gerungen und seine sexuelle Ausrichtung unterdrückt haben, bis er sich selbst hatte eingestehen können, dass er eigentlich nicht mit einer Frau leben wollte. Denn darum musste es im Grunde gehen. Lena beschloss, sich irgendwann in den nächsten Tagen seine Mails durchzulesen, doch noch brauchte sie dazu mehr Abstand.
    Maureen hatte bisher mit allem Recht behalten. Der Ortswechsel und auch die morgendlichen Yogastunden taten ihr tatsächlich gut. Sie fühlte sich fit und energiegeladen und war auch ein wenig stolz auf ihre Fortschritte. Zwischenzeitlich schaffte sie es nämlich mühelos, die kompletten Handflächen auf den Boden zu legen und mit Maureen und Anna die ganze Stunde mitzumachen. Bei manchen Übungen verlor sie noch das Gleichgewicht, aber mit etwas Konzentration und Willen bewältigte sie den Ablauf immer besser. Bis auf diese verflixte Kranichübung, bei der sie regelmäßig umkippte oder ihr die Ellbogen einknickten, bewältigte sie alle Übungen, wenn auch nicht so elegant und exakt wie Maureen oder Anna. Doch das störte sie nicht. Obwohl sie aufgrund ihrer Arbeit im Isolde oftmals erst nachts um zwei Uhr ins Bett kroch, stand sie morgens rechtzeitig auf, um pünktlich an der Yogastunde teilzunehmen. Auch das Früchtefrühstück genoss sie, vor allem, weil sie sich selbst nicht um die Zubereitung kümmern musste. Obwohl sie anschließend im Büro ihre Magisterarbeit weiter vorantrieb, und drei Mal die Woche im Restaurant arbeitete, fühlte sie sich wie im Urlaub. Die neue Umgebung und die unterschiedlichen Menschen ließen ihr altes Leben in Berlin komplett in den Hintergrund treten.
    Ihren Eltern und ihren besten Freunden hatte sie ihre neue spanische

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