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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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bewundernden Blicke geschmeichelt. Niklas hatte wohl recht, wenn er meinte, er solle etwas diskreter vorgehen, aber wenn ihm bildhübsche Frauen die Bude einrannten, blieb dies eben nicht immer unbeobachtet. Er hatte Niklas zwar versprochen, in Zukunft vorsichtiger zu sein und den Pressefuzzis nicht so viel Material zu liefern, aber an diesem frühen Abend war es nun wirklich nicht seine Schuld gewesen. Außerdem genoss er das neue Leben, das er führen konnte, seit er Marcel Rogan war. Egal wo er auftauchte, er konnte sich das Mädchen aussuchen, das er haben wollte und seit seinem Erfolg im Filmgeschäft hatte ihm noch keine einen Korb gegeben. Warum sollte er davon nicht profitieren?
    Auch wenn Niklas meinte, die Frauen seien nur hinter seinem Ruhm und seinem Geld her und würden ihn nur als Sprungbrett für eine eigene Karriere sehen, so war ihm das reichlich egal. Er benutzte sie nicht weniger, als sie ihn. Sie waren ein angenehmer Zeitvertreib. Die meisten zumindest. Einige hatten anschließend der Presse gegenüber intime Details ausgeplaudert, aber selbst das schadete seiner Karriere nicht, obwohl sein Agent etwas anderes behauptete. Die Rolle in dem Krimi hatte er trotzdem bekommen, da hatte sich Niklas zwar etwas mehr ins Zeug legen müssen, aber das war auch schon alles. Und ob das an der Presse lag, oder nur daran, dass er endlich mal in eine ganz andere Rolle schlüpfen wollte, konnte niemand mit Gewissheit sagen. Die Einschaltquoten waren sensationell gewesen und die Rollenangebote flatterten nur so ins Haus. Als Marcel ihm das unter die Nase gerieben hatte, war Niklas ausgeflippt und hatte ihn ein arrogantes Arschloch genannt. Im ersten Moment war Marcel sauer geworden, doch dann hatte er lachen müssen, denn Niklas war wirklich der Einzige, der sich traute, ihm so was an den Kopf zu werfen. Als er Niklas gesagt hatte, er könne ja nichts dafür, dass er jede haben könne und sie sich ihm geradezu anböten, hatte Niklas ihm unter die Nase gerieben, dass er das nur bei den unterbelichteten Püppchen oder den opportunistischen Frauen schaffte und nicht bei einer, die sich nichts von ihm versprach und zusätzlich noch etwas im Kopf hatte.
    Niklas hatte ihn ausgelacht, als er ihm widersprechen wollte und anschließend hatte er in diese blöde Wette eingewilligt. Niklas würde ihm eine Frau aussuchen, und wenn er es nicht schaffte, diese während seines Mallorca-Aufenthalts ins Bett zu bekommen, würde er mit der Vielweiberei aufhören müssen oder zumindest lernen, diskreter bei seinen Treffen umzugehen. Mit einem breiten Grinsen hatte er zugesehen, wie Niklas sich ausgerechnet eine Kellnerin ausgesucht hatte. Ein leichteres Opfer hätte er kaum wählen können. Seiner Erfahrung nach arbeiteten die meisten doch nur in solchen Lokalen, um sich von einem reichen Mann flachlegen zu lassen und ein bisschen das Luxusleben zu genießen.
    Selten hatte er sich so sehr getäuscht. Diese Lena war ein harter Brocken. Auf seine Flirtversuche hatte sie geradezu steif reagiert. Daraufhin hatte er sich etwas zurückgenommen, und versucht, mit dem Trinkgeld und der handschriftlichen Nachricht zu punkten. Leider hatte er nicht überprüfen können, ob diese Taktik besser funktionierte, als der direkte Angriff. Denn bis er sich von Julian verabschiedet hatte, war sie bereits verschwunden gewesen. Und Lena würde erst wieder am Montag arbeiten. So lange wollte er nicht warten, denn er hatte nicht vor, all seine kostbaren Urlaubstage zu verschwenden, um diese Wette zu gewinnen.
    Marcel beobachtete weiterhin den Ausgang. Das Lokal war beinahe leer und sie musste irgendwann auftauchen. Er suchte gerade nach einem anderen Radiosender, als er sie endlich entdeckte. Vorsichtig stieg er aus dem Wagen, drückte die Autotür geräuschlos zu und folgte ihr.
    »Ach, hallo«, sagte er, als er Lena eingeholt hatte, die im Begriff war, ein Fahrradschloss zu öffnen.
    Er sah, wie sie zusammenzuckte und herumfuhr. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Dann solltest du dich nicht von hinten an andere Menschen heranschleichen«, erwiderte sie und zog das Schloss aus den Speichen.
    Hatte sie ihn überhaupt nicht erkannt?
    »Du hast uns vorhin bedient«, versuchte er das Gespräch in Gang zu bringen.
    »Und jetzt habe ich Feierabend«, sagte sie und stieg auf ihr Fahrrad. Ohne sich nochmals umzudrehen, trat sie in die Pedale und radelte davon.
    Verwundert sah er ihr nach. So eine Abfuhr hatte er sich noch nie eingefangen. Nicht mal zu der

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