Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
Zahnbürsten, Duschgel und alles, was du brauchst. Du kannst Boxershorts und T-Shirt von mir haben.«
Lena ließ sich den Vorschlag durch den Kopf gehen. Einerseits würde Maureen ausflippen, andererseits kannte sie Peter kaum.
»Hey, ich habe längst kapiert, dass du an mir kein Interesse hast. Ich werde schon nicht über dich herfallen«, erklärte Peter weiter. »Wir könnten auf dem Balkon sitzen, die Minibar plündern und überlegen, wie wir anschließend weitermachen wollen.«
»Lass mich drüber nachdenken«, meinte Lena, erhob sich und entschuldigte sich, weil sie zur Toilette musste. Im Waschraum wirbelten ihre Gedanken durcheinander. Wollte sie das wirklich? Ging das nicht zu weit? Im Grunde würde nichts geschehen, das würde Peter niemals wagen. Sie wusch sich die Hände und betrachtete sich im Spiegel. In ihren Augen blitzte es amüsiert und sie kam zu dem Schluss, dass Peters Vorschlag genau richtig war. Wenn sie Maureen noch eine Whats-up schickte, würde diese eine schlaflose Nacht verbringen. Und was sollte schon passieren?
Mit raschen Schritten trat sie auf die Terrasse und ließ sich in ihren Stuhl fallen.
»Es war eine blöde Idee«, entschuldigte sich Peter.
»Quatsch. Die Idee ist klasse und ich bin dabei!«, widersprach Lena. »Und da du versprochen hast, brav zu sein, kannst du auch im Bett schlafen.«
Peter zog die Augenbrauen nach oben und neigte den Kopf. Offenbar hatte ihn Lenas Antwort überrascht. »Hast du eigentlich noch Platz für einen Nachtisch?«
Lena lachte laut los. »Ach ja, du nascht ja gerne ...«
»Erinnere mich bitte nicht an diesen Spruch«, bat Peter und reichte ihr die Dessertkarte. »Ich habe mich an dem Abend wie ein Trottel benommen.«
Sie griff nach der Karte und schlug sie auf. »Da widerspreche ich dir nicht. Aber Einsicht ist der erste Weg ... naja, du weißt schon.«
Lena bestellte sich ein Tiramisu mit frischen Erdbeeren und Peter wählte die Crema Catalana. »Die hast du mir damals empfohlen, also mal sehen, ob das was für mich ist.«
Wenig später tauchte Peter seinen Löffel in die Creme und kostete. »Lecker. Genau mein Ding.«
Lena schob sich genussvoll einen Löffel Tiramisu in den Mund und brummte. »Dafür würde ich töten.«
Peter beugte sich zu ihr hinüber und stahl ihr einen Löffel. »Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht«, meinte Peter. Lena sah ihn fragend an, doch er ging nicht weiter auf seinen Kommentar ein.
Nachdem sie die Desserts verspeist hatten, lehnte sich Peter in den Stuhl zurück. »Möchtest du noch etwas?«
Lena verneinte.
»Dann lass uns zahlen und gehen. Ich könnte echt einen Whisky vertragen, und wenn wir im Hotel sind, kann ich mir den genehmigen, weil ich nicht mehr fahren muss.«
Eine Stunde später saßen sie auf der Terrasse des Maricels im Loungebereich. Das Hotel war ein Traum. Durch Arkadenbögen blickte man auf die Poollandschaft hinaus. Das dahinter liegende Meer schimmerte und glitzerte durch die Spiegelung der Lichter der umliegenden Hochhäuser.
Peter hatte sich einen Whisky bestellt und für sie ein Glas Weißwein. Trotz der herrlichen Aussicht fühlte sich Lena unwohl und rutschte in ihrem Sessel hin und her.
»Gefällt es dir hier nicht?«, fragte Peter, der ihr Gezappel offenbar bemerkt hatte.
»Doch, aber was machen wir, wenn Niklas hier auftaucht?« Lena hatte bis vor einem Moment nicht daran gedacht, dass Niklas ebenfalls in diesem Hotel abgestiegen war.
»Nichts. Wir grüßen ihn, prosten ihm zu und warten darauf, wie ihm die Gesichtszüge entgleisen.«
Auch wenn Peter das ganz entspannt sah, wäre es Lena irgendwie unangenehm. Obwohl die Terrasse nicht gut besucht war, fiel es ihr schwer, sich zu entspannen. Vielleicht lag es auch an dem edlen Ambiente. Schon die Hotelhalle hatte sie eingeschüchtert, und als Peter sie durch die einzelnen Hallen auf die Meerblickterrasse geleitete und sie die luxuriöse Außenanlage gesehen hatte, hatte sie sich wie ein Fremdkörper in dieser Hotelanlage gefühlt. Peter war zwar ebenfalls leger gekleidet und auch die anderen Gäste waren eher lässig angezogen, trotzdem wusste sie, dass sie nicht hierher gehörte.
»Wenn es dir lieber ist, können wir auch auf mein Zimmer gehen«, schlug Peter vor und grinste. »Ich weiß, wie sich das gerade angehört hat.«
Lena lachte los. »Ich bin dieses Leben nicht gewohnt. Erst lädst du mich zum Essen in ein teures Lokal ein und jetzt sitze ich in einem Luxusbunker mit Blick aufs Meer und fühle
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