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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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und überheblich, daran änderte auch dieses einstudierte Lächeln nichts. Allein die Art, wie er sich benahm, ließ sein attraktives Aussehen verblassen. Und wenn er den Mund aufmachte, schien es, als würde er für eine neue Rolle üben. Einzig der mürrische Gesichtsausdruck zu Beginn war authentisch gewesen. Allerdings hatten seine Züge dadurch auch nicht gerade anziehend gewirkt.
    Während die Thekenkraft die Espressi vorbereitete, fragte sich Lena, wie Maureen solche Leute ihr Leben lang in ihrer Umgebung hatte ertragen können. Aufgeblasene Wichtigtuer.
    Lena stellte das Tablett auf ihre Fingerspitzen und stolzierte mit hoch erhobenem Kopf zum Tisch zurück, um den Kaffee zu servieren. »Bitte schön. Ihr Espresso.« Zuerst stellte sie die Tasse vor dem Mann im weißen Anzug ab. Lena registrierte, wie ein amüsiertes Lächeln seine Lippen umspielte. Sie ging um den Tisch herum und stellte die andere Tasse mit den gleichen Worten ab. Marcel bedankte sich mit einem weiteren Zahnpastareklamelächeln. Lena quittierte es mit einem leichten Kopfnicken, wandte sich ab, marschierte mit durchgedrücktem Rücken zur Theke zurück und kam sich ein bisschen dämlich dabei vor.
    Dort wartete Carina auf sie. »Du hast aber auch ein Glück!«
    »Der Kerl ist unerträglich. So was von arrogant und selbstverliebt. Das ist kein Glück, das ist eher zum Kotzen. Sorry.« Lena stellte das Tablett ab und lehnte sich an den Tresen.
    »Bist du verrückt geworden?« Mit aufgerissenen Augen schüttelte Carina den Kopf. »Ich würde alles tun, um in sein Bett zu kommen.«
    »Dann geh in die Küche, hol einen Apfelkuchen, leg dich nackt vor ihm auf den Tisch und pack dir den Kuchen auf den Bauch. Er nascht gerne, weißt du?« Lena zwinkerte ihr zu und lachte böse. »Der hält sich wirklich für unwiderstehlich, dabei ist er vielmehr unausstehlich. Hübsches Gesicht hin oder her.« Lena tippte sich an die Schläfe. »Hier stimmt´s leider nicht so ganz.«
    »Ach, ich will ihn ja nicht heiraten«, konterte Carina.
    »Um deinen Hormonhaushalt in Ordnung zu bringen, springt Theo bestimmt gerne ein. Ich glaube die beiden Kerle würden sich super verstehen.«
    »Theo sieht aber nicht so lecker aus«, sagte Carina und blickte sehnsuchtsvoll zum Tisch hinaus.
    »Dann mach das Licht aus«, feixte Lena und streckte ihrer Kollegin die Zunge raus. »Ich sollte wieder rüber, vielleicht wollen sie zahlen. Soll ich ihm deine Telefonnummer zustecken?«
    »Sehr witzig. Damit Julian mich rausschmeißt?« Carina folgte ihr, um ins Bistro hinüberzugehen. »Wobei ich gestehen muss, das wäre es mir fast wert.«
    Lena lachte immer noch, als sie den Restaurantbereich betrat. In ihrem zugewiesenen Bereich war nur noch der Promitisch besetzt, und als Marcel tatsächlich die Rechnung bestellte, entspannte sich Lena ein wenig. Bald wäre sie den Kerl los und könnte Feierabend machen.
    Die Rechnung packte sie in die Schatzkiste, eilte wieder zurück und stellte sie in die Mitte des Tisches. In gebührender Entfernung wartete sie darauf, bis sie die Kiste wieder abholen konnte, um sie anschließend an der Theke abzugeben, wo das Wechselgeld hineingelegt wurde. Marcel beobachtete sie zwar immer noch, sobald sie sich wegdrehte, das spürte Lena überdeutlich, doch mit anzüglichen Sprüchen hielt er sich erstaunlicherweise zurück.
    Julian kam an den Tisch geeilt, als die beiden sich erhoben. Er verabschiedete sie lautstark, was Lena die Gelegenheit gab, sich die Kiste mit dem darin befindlichen Trinkgeld zu schnappen und ins Innere zu flüchten. Den Abend hatte sie überstanden. An der Theke bestellte sie sich ein Glas Weißwein.
    »Was für eine Type«, flüsterte sie, als sie den ersten Schluck trank. Nachdem sie gegangen waren, räumte Lena den letzten Tisch ab, deckte ihn neu ein und ging zu Julian. »Ich bin dann fertig.«
    »Du hast einen guten Job gemacht, habe ich gehört. Niklas und Marcel waren von dir begeistert«, erklärte er Lena und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. »Sie wollen auch bald wiederkommen und haben mich gefragt, an welchen Tagen du arbeitest. Ich habe ihnen gesagt, du würdest montags wieder hier sein. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, in diesem Fall schon übermorgen zu kommen.«
    Lena musste aufpassen, dass ihr nicht die Gesichtszüge entglitten.
    »Sie meinten, du wärst so anders und würdest sie wie ganz normale Menschen behandeln«, erklärte Julian weiter. »Da wollte ich mir nicht die Chance entgehen lassen, sie

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