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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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vergiss das Üben und deinen Ausweis nicht«, erinnerte sie Julian. »Bis dann, und du hast dich wirklich gut geschlagen heute.«
    »Danke.« Lena freute sich über das Lob und ging in die Umkleide, um wieder ihre eigene Kleidung anzuziehen. Auf dem Rückweg schnappte sie sich eine Karte und ein Tablett, winkte allen zum Abschied und verließ das Lokal. Kaum, dass sie um die Ecke war, konnte sie es sich nicht verkneifen, in den Umschlag zu sehen.
    Bei vier Stunden Arbeit betrüge ihr Lohn sechzig Euro und im Kuvert befanden sich hundertzwanzig Euro. Also hatte sie die gleiche Summe an Trinkgeld bekommen. Auf ihrem Gesicht tauchte ein Lächeln auf. So schlecht war der Job gar nicht. Vor allem waren die Gäste nicht kleinlich.
    Zufrieden stieg sie auf ihr Fahrrad und radelte nach Hause. Hoffentlich war Maureen noch wach. Zu gerne hätte sie jetzt von ihrem ersten Tag erzählt.
    Tatsächlich lag Maureen, dick in eine Wolldecke eingepackt, auf einem Liegestuhl am Pool und schlief. Lena ging auf sie zu und drückte leicht ihre Schulter. »Maureen. Ich bin zurück, geh schlafen.«
    Maureen öffnete die Augen. »Ich muss eingeschlafen sein. Wie war´s denn?«
    »Alles bestens. Ich hab den Job, und er macht mir sogar Spaß.«
    »Das freut mich«, murmelte Maureen.
    »Und den Rest erzähle ich dir morgen nach dem Yoga.« Sie küsste Maureen auf die Wange und half ihr hoch. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Cariño, schlaf gut.«
    Lena wartete, bis Maureen tatsächlich im Haus war, die Verandatür abgeschlossen hatte und das Licht im Wohnzimmer löschte, bevor sie ins Poolhaus ging, sich duschte und selbst müde ins Bett kroch.

6
     
    Maureen setzte sich in einen Stuhl und sah aus ihrem Zimmerfenster. »Und du kommst diesmal tatsächlich?«
    »Ich weiß, es ist schon eine Weile her, aber ich war sehr viel unterwegs, und außerdem habe ich mit meinem Sorgenkind alle Hände voll zu tun.«
    »Immer noch seine Starallüren?«, hakte Maureen nach.
    Ihr Sohn stöhnte auf. »Manchmal denke ich, es ist meine Schuld. Er ist einfach zu schnell berühmt geworden und das ist ihm zu Kopf gestiegen. Die Frauen liegen ihm zu Füßen und er muss nur mit dem Finger schnippen und schon hüpfen sie mit Begeisterung in sein Bettchen. Ihm sollte mal ein richtig harter Brocken in die Finger geraten, an dem er sich die Zähne ausbeißt. Aber in seinen jetzigen Kreisen?«
    »So schlimm? Dabei war Peter doch echt ein charmanter Kerl«, sagte Maureen und dachte daran, wie vernünftig Peter vor drei Jahren bei ihrem ersten Treffen gewirkt hatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass er sich so verändert haben sollte.
    »Schlimmer«, meinte Niklas. »Ich habe mir schon überlegt, ob ich ihn überreden soll, mit nach Mallorca zu kommen. Aber auch dort wird er sich nur in den Jetset-Kreisen aufhalten. Trotzdem hätte ich ihn auf Mallorca wenigstens etwas unter Kontrolle, und du könntest ihm vielleicht auch den Kopf waschen. Zu dir schaut er auf.«
    »Zu dir nicht? Er verdankt doch alles nur dir.«
    »Mich sieht er als Freund. Und bisher bin ich damit auch besser gefahren, als den typischen Agenten heraushängen zu lassen. Keiner der Schauspieler, die ich vertrete, führt sich derart auf.«
    Maureen überlegte einen Moment. Ein flüchtiger Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Doch bevor sie darüber mit ihrem Sohn sprechen konnte, wollte sie zuerst mit Anna reden. »Vielleicht habe ich eine Idee. Ich melde mich bald wieder. Und du kommst in einer Woche?«
    »Am Freitag Nachmittag.«
    »Du wohnst doch bei mir?«
    »Nur, wenn Peter nicht mitkommt. Ich bin mir sicher, dass er im Maricel absteigen will. Luxuriös, mit Personal und in gleicher Gesellschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er unter deiner Fuchtel stehen möchte.«
    Maureen zog hörbar die Luft ein. »Unter meiner Fuchtel? Als ob ich mich jemals eingemischt hätte!«
    »Mama, du würdest dich einmischen, wenn er in deinem Gästezimmer der Reihe nach Frauen vernaschen würde«, erwiderte Niklas.
    Also war die Negativpresse über Marcel Rogans Affären doch wahr und nicht nur eine aufgeblasene Story von irgendwelchen Schreibfuzzis, die ihre Zeitungen füllen mussten. »Ich rufe dich noch heute Abend an, okay?«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, überlegte Maureen, ob ihr Gedanke nicht doch absurd war. Sie ging die Stufen zu Anna hinunter, schenkte sich ein Glas Weißwein ein und hielt Anna ebenfalls eines entgegen. »Ich brauche deinen Rat.«
    Anna sah sie aufmerksam an. »Du heckst doch schon wieder

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